Die Schweiz und der Segen des Jupiters

Jupiterlinie in der Schweiz. Grafik: Rainer Höing

Hält der Göttervater seine Hand über eine prosperierende Schweiz? Zumindest schickt er eine mächtige Planetenlinie vom Ligurischen Meer über Milano gen Norden durch das Land. Anscheinend liegt das Benediktinerkloster Einsiedeln genau auf diesem Weg. Am Nordrand des Landes traf ich die Linie im letzten Herbst auf der Klosterinsel Rheinau an. Erstmalig begegnete ich ihr weit nördlich in Deutschland in der Kirche St. Antonius von Reichshof­ Denklingen im Oberbergischen Kreis. Es ist konkret die Nummer 34 von den 46 Planetenlinien, die in meinem Buch Planetenlinien beispielhaft aufgeführt sind.

Ich freue mich über die Gelegenheit, den angenommenen Verlauf dieser aussergewöhnlichen Jupiterlinie durch die Schweiz hiermit vorzustellen und die Lesenden zu eigenen Entdeckungen einzuladen. Es geht also nicht nur um das rezeptive Nachvollziehen einer recherchierten Linie. Die angegebenen möglichen Stationen bieten die Gelegenheit einer Überprüfung und einen Einstieg in das Thema Planetenlinien. Vielen sind geomantische Linien und Leylinien bereits vertraut. Deren Dechiffrierung als Planetenlinien schlägt jedoch ein neues Kapitel auf – und zwar mit beachtlichen neuen Erkenntnissen. Zunächst eine Zusammenfassung. 

Was verbirgt sich hinter Planetenlinien? 

Da der Begriff bereits in der Astrokartografie (Jim Lewis 1941–1995) beziehungsweise als Local Space Astrology¹ existiert, ist es wichtig zu unterscheiden, dass er dort ein sich unaufhörlich veränderndes beziehungsweise wanderndes Muster bezeichnet – ganz im Gegensatz zu den gleichnamigen geostationären Linien zwischen besonderen Orten, die als Leylinien bekannt sind. Diese sind an ihren Ankerpunkten immer präsent und die aus ihnen konstruierte Visier- oder Ideallinie bleibt seit Jahrhunderten und noch länger unverändert.

Eine Schilderung der Entdeckungsgeschichte der Planetenlinien mit ihren zehn unterschied­lichen Typen wäre für das Verstehen zwar hilfreich, ist aber nicht unbedingt notwendig. Wich­tig ist vor allem das Wissen, dass jede Ley- beziehungsweise Planetenlinie über eine breite Mittelzone verfügt, deren Frequenz einem Himmelskörper unseres Sonnensystems entspricht. Entspre­chend gibt es eine Sonnenlinie, eine Mondlinie und so weiter, womit sich zehn Typen ergeben, ein­schliesslich des Zwergplaneten Pluto. Beidseits der Mittelzone liegen parallele Streifen, die jeder Rutengänger vorfindet, der diese geomantischen Zonen (= Leylinien = Planetenlinien) ortet. Sie sind durch eine feste Reihenfolge planetarer Frequenzen gekennzeichnet. Die Identifizie­rung der Linien gelingt mit einer Lecherantenne und dem französischen Uni­versalpendel nach Chauméry und de Bélizal. Die erforderlichen Einstellwerte habe ich ver­öffentlicht.

Planetenlinie
Zweidimensionaler schematischer Querschnitt durch eine Jupiterlinie: Von dem blauen Mittel­feld in der Farbe des Jupiters mit einer solaren Mittellinie, folgen beiderseits nach aussen die Spektroi­den von Mond, Merkur, Venus, Mars, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto und dem mutmasslichen Zwerg­planeten Sedna. Man beachte, dass der Himmelskörper, der die Mitte bestimmt, in der Reihenfolge der beidseitigen Spektroiden nicht mehr auftaucht.
Grafik: Rainer Höing

Planetenlinien haben ein Bewusstsein

Neu sind die Ergebnisse insofern, dass das Phänomen dreidimensional, also in seiner räumlichen Dimension beschreibbar ist und sich dadurch als Longitudinal- und Skalarwelle offenbart und nicht als Transversalwelle. Es hat eine spezifische, schlängelnde Bewegungscharakteristik, eine spezielle Rhythmik und es tritt mit mindestens einer Partnerlinie und einem Rückleiter auf, ist also in allen Fällen mindestens ein triadisches System². 

