Detox: Leichtigkeit erwandern

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Losgelöst vom Alltag und der gewohnten Umgebung können gleichzeitig verschiedene positive Effekte erfolgen. Foto: Pixabay

Fasten ist viel mehr als nicht essen. Fasten bedeutet, dass der Organismus durch innere Ernährung und Eigensteuerung aus sich selbst leben kann. Es ist leichter, nichts zu essen, als wenig. Fasten ist nicht zu verwechseln mit Hungern. 

Bewegung, Ruhe, Harmonie und Musse tragen wesentlich zum Erfolg einer Fastenkur bei. Diese Bedingungen sind für viele im Alltag schwer zu finden. Das Wandern ist mit seiner langsamen Bewegungsform und der meditativen Wirksamkeit der Landschaft eine passende Unterstützung beim Fasten. Die Natur bringt uns in Kontakt mit unseren eigenen Wurzeln. Sie berührt und erdet uns, bietet Freiheit und Ruhe zum Entspannen und Nachdenken, befeuert die Kreativität und hilft uns Entscheidungen zu treffen. 

Die Bewegung bringt positive Effekte für die Stimmung, den Kreislauf, und den Stoffwechsel. Der beim Fasten übliche Gewichtsverlust erstreckt sich fast ausschliesslich auf das Fettgewebe und nicht auf die Muskulatur. 

Der Perspektivenwechsel durch das Fasten in der Natur lässt einen plötzlich einen klaren Blick auf sich selbst haben. Themen aus dem Alltag verlieren an Bedeutung oder lösen sich auf.

Erfahrene Fastenwanderinnen berichten von einem grossen Zusatznutzen: Der Erholungswert einer Fastenwanderwoche soll so hoch sein wie der eines dreiwöchigen Urlaubs.

Autophagie
bezeichnet den Prozess in Zellen, mit dem sie eigene Bestandteile abbauen und verwerten. Das reicht von fehlgefalteten Proteinen bis zu ganzen Zellorganellen. Fasten fördert das Wegräumen dieser Bestandteile zu verwertbaren Stoffen und Abfall. Autophagie tritt auch bei vielen Pflanzen, Schleimpilzen und Hefen auf. Der Prozess ist für ein Gleichgewicht zwischen der Produktion neuer und dem Abbau alter Zellbestandteile notwendig. Der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi hat die Autophagie erforscht und dafür 2016 den Nobelpreis für Medizin erhalten.

Mahatma Gandhi unternahm in Indien 1946 einen drei Tage langen Fussmarsch durch die gleissende Hitze. Als Proviant hatte er nur Wasser mit Zitrone und Honig dabei. 

Im Jahr 1953 führte der Schwede Dr. Lennart Edrén einen Selbstversuch durch, um seine Idee von der Ungefährlichkeit des Fastenwanderns zu beweisen. Täglich legte er dabei über 50 Kilometer zurück. Auf Nahrung verzichtete er. Zur Durstlöschung nahm er nur frisches Quellwasser zu sich. Sein Ergebnis war eine durchwegs positive Erfahrung. Ein Jahr später unternahm er den ersten 500 km langen Fastenmarsch von Göteborg nach Stockholm. 1964 wiederholte er mit 20 Freiwilligen den Marsch.       
Quelle: wikipedia

Gruppenwanderung

Jeder Gesunde kann das Fastenwandern alleine durchführen. Für viele ist es in der Gruppe interessanter und angenehmer und bedeutet weder Selbstquälerei, noch sportliche Leistung. Ein achtsamer Umgang mit Gleichgesinnten erleichtert den Fastenstart und hilft bei möglichen Fastenkrisen.
Es können inspirierende Begegnungen stattfinden. Die Gruppe motiviert zu mehr Bewegung an der frischen Luft, als üblich. Die meisten Teilnehmenden sind zwischen 30 und 60 Jahre alt. In der Regel sind in den Gruppen mehr Frauen als Männer vertreten.

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Eher Vergnügen als Askese. Die körperliche Betätigung an der frischen Luft verstärkt den Effekt des Fastens: Aussichtsreiche Höhen erreichen und innere Horizonte öffnen. Foto: fastenwelt.com

In ganz Europa werden Fastenwanderungen in Gruppen mit Begleitung einer professionellen Fastenleitung angeboten. Die Anbieter sind Unternehmen von sehr unterschiedlicher Grösse. Fastenwandern dauert in der Regel eine Woche, es können auch zwei Wochen sein. Die tägliche Wanderzeit beträgt zwei bis fünf Stunden, je nach Leistungsfähigkeit der Teilnehmer und dem Wetter angepasst. Unterwegs werden Schweigezeiten verordnet, um sich umfänglicher auf die angenehme Wirkung von Wald und Wiesen einlassen zu können. Die Behausung ist je nach Anbieter stationär oder unterwegs möglich. Während den Aufenthalten stehen Leberwickel, Einläufe, Entspannungsübungen, Meditation, Yoga, Vorträge und anderes mehr im Angebot. Das Fastenwandern zeigt: Wir sind leistungsfähig auch ohne Essen und fühlen uns dabei gut. 

Fasten in drei Phasen: Entlastungstage – Fastentage – Aufbautage 

In den Entlastungstagen kann sich der Teilnehmer mental und seine Verdauung physikalisch auf weniger Nahrung einstellen. Leichte Nahrungsmittel wie Gemüsesuppen, Salate und Getreide sind passend. Auf Genussmittel wie Kaffee und Alkohol sollte verzichtet werden.

Während den Fastentagen wird, je nach Fastenart, nur Flüssiges zu sich genommen: Gemüsebrühe, frischgepresste Säfte, Kräutertees und viel Wasser. 

