Ausleitung mit Chelatbildnern

Quecksilber Ausweitung Radionik
Quecksilber: Das einzige Metall, das bei Standardbedingungen flüssig ist. Foto: Kim Christensen

Schwermetalle kommen meistens aus der Erde und werden hochgespült. Besonders bei der Kohle- und Gasgewinnung, bei der Müllverbrennung. In tiefen Bodensedimenten begegnen wir Arsen, Cadmium, Blei und Quecksilber, um nur einige zu nennen. Diese gehören zu den zehn giftigsten Substanzen auf diesem Planeten. Über Abgase aus Autos und Industrieschlote landen jährlich tonnenweise Schwermetalle in der Luft und werden eingeatmet. Sie finden ihren Niederschlag in vielen Lebensmitteln zum Beispiel als Arsen in Wurzelgemüse oder Reis. In Getreide finden wir unter anderem Quecksilber.

Ausbohren ohne Sicherung

Als mein Sohn vier Monate alt war, war ich gezwungen, meine Amalgamfüllungen noch schnell entfernen zu lassen, bevor ich als exmatrikulierte Medizinstudentin meinen Versicherungsschutz verlieren würde. Von meinem Zahnarzt bekam ich den Hinweis, dass es kein Problem sei mit dem Stillen. Ich solle einfach die Stillration nach den Ausbohrsitzungen abpumpen und verwerfen und könne danach weiter stillen. 

Ich hatte keinen Grund, das nicht zu glauben, aber das Leben sollte mich eines Besseren belehren. Die insgesamt vier Ausbohrsitzungen ohne jeglichen Schutz von Schleimhaut und Atemwegen hatten, so schien es zunächst, keine weiteren Folgen für meinen Sohn. Aber es sollte anders kommen. Während er nach einer Ausbohrung ein wenig wie besoffen lallte und ich dies auf die Betäubung der vierstündigen Sitzung schob, stellten sich einige Wochen später, nächtliche Klopfhustenattacken ein, die hartnäckig allen medizinischen und homöopathischen Heilversuchen trotzten. Diese meist winterlichen Klopfhustenattacken begleiteten uns weiter und er bekam sie auch, nachdem er im Sommer über nassen Sand gelaufen ist. Das heftigste Symptom, das er hervorbrachte, war beim späteren Malen zu beobachten. Er malte wie ein Parkinson-Patient in einem regelmässigen zittrigen Stil, der aussah, als wäre er nicht fähig, die Hand ruhig zu führen. Ich hielt es fast schon für ein Stilelement. 

Heute ist die Sicherung durch einen Kofferdam, also einer Folie, die beim Ausbohren die feinen Amalgamstaubpartikel im Mund auffängt, unverzichtbar oder der obligate Sauerstoffstrom unter der Nase, der das Einatmen der Luftpartikel, die durch die feine Turbine des Zahnarztbohrers entstehen, minimieren.

Ausleitungen mit DMPS

Dann bekam ich durch mehrere Fortbildungen, vor allem bei Professor Daunderer aus München, eine Art Einweihungserlebnis in die Welt der Vergiftungssymptome und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Amalgam könnte eine mögliche Ursache sein, auch wenn mein Sohn bis heute niemals eine Amalgamfüllung hatte, er jedoch sowohl über die Nabelschnur, als auch beim Ausbohren meiner Füllungen ordentlich was abbekommen hatte. Nach vier DMPS-Ausleitungen, die ich damals unter grosser Unsicherheit durchführte, weil ich mit meinen Kenntnissen alleine dastand, malte er wieder völlig normal und hustete nie wieder diesen Klopfhusten. In der Pubertät gab es nochmal eine unglaubliche Veränderung seiner Blutwerte Richtung Leukämieverdacht und wieder eine zittrige Schrift. Über die zittrige Schrift wurde ich auf das alte Thema aufmerksam und wir machten zwei weitere Ausleitungen. Bis heute waren keine weiteren Ausleitungen mehr nötig. Er schreibt normal und die Blutwerte sind wunderbar. Er ist mittlerweile 34 Jahre alt, Ingenieur und erfolgreicher Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft der Kitesurfer. Also kerngesund. 

Allerdings dürfen wir nicht meinen, wir würden jemals schwermetallfrei. Es geht immer darum, das überlaufende Fass abzuschöpfen, bis wir die Gifte wieder selber verwalten können, ohne schwer zu erkranken. Clean werden wir in diesem Leben nicht mehr werden, dafür gibts zu viel Nachschub: Blei aus Billig-Armaturen oder Espressomaschinen, Arsen ist nicht selten in gekauften Trinkwassern vulkanischen Ursprungs zu finden, weil es in Deutschland nicht auf Arsen geprüft werden muss. Trinkwasser aus der Leitung wird auf Arsen geprüft. Die Liste ist unendlich verlängerbar.