Aufgrund der planetaren Bezüge ergeben sich symbolische Bedeutungen, die in einer erweiterten Korrespondenz­lehre zusammengefasst wurden, die ebenfalls die Beziehungen zu den Patrozinien³ der Kir­chen erhellen. Verblüffend sind die Belege dafür, dass die Linien durch ein wahrnehmendes Bewusstsein gesteuert und von Qualitäten des Sinnes oder einer archetypischen Bedeutung angezogen werden. Diese Erkenntnisse verdanken sich unter anderem den minutiösen Beobachtungen an liturgisch entweihten Kirchen infolge des vorrückenden Braunkohletage­baus im Gebiet Garzweiler westlich von Köln. 

Korrespondenzlehre
Aufgrund der planetaren Bezüge ergeben sich symbolische Bedeutungen gemäss der traditionellen Korrespondenzlehre, auch Hermetische Entsprechungslehre oder Gesetz der Analogie, wie oben, so unten genannt. Diese beschreibt  Zusammenhänge zu den klassischen vier Elementen, zu den archetypischen Göttern und den nach ihnen benannten Himmelskörpern. Sie ist die Grundlage der Sinndeutung der Himmelskörper und daher gleichermassen gültig für geostationäre energetische Linien auf dem Erdboden, die eine explizite Resonanz zu eben diesen Körpern aufweisen. In einem Kapitel meines Buches wird ausgeführt, wie diese Lehre nicht nur die Bedeutung jeder einzelnen Planetenlinie, sondern ebenfalls deren Beziehungen zu bestimmten Patrozinien und Schutzheiligen der Kirchen erhellt.

Das Phänomen Planetenlinie ist keineswegs auf sakrale Orte beschränkt, es verbindet beispielsweise in Deutschland ebenso gezielt sicher­heitsrelevante Institute der Spitzenforschung wie solche des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt DLR. 

Jupiter und das Kloster Rheinau

Die Jupiterlinie, über die ich in diesem Artikel berichte, verbindet aus 169° Grad Süd vom ligurischen Meer bis zur ostfriesischen Nordseeinsel Borkum unter anderem die Wehrtürme von drei Festungen, drei Schlössern beziehungsweise Wasserburgen, einem Zen Zentrum und fünf christliche Klöstern: Arnstein, Schönau, Neustadt, Klosterinsel Rheinau und Einsiedeln. Natürlich sind das lediglich die besonderen Punkte, die bei der Prospektion der Linie auffielen. Die Aufzählung ist eine Auswahl und nicht abschliessend.

Selbstverständlich stehen Merkmale der Herrschaft mit dem Göttervater Jupiter symbolisch in Verbindung. Er thront über dem Olymp, beherrscht die Höhe des Himmels, sieht alles – wie sein Wappentier der Adler – und steht damit für Weitblick und Wissen, die grossen Perspektiven wie Philosophie, Religion… und die Klöster als Kulturträger. Mächtig sind bekanntlich auch die Ausmasse des nach dem Gott benannten Riesenplaneten, der für die Erde ein Wohl­täter ist, weil seine Anziehungskraft kosmische Eindringlinge auffängt, die das Leben auf diesem Planeten bedrohen könnten. Beeindruckend ist ebenfalls die Breite der hier vorgestellten Linie. Denn diese wird beiderseits – unmittelbar angrenzend – von jeweils einer weiteren Jupiterlinie begleitet. Alle drei zusammen bilden eine Einheit, die sich im Bereich der Klosterinsel mit einer Gesamtbreite von geschätzt 600 Metern niederschlägt. Es handelt sich daher in diesem Fall um eine Planetenlinie mit zwei Partnerlinien und einer ungewöhnlichen Gesamtbreite.