Die Aufbautage können etwa einen Drittel der Zeit der reinen Fastentage dauern. Der Körper darf sich langsam wieder an die Nahrungsaufnahme von aussen gewöhnen, die Verdauungsarbeit wieder aufnehmen und Verdauungssäfte produzieren. Ein abrupter Wechsel ohne Aufbautage wäre nicht bekömmlich. Die Aufbautage sind ein wesentlicher Teil der Kur. 

Das Körpergefühl und das Geschmacksempfinden haben sich verfeinert. Das natürliche Gefühl von Hunger und Sättigung ist sensibilisiert. Folglich besteht nun die Gelegenheit, sich in kleinen Schritten an eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise zu gewöhnen.

Fastenarten

Viele Fastenarten können mit Wandern verbunden werden. Meistens werden die beiden erstgenannten Methoden angewendet:

Fasten nach Dr. Buchinger
Die wohl gängigste und beliebteste Methode. Nach dem deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger, 1878–1966.
Fastenverpflegung am Morgen: Wasser, Kräutertee, Hafertee und Zitronenwasser.
Tagsüber und unterwegs: Wasser, Tee, Saft und einen Teelöffel Honig.
Abends: Gemüsebrühe, Tee und Wasser.

Rohkost-Fasten
Fastenverpflegung am Morgen: Wasser, Heilkräutertees.
Tagsüber und unterwegs: rohes Obst und Gemüse.
Abend: unterschiedliche Rohkostsalate und Fastengetränke.

Intervall-Fasten
Man lässt eine oder zwei Mahlzeiten aus und isst zum Beispiel während 18 Stunden nichts. Der Körper zehrt während der Fastenzeit von seinen Reserven.
Fastenverpflegung wie beim Rohkost-Fasten.
Methode 16:8: über Nacht 16 Stunden pausieren und tagsüber in acht Stunden zwei Mahlzeiten essen.
Nebeneffekt: Der Körper hat nachts weniger mit der Verdauung zu tun, was der Schlafqualität zugute kommt. 
Methode 5:2: An fünf Tagen in der Woche wird wie gewohnt gegessen. An zwei Tagen wird die Nahrungszufuhr bei Frauen auf 500, bei Männern auf 600 Kalorien reduziert. Wichtig ist, dazu viel Wasser und Tee zu trinken. 

Basen-Fasten
Das Basenfasten ist die sanfte Art des Fastens. Es fördert die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes im Körper. Dazu werden basenbildende Reduktionskost in roher und gekochter Form gegessen, saisonales Obst, Rohkostsalate, gekochte Gemüsegerichte.

FX-Mayr-Fasten
Fastenart nach dem österreichischen Naturheilarzt Franz Xaver Mayr, 1875–1965. Die Grundlage ist eine Milch-Semmel-Diät, sie basiert auf den vier S: Schonung, Säuberung, Schulung und Substitution. Angestrebt wird eine langfristige Darmsanierung in Verbindung mit manueller Bauchbehandlung und üben einer bestimmten Esskultur und gründlichem Kauen. Der Körper wird entgiftet und die Klienten lernen richtiges Essverhalten.
Fastenverpflegung: morgens und mittags ein altbackenenes Brötchen, jeder Bissen wird mindestens 40 Mal gekaut und mit wenig Milch hinuntergeschluckt. Der für den Stoffwechsel wichtige Speichelfluss wird angeregt.
Bei Lebensmittelunverträglichkeiten können Brötchen und Milch ersetzt werden.

Fasten mit Smoothies
Fastenverpflegungen aus pürierten Früchten und Gemüse, welche mit Wasser zu einem dickflüssigen Getränk aufbereitet werden. Dazwischen wird viel Wasser, Kräutertee oder Gemüsebrühe getrunken, um die Ausleitung von Giftstoffen zu forcieren.
Längeres Fasten mit Smoothies sollte unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden, um den optimalen Effekt zu erreichen. Jeder Erwachsene kann bis zu drei Tage in Eigenverantwortung mit Smoothies fasten. 

Schrothkur
Nach dem Fuhrmann Johann Schroth, 1798-1856. Er beobachtete, dass kranke Tiere die Nahrungsaufnahme teilweise verweigern und weniger trinken. Das Hauptziel auch dieser Kur ist die Entgiftung und Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers.
Die Fastenverpflegung besteht aus kalorienreduzierter, salzarmer, veganer, reizarmer, basischer Kost, die den Verdauungsprozess möglichst wenig belastet, wie Obst und gekochtes Gemüse. Trink- und Trockentage wechseln sich ab. An Trinktagen gibt es neben Mineralwasser, Säften und Tee, vom Arzt verordneten Kurwein. Nach Schroth ziehen Trockentage Wasser und Schlackenstoffe aus dem Blut, Trinktage schwemmen diese durch den Wasserüberschuss über Nieren und Haut aus.
Morgens wird die Fastende mit einem feuchtkalten Leinentuch umwickelt und mit einem trockenen Packbett zugedeckt. Es wirkt krampflösend, beruhigend und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Zum Einsatz kommen feuchte Wickel und der Wechsel von Bewegung und Ruhe.
Die Schrothkur wird in der Regel stationär über mehrere Wochen durchgeführt.

Welche Fastenart passt?
Diese Informationen dienen einem groben Überblick. Vor dem Fasten empfiehlt es sich, weitere Informationen einzuholen. 

Viele Fachleute bieten Fastenwanderungen an. Bei fasten-wander-zentrale.de sind die Angebote mit Termin, Land, Ort und täglicher Wanderdistanz gelistet.

RR Praxis-Tipp
Für gesunde Menschen kann die individuell passende Fastenart mit der Technik der Radiästhesie bestimmt werden. Fragen Sie die Fachperson Ihres Vertrauens oder muten Sie selber.

Redaktor Daniel Linder

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