Arsen Ausscheidung Radionik
Arsen mit dem Elementsymbol As in Reis und anderen Lebensmitteln: Natürlich vorkommender Stoff, der für Menschen giftig ist.
Foto: Jazzanna, Alamy

Messungen der Schwermetallausscheidungen

Mit meiner damaligen Freundin und Zahnärztin waren wir bemüht, Dinge, die wir unseren Patienten empfehlen wollten, zunächst an uns selbst auszuprobieren. Zu unserer Enttäuschung haben wir herausgefunden, dass die meisten sogenannten Ausleitungsalternativen mit Kräutern, Tees und Homöopathika, ja sogar mit Bioresonanz, in unseren angeforderten Labormessungen (damals Schiwara, Bremen) keine nennenswerten, nachweisbaren Schwermetallausscheidungen hervorgebracht haben. 

Bei den Algen waren minimale Ausscheidungen zu finden, allerdings wurden wir durch einen Kollegen mitleidlos darauf hingewiesen: Es waren mehr Schwermetalle in der Ausgangssubstanz Alge (Reurella, Chlorella), als in den Ausscheidungen zu finden. Das mussten wir nach einem Labortest der Substanzen damals tatsächlich zähneknirschend zugestehen. 

Es galt also Entgiftung deutlich von Ausscheidung zu unterscheiden, denn es ging darum, nennenswerte Mengen aus dem Körper heraus zu schleusen, insbesondere aus den Zellzwischenräumen und aus den fetthaltigen Geweben (Drüsen-, Nerven-, Körperfettgewebe), in denen der Körper gut einlagern kann. Deshalb ist es nicht selten, dass sich zum Beispiel die Schilddrüse oder die Bauchspeicheldrüse, aber auch die Speicheldrüsen ihrer Überlastung als Giftmülldeponie mit Symptomen beziehungsweise Beschwerden Gehör verschaffen. 

Leider werden sie meist nicht wirklich verstanden. Da wird schon mal lieber eine Drüse entfernt, als eine Entgiftung gestartet. Hashimoto (Schilddrüse), Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose sind nach Meinung des inzwischen verstorbenen Toxikologen Prof. Daunderer oft Folgen von Schwermetalleinlagerungen, besonders von Quecksilber. Ich kann das aus meiner Praxis nur bestätigen. Keine MS, die ich als geheilt bezeichnen durfte, ohne Ausleitungen.

Im Blut nach Schwermetallen zu suchen ist sinnlos, da findet sich nichts, wie auch? in venösem Blut, nach der Passage aller Organe zum Abladen der Gifte, kann kaum noch etwas zu finden sein.

Andere Länder 

Seit 1985 ist in Russland das Einbringen von Amalgam in den Mund eines Patienten verboten, Schweden und Japan zogen nach, um nur einige zu nennen. Bei uns in Deutschland wird Amalgam immer noch als einzige vollversicherte Regelversorgung der Krankenkassen empfohlen. Als gäbe es all die Erkenntnisse über die Giftwirkungen nur in einem anderen Universum. Nur für Schwangere ist Amalgam in Deutschland seit 2018 nicht als Regelversorgung empfohlen. Gleichwohl entgiftet jede Schwangere ihre Schwermetalldepots mit bis zu 30 Prozent pro Schwangerschaft über die Nabelschnur an ihr ungeborenes Kind. Selbst der aufgeklärte Patient muss sich immer wieder anhören, dass die schier unerschöpfliche Verarbeitungsvielfalt des Amalgams von den etwa 5000 anderen Materialien, die in der Zahnheilkunde sonst Verwendung finden, nicht zu erreichen sei.

Giftmüll Amalgam

Dabei weiss jeder, der danach fragt, dass Amalgam, sobald es den Mund wieder verlässt, als Sondermüll, per Gesetz verpflichtend, von jedem Zahnarzt in einem Amalgamabscheider aufgefangen und teuer entsorgt werden muss. Plötzlich ist es wieder schädigend für Fische und für Abwässer, bakterizid für Kläranlagen, es ist eben schlicht Giftmüll. Es kümmert auch niemanden, dass 60 Tonnen Quecksilber jährlich über die Krematorien in die Luft geblasen werden und den Globus über die Luftverschmutzung bis in die Polarkreise so verseuchen, dass selbst die Inuit soviel Quecksilberkonzentrationen aufweisen, dass dieses durch ihren Fischkonsum allein nicht zu erklären ist. Amalgamfüllungen am eigenen Leibe kennen sie nicht.

Amalgam Ausweitung Radionik
Amalgamfüllungen in Zähnen: Amalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber und zu 50 Prozent aus einer Feilmischung, die unterschiedlich gemixt sein kann. Meistens besteht die Feilmischung aus mindestens 40 Prozent Silber, maximal 32 Prozent Zinn, maximal 30 Prozent Kupfer, maximal 5 Prozent Indium, maximal 3 Prozent Quecksilber und maximal 2 Prozent Zink.
Foto: saudedicas.com.br

Entgiftung, die diesen Namen verdient

Als ernstzunehmende Entgiftung, die diesen Namen auch wirklich verdient, haben sich für mich nur Chelatbildner wie EDTA¹, DMPS², DMSA³ und DPTA⁴ erwiesen. 

Diese müssen langsam infundiert werden. Bei DMPS und DMSA ist es möglich, mit Kapseln selbst zu arbeiten, wenn man von einem gut orientierten Fachpersonal begleitet wird.