Planetenlinie
Verlauf der Jupiterlinie auf der Insel Rheinau: Ungewöhnliche Gesamtbreite.
Grafik: Rainer Höing

Betrachtet man die bedeutende Geschichte des Klosters Rheinau mit seiner frühen Grün­dung im 8. Jahrhundert, so mag der symbolische Zusammenhang zu einer Jupiterlinie, die die gesamte Flussinsel quert, in einem gewissen Sinne passend erscheinen. Dennoch weisen die symbolischen Bezüge des mit der Klostergründung dorthin übertragenen St. Bla­sius in Richtung Arzt und Heilung, was in dieser Konkretheit weniger dem Jupiter, sondern eher dem Merkur entspräche. Andererseits soll Jupiters Domizil im Tierkreis, das Zeichen Schütze mit dem Bild des gespannten Bogens, mit dem Kentauren und Heiler Chiron verbunden sein. Das könnte in diesem Aspekt ein mögliches Sinnbild für den Heiligen Blasius sein, ist in der Verknüpfung von Chiron und Schütze aber umstritten. Das Beispiel zeigt inso­fern, dass eine Eindeutigkeit nicht zu erzwingen ist. Zwar ist die Jupiterlinie die mächtigere Linie, was ihre Breite betrifft, aber sie quert die Klosterinsel nur und zeigt damit an, dass sie hier mit einer sekundären Position einverstanden ist. Denn es gibt eine zweite Leylinie, die die Längsachse von Klosterkirche und Spitzkirche einnimmt und in überragender Weise mit beiden Kirchen symbolisch übereinstimmt, eine Mondlinie, deren weiteren Verlauf ich nicht verfolgt habe. Im 18. Jahrhundert wurde die Klosterkirche der Gottesmutter Maria gewidmet.

Im Jahr 1862 wurde das Kloster zwar aufgelöst, aber inzwischen wird seit 2003 die klöster­liche Tradition durch den Einzug der Schwestern der Spirituellen Weggemeinschaft wieder­ belebt. Dieser Hintergrund wird durch die Mondlinie als Hauptlinie gestärkt. Dass Teile der Anlage seit 2014 auch als nationales Musikzentrum genutzt werden, bringt zusätzlich einen jovialen Glanz auf die Insel. Daher entspricht die heutige Nutzung dem Charakter beider Linien, was die Bedeutung und die Ausstrahlung des Ortes sehr unterstützt.

Haupt- und Sekundärlinie arrangieren sich

Geht man dem Verlauf der Linie von Rheinau Richtung Süden entgegen, so ist der nächste von mir vermutete Ankerpunkt der Linie die in den 1970er Jahren erbaute Notkirche Bruder Klaus in Volketswil. Der 1947 heiliggesprochene Niklaus von Flüe, alias Bruder Klaus, weist in seiner Vita als Schutzpatron der Schweiz Züge auf, die sich der Symbolik Jupiters zuordnen lassen – so etwa der vergleichsweise wohlhabende sowie hochstehende soziale Stand und die teilweise richterliche Funktion. Übrigens ist der gleichnamige Nikolaus von Myrna ebenfalls eine typische Jupiterentsprechung, erkennbar an der legendären Wohl­tätigkeit, die den Heiligen bis heute bei den Kindern beliebt macht.

Selbstverständlich sind auf dem Weg bis Volketswil und zwischen den Stationen der Linie weitere Entdeckungen möglich. Eine mäandrierende Breite der Linie von beiderseits bis zu zwei Kilometern sollte unbedingt eingerechnet werden. Interessant ist das oben angespro­chene Wissen, dass die Jupiterlinie in Kir­chen, zu deren Patrozinium sie besonders passt, die gesamte Längsachse bestimmt, das gilt für alle Planetenlinien. Im Falle einer Marienverehrung dominiert in dieser Achse – siehe Kloster Rheinau – zumeist eine Mondlinie, weil sie innig mit der Mutter Gottes verknüpft ist. Gibt es in diesem Fall eine weitere Planetenlinie, zum Beispiel des Mars, so zeigt sich eine typische Dynamik: Die sekundär bedeutsame Linie (Mars) schwenkt so, dass sie der Mondlinie die Längsachse überlässt, also sie quert. Das trifft selbst in Fällen zu, in denen beide Linien markante Schleifen um die Kirche vollführen müssen, um dieses Arrangement zu bilden.Maria als in den Himmel aufgestiegene Königin wiederum ist in der Regel mit einer Jupiterlinie in der Hauptachse verbunden, denn diese betont ihre Herrschaft im Himmel.

