Interview Dr. med. Klaus Karsch: Alte Bauern können Genaueres erzählen
Radiästhesie Radionik: Sie sind als junger Arzt losgezogen und waren zwei Jahre in den Bergen unterwegs, um das alte Heilwissen zu finden. Sie besuchten Heiler, Kräuterkundige, Knochenbrecher und Stallknechte. Wo haben Sie welche Dinge gelernt?
Dr. med. Klaus Karsch: Bei den alten Leuten in den Bergen.
RR: Können Sie mehr dazu sagen?
KK: Bei den Leuten, die dort leben. Beim Volk.
RR: Die eigene Technik Skribben haben Sie aus den Erkenntnissen um die Gelenke entwickelt. Wurde das durch Sie auch vom Volk übernommen?
KK: Ja. Von Einzelnen. Und dann zusammengesetzt.
RR: Wie sind Sie Druide geworden?
KK: Nein. Bin ich nicht. Beidseitiges Lachen.
RR: Wie kann man mit Druiden sprechen?
KK: Sprechen Sie mal. Gemeinsames Lachen.
RR: Mir wurde von einer Ihrer Schülerinnen gesagt, Sie seien der letzte geweihte Druide einer Linie.
KK: Weiss ich auch nicht, was sie da gemeint hat. Dass es Weihungen gibt, ist schon wahr. Aber das ist ein Aspekt, der nicht bekannt ist oder einer Überprüfung standhält.
RR: Gibt es Überlieferungen aus der Zeit der keltischen Druiden?
KK: So viel ich weiss nur mündlich: von Einem zum Anderen.
RR: Kürzlich wurde Wyda, die Bewegungslehre der Druiden, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
KK: Es ist durchaus bekannt, dass die Druiden eine bestimmte Tanzform und Bewegungsabfolge bewahren und weitergeben, die dem uns bekannteren Tai Chi sehr ähnlich, aber nicht sehr ident mit ihm ist.
RR: Haben Sie das praktiziert?
KK: Ja. Gelernt.
RR: Wie nennt sich das?
KK: Das hat keinen Namen.
RR: Gibt es dazu Unterlagen?
KK: Nein.
RR: Viele Menschen möchten die Verbindung zur Intuition stärken und suchen nach altem Wissen, weil es unserem heutigen Wissen in vielerlei Hinsicht überlegen ist.
KK: Ich will nicht widersprechen. Die Druiden haben ganzheitliche Medizin praktiziert.
RR: Wie wurde eine Diagnose durchgeführt?
KK: Das kann ich nicht sagen, weil es kein Schema gibt. Ich habe kein Schema gelernt, das, weiterzugeben, ich autorisiert wäre.
RR: Heisst das, die Diagnose ist intuitiv erfolgt?
KK: Ja, davon kann man ausgehen.
RR: Wurde in der Therapie energetisch vorgegangen oder wurden eher Medikamente verabreicht?
KK: Es gibt viele Formen der Handauflegung, die auch Teil des alten Wissens sind. So wie die Mama ihr Kind in den Arm nimmt, nimmt auch der Heiler seinen Patienten in den Arm und herzt mit ihm. Das entzieht sich einer Einordnung. Wir leben in einer Zeit, die systematisch Wissen sammelt. Aber das druidische Wissen ist nicht sammelbar.
RR: Lernt man das druidische Wissen direkt in den Körper hinein? Wird es ohne den Intellekt zum Können?
KK: So kann man sich das vorstellen. Es ist so.
RR: Sie benutzen Radiästhesie und Radionik?
KK: In beschränktem Masse. Ich habe es so angewendet, wie es in der Volksmedizin üblich ist. Man geht an einen Weiden- oder Haselbaum, schneidet eine Rute und mutet dann die Wegstrecke, die man sich vorgenommen hat.
RR: Welche Wegstrecke?
KK: Von A nach B.
RR: Verwenden Sie die Radiästhesie, um Distanzen zu muten?
KK: Ja. Auch das. Es ist nicht vorgegeben, was Sie muten.
RR: Verwenden Sie es zu diagnostischen Zwecken?
KK: Ja. Wir haben ein System der Körperzeichnungen überliefert bekommen, das die Wegstrecken abmisst vom Ende bis zum Anfang des Lebens. Druiden haben nichts aufgezeichnet, sie haben keine Lehre zu verbreiten. Jedenfalls bin ich nicht der Vertreter einer Lehre.
RR: Um was geht es bei der Wegstrecke?
KK: Es geht um Probleme, die das Leben einem liefert.
RR: Die in einem Seelenplan stehen?
KK: Wenn Sie wollen, kann man das so sagen. Gemeinsames Lachen.
RR: Alles ist im Fluss, man kann keine Lehre festhalten?
KK: Das sicher nicht. Es gibt keine Lehre der Druiden. Ich habe zwanzig Jahre eine Ausbildung in diesen Techniken gemacht, aber ich habe da keine Lehre gefunden.
RR: In welchen Techniken wurden Sie ausgebildet?