Es muss im Vorfeld geklärt werden, ob Niere und Leber in ihren Funktionen eingeschränkt sind, was meist über einen Bluttest erfolgt. Dabei kann auch gleich der Zinkspiegel geprüft werden, denn einem Zinkmangel schon vor der Ausleitung sollte dringend entgegengewirkt werden. Während und nach der Ausleitung sollte Zink substituiert werden. Dies ist sehr wichtig, weil es mit der Ausleitung mit rausgewaschen wird und dringend für die Entgiftung benötigt wird.

EDTA wird in Deutschland auch als Konservierungsmittel für Salatsossen benutzt und ist eine eher unbedenkliche Substanz, so wie man eigentlich von allen hier erwähnten Substanzen von einer grossen Unbedenklichkeit ausgehen kann. Gerade DMPS wurde durch mannigfache Studien auch in der Bundeswehr jahrelang auf Nebenwirkungen untersucht und sein Beipackzettel ist wohl einer der kurzweiligsten überhaupt. Neben möglichen allergischen Reaktionen, die man ja auf alles entwickeln kann, ist nichts aufgefallen, ausser vorübergehenden Hautreaktionen. 

Die Chelatbildner sind leicht auszuscheiden und werden im Körper für keine andere Verwendung herangezogen, als die Bindung von Schwermetallen, um diese dadurch über die ausscheidenden Membranen in den Ausscheidungsorganen heraus zu geleiten. Andernfalls bleiben die Schwermetalle oft in der Darmwand hängen und haben eine dauerhafte destruktive Wirkung auf die Darmflora. Das wiederholte Darmsanieren mit ausgewählten Darmbakterien bleibt dann deshalb ohne nachhaltigen Effekt.

Sterile Infektionen

Blande Infektionen, so lernte ich, Infektionen ohne Erreger, die gegen Antibiotika resistent sind, weil sie gar keine bakterielle Ursache haben, ja die Sekrete können sogar steril sein,  sind häufig durch Schwermetallvergiftungen verursacht. Zum Beispiel chronische Nasennebenhöhlenentzündungen sind da zu nennen.

Einer meiner Patienten hatte immer wieder mit fürchterlichen, grossen, eitergefüllten Karbunkeln im Bereich um den Anus bis in den unteren Rücken zu tun. Diese mussten immer wieder operativ entleert werden. Es war eine sehr schmerzhafte Prozedur. Nach der fünften Prozedur dieser Art wandte er sich an mich. Ich empfahl ihm, das Sekret beim nächsten Mal ins Labor zu schicken und auf Schwermetalle untersuchen zu lassen. Gesagt, getan, die Ergebnisse hauten nicht nur seinen Hausarzt um, sondern haben auch mich schwer beeindruckt. Treffer! Wir liessen zuerst seine restlichen Amalgamfüllungen entfernen. Das sollte immer vor einer ersten Ausleitung passieren. Nun leiteten wir fünfmal mit je 6 Kapseln DMPS an einem Morgen im Abstand von 8–10 Wochen (wichtig!) aus und siehe da: Das Thema ist nicht wieder aufgetaucht. Das ist um die 30 Jahre her und der Patient inzwischen über 85 Jahre alt. 

Eine Brustkrebspatientin bat ich beim Entfernenlassen ihres Krebsgeschwulstes, eine Multielementanalyse vom entfernten Tumor machen zu lassen. Auch der war voller Schwermetalle.

Was nun Ursache, was Wirkung ist, ob der Tumor das Gift einlagert oder der Körper wegen des Giftes den Tumor kreiert? Wer kann das wissen? Vielleicht ist Beides richtig.

Anmerkungen

1 EDTA – Ethylendiamintetraessigsäure
2 DMPS – Dimercaptopropansulfonsäure
3 DMSA – Dimercaptobernsteinsäure
4 DPTA – Diethylentriaminpentaessigsäure

Praxis-Tipp von Hendrikje Arzt

Beobachte nach dem Genuss von Fisch- oder Meeresfrüchten Deine Mundschleimhaut oder die Haut im Allgemeinen. Nicht selten entstehen innerhalb von zwei Tagen Bläschen oder Ausschläge auf der Haut (oft an den Schenkelinnenseiten oder an den Armen, auch nicht selten Pickel im Gesicht oder Aphten im Mund, die wie ein
Barometer anzeigen, wie es um Deine Einlagerungen im Körper bestellt ist. Acidum nitricum in C 200 oder C 1000 drei Kügelchen als Einmalgabe sind, falls Schwermetalle die Ursache sind, oft recht hilfreich. Dies ist nur ein Test, keine Lösung und nicht zur wiederholten Anwendung gedacht. Giftsymptome zu unterdrücken, auch mit Homöopathie hat leider nur eine ernstere Verschiebung der Symptomebene nach innen zur Folge, wo es insgesamt eher folgenreicher ist.

Hendrikje Arzt
D-10717 Berlin
wanta2@hotmail.de
undinenhof.de
freieshomoeopathiekolleg.de
Heilpraktikerin, Homöopathikerin,
Traumatherapeutin, Geomantin

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