KK: Es ist alles Eines. Es ist nicht so, dass es hier die Rutengänger gibt und dort was weiss ich, was Sie noch alles im Kopf haben. Lachen.
RR: Die Intuition ist ein Wegweiser ins Glück. Wie kann das Vertrauen in die uns innewohnenden Qualitäten gestärkt werden?
KK: Die druidische Lehre rankt sich um Einweihungen. Sie haben einen Freund oder Lehrer, der Sie in bestimmte Wissensformen einweiht. An diesen Wissensformen dürfen Sie sich entlangranken.
RR: Geht das wie in unserem Gespräch: Man muss die passende Frage stellen, um weiterzukommen?
KK: Wenn Sie es so meinen wollen, liegt es an Ihnen, dass Sie die passende Frage stellen. Gemeinsames Lachen.
RR: Wie kann man einen Druiden finden, der einem als Freund und Lehrer zur Seite steht?
KK: Schwer. Es gibt keine Druiden mehr, soviel ich weiss. Der Lehrer von mir ist vor fünfzehn Jahren gestorben und seither weiss ich nichts von einem existierenden Druiden. Aber wie ich die Menschen kenne, gibt es immer wieder jemanden, der auftritt. Heutzutage ist es zudem schick, sich Druide zu nennen. Es ist moderner geworden, weil geheimnisvoller.
RR: Wie bei den Schamanen?
KK: Ja. Der Druide ist alles das. Ein Zauberer. Ich habe keine Grenzen gefunden.
RR: Sein Betätigungsfeld ist nicht wichtig?
KK: Nein. Druide ist man und man kann alles machen.
RR: Der Geomant Gregor Arzt gibt mit Seminargruppen den Wesenheiten des Ortes Aufmerksamkeit, dadurch geschieht Heilung. Lernen und Heilen geschieht gleichzeitig.
KK: Was Sie bedenken, bildet sich aus. Was Sie sich vorstellen, kriegt Kraft. Es ist ein nicht definierbarer Bereich. Was steckt hinter einer Intuition? Wenn Sie daraus ein System machen, geht die Intuition verloren.
RR: Eigentlich sollte man nicht darüber reden?
KK: Richtig. Aber Sie tun es gerade. Gemeinsames Lachen.
RR: Als Redaktor stehen mir Worte und Abbildungen zur Verfügung.
KK: Die Zeitschrift hat mir übrigens sehr gut gefallen. Ich fand sie sehr interessant.
RR: Das freut mich. Viele Leute sind am Forschen und kommen zu interessanten Erkenntnissen. Die Historikerin Dr. Roberta Rio hat ein vergleichbares Modell entwickelt, wie es Geomanten anwenden. Sie geht mit historischen Zeugnissen in den intuitiven Dialog.
KK: Das ist durchaus möglich. Ein legitimes Mittel der Erforschung. Druide sein, heisst Forscher zu sein. Darum werden Sie niemanden finden, der alles weiss. Sie werden immer Leute finden, die forschen. Ob im Himmel oder auf der Erde, das geschieht je nach Begabung.
Ich habe meine grössten Heilerfolge erlangt, indem ich eine alte Regel angewendet habe: Ich habe einfach Fleisch aufgelegt. Die Patienten wurden weich wie das Fleisch. Es ist eine alte Technik, auch aus der alten indischen Medizin. Man legt Fleisch auf bestimmte chronische Erkrankungen, die einhergehen mit Verhärtungen. Wenn Sie das machen, haben Sie einen Effekt.
RR: Braucht es eine bestimmte Sorte Fleisch?
KK: Es ist manchmal Kuhscheisse und manchmal eine andere Form des Fleisches. Es können ihnen irgendwelche alten Bauern genaueres erzählen.
RR: Hat das mit dem homöopathischen Prinzip Ähnliches mit Ähnlichem heilen zu tun?
KK: Mit dem homöopathischen Prinzip hat alles etwas zu tun. Homöopathie ist eine hohe Form des Heilens. Druiden haben sehr viel von Homöopathie verstanden.
RR: Sind Druiden unter sich organisiert?
KK: Druiden haben keine Vorstände. Die haben eher Unterstände, wo sie sich verstecken.
RR: Wie kann ich Sie aus dem Unterstand locken?
KK: Ich spüre Ihr Begehren, aber ich finde keinen Zugang, der mir eine Tür öffnet, zu einem Ort wo ich mich entfalten könnte. Wie Sie hoffentlich erspürt haben, haben die Druiden auch nichts zu sagen. Wie die Anderen auch.
RR: Werden Sie nach dem Tod weiterforschen?
KK: Eine gute Frage. Ich denke doch. Wenn es etwas zu erforschen gibt, werde ich es erforschen.
RR: Wenn Sie uns die Ergebnisse zukommen lassen würden, wäre ich erfreut.
KK: Ja. Ich bemühe mich drum. Gemeinsames Lachen.
RR: Ich habe den Eindruck, mir fehlt Hintergrundwissen, um Ihnen weitere Fragen zu stellen.
KK: Das ist ein Auftritt des Wissens, wenn Sie so sprechen. Was wissen wir denn?
RR: Ihre Worte lösen einiges aus. Ich durfte von Ihnen lernen. Danke für das Gespräch.
Kreativität
Dr. med. Klaus Karsch: «Eine der schlimmsten Krisen ist vielleicht, wie wir mit unserer eigenen Kreativität umgehen, der wichtigsten Ressource des Menschen – neben der Liebe. In zentralen Bereichen wie Arbeit und Bildung bleibt unsere Entwicklung zum vollen Potential, das wir der Welt zur Verfügung stellen könnten, zurück. Eher geht es um das Training zum reibungslosen Funktionieren in Strukturen, deren Sinn fragwürdig geworden ist. Das Ureigenste, Göttliche in uns – denn was ist Kreativität anderes – will sich dennoch entfalten. Immer.»
Dr. med. Klaus Karsch
Arzt für Allgemeinmedizin-Naturheilverfahren i. R.
Begründer der Heilmethode Skribben®
Elisabeth Karsch
Physiotherapeutin-Fachkraft Spiraldynamik®, Ausbildnerin in Skribben®
D-87650 Baisweil / Allgäu
RR Praxis-Tipp
Intuitiv: Jede Situation wird im Moment geboren. Es geht immer darum zu spüren, an welchem Ort man ist und was für ein Visavis man hat. Dadurch kommt der richtige Gedanke und es ergibt sich von selbst, was zu tun ist.
Traditionelle Alpenländische Medizin TAM
Skribben® Schmerzen in den Gelenken oder der Wirbelsäule sind der häufigste Grund, warum Menschen Hilfe bei Ärzten und Therapeuten suchen. Die Ursachen solcher Schmerzen sind verkrampfte, kontrahierte Sehnen und Faszien.
Durch heilsame Mobilisation der Sehnen beeinflusst Skribben sowohl die Stellung der knöchernen Gelenkanteile, als auch die Verspannungen der umliegenden Bindegewebsstrukturen.
Dr. med. Klaus Karsch hat in den achtziger Jahren bei seiner zweijährigen Wanderschaft quer durch die Alpen die Heilweisen der vorakademischen Knochenheiler erforscht und zusammengetragen. Aus diesem Erfahrungsschatz hat er Skribben entwickelt und für die heutige Zeit nutzbar gemacht. Skribben zeichnet sich durch Einfachheit und Effektivität aus. Es wird von Klaus und Elisabeth Karsch seit über 30 Jahren angewendet und unterrichtet und ist für Laien und Fachkräfte erlernbar. Elisabeth Karsch: «Es sind keine anatomischen Kenntnisse notwendig. Die besonders G’scheiten sind oft eher ein Hinderungsgrund für die anderen beim Lernen. Sie überlegen sich, ob es sich um einen Extensor carpi radialis oder was auch immer handelt, aber das ist nicht wichtig bei dieser Methode. Man arbeitet einfach ums Gelenk herum.»
Ein Schäfer erklärte Klaus Karsch: «Du muasst halt luage, wo der Daume hänge bleibt.» Und diesen Punkt gilt es beim Skribben zu behandeln.
Ausbildung Skribben®
Skribben wird in zwei Modulen, meist an zwei Wochenenden, unterrichtet. Im Abstand von ein bis zwei Jahren wird für alle Kursteilnehmer, die eine Ausbildung in Skribben absolviert haben, ein Repetitorium angeboten. Mit dem Repetitorium und einem Lizenzvertrag ist es möglich, Skribben auch zu unterrichten.
Termine:
01.–03. April 2022 Der Rumpf
Ort: Allgäu, Nähe D-87650 Baisweil
26.–29. Mai 2022, Blockkurs:
Die Extremitäten und Der Rumpf
Ort: D-84570 Polling / Oberbayern
Ein weiterer Blockkurs ist in Wien geplant.
08.–10. Juli 2022, Repetitorium in der Nähe von Luzern.
Info und Kontakt:
naturheilpraxis-karsch.de
elisabeth@naturheilpraxis-karsch.de
+49 (0)8340 245
Sommerakademie Helfensteine
Eine aussergewöhnliche, inspirierende Urlaubswoche in Nordhessen, 08.–14. August 2022: Musik, philosophieren, miteinander, Menschsein-Menschwerden, Energiebahnen, Raunen der Runen, Deine Kraft orten, weltumspannend-kulturübergreifend, Natur erleben, Dreiheit, Nährendes, Mysterium, feiern. Zwischen Himmel und Erde – der Mensch in seiner Kraft und Macht. Infos, Voranmeldung: elisabeth@naturheilpraxis-karsch.de
Klaus Karsch, Rolf Bickelhaipt Bewegliche Gelenke
Einfache Heilgriffe aus der Volksmedizin. Mit Skribben Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen behandeln
- Skribben: Das jahrhundertealte Heilwissen der Knochendoktoren aus den Alpen.
- Schmerzen in Gelenken und Wirbelsäule erfolgreich behandeln.
- Ein Praxisbuch mit vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
4. Auflage, 2021
Gebunden, 144 Seiten
ISBN: 978-3-03902-081-2
Ganzen Artikel lesen für FR 3.-
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