Kloster Einsiedeln

Im Sinne der obigen Bemerkung bin ich mir nicht sicher, welche Linie im Mittelpunkt des bedeutendsten Wallfahrtzentrums der Schweiz stehen wird, dem Benediktinerkloster von Einsiedeln. Immerhin wird von der schwarzen Madonna eine starke magnetische Anzie­hungskraft ausgehen. Andererseits ist der mit dem Kloster verbundene Heilige Meinrad eine typische Jupiterentsprechung – Grafensohn aus alemannischem Adel und geschätzt wegen seiner ebenso edlen wie wohltätigen Haltung. Symbolisch interessant sind gleichfalls die zwei ihm zugeordneten Raben, die an eine germanische Himmelsgott-Allegorie erinnern, an Odin mit seinen Raben Hugin und Munin. Bei einer symbolischen Betrachtungsweise stösst man oftmals auf Sinnzusammenhänge, die kulturelle und geschichtliche Grenzen mühelos überschreiten.

Verlauf der Jupiterlinie im Tessin

Die oberhalb Prugiasco im Tessin liegende Kirche San Carlo di Negrentino in Acquarosse liegt etwas westlich der prospektierten Linie. Vermutlich wird sie sich als eine Station der Linie aber ebenfalls bestätigen. Nicht nur der Schutzpatron Karl Borromäus mit seiner hoch­adligen Herkunft spricht dafür. Auch die farbenfrohen Fresken passen zu einem Charakter, der häufig in Kirchen, die auf Jupiterlinien liegen das Auge erfreut. Nicht selten begeistern sie durch eine optisch-sinnliche Fülle an Farben und Dekor, was wiederum die nachgesagte Sinnenfreude des Göttervaters aufleuchten lässt.

Planetenlinie
Verlauf der Jupiterlinie im Tessin.
Grafik: Rainer Höing

Eine reizvolle Frage ist es, ob das schöne Bellinzona mit seinen drei Burgen von der Jupiter­linie bestimmt wird. Möglich wäre, dass die Linie von ihnen angezogen wird, trotz des relativ weiten östlichen Schwenks, den die Linie vollführen müsste. Denn sie würde die drei herausragenden Punkte in einer Reihung verbinden und träfe in ungefähr dieser Richtung auf ihre nächste Station. Es ist daher eine Untersuchung wert! Um mich jedoch auf möglichst sichere Ankerpunkte zu beschränken, habe ich als nächste Station die Parrocchia Cattolica di Camorino gewählt, über die ich keine näheren Informationen vorliegen habe: Piazza 4, CH-6528 Camorino.

Wahrscheinlich wird die östlich davon gelegene Hungerfestung in Camorino, konkret der Turm Fortin Ai Scarsitt, von der Linie vernetzt, eventuell gemeinsam mit weiteren Türmen der Anlage. Der Beschreibung nach sollen sie einen beeindruckenden Blick auf Bellinzona bieten. Das Wort Hungerfestung löst zwar im Reflex Saturn-Assoziationen aus, hat aber in diesem Fall eine gegenteilige Bedeutung. Denn dem Bau der Anlage zu einer Hungerzeit lag die gezielte Absicht zugrunde, vielen Familien eine Arbeit und damit das Überleben zu sichern. Auch die heutige Nutzung in Form von Ausstellungen und kulturellen Veranstal­tungen spricht für den Jupitercharakter: Bildung und Kultur.

Wie die Linien zu finden sind

Das Vorfinden einer Leyline an den oben aufgeführten Punkten sollte nicht vorschnell als Bestätigung betrachtet werden, die konkrete Jupiterlinie gefunden zu haben. Denn es gibt keine derartige Station oder Kirche, die nicht über mindestens eine Leyline verfügen würde. Wenn Lecherantenne und Universalpendel einschliesslich der nötigen Einstellwerte nicht parat sind, bleibt zum einen zur Überprüfung nur eine mentale Abfrage übrig, die mit Unsicherheiten behaftet ist. Aussagekräftiger wäre, wenn die gefundene Linie in ihrer Richtung – auch in etwas grösserer Entfernung von dem Ankerpunkt – zu der prospektierten Linie passt.

Im Nahfeld der Ankerpunkte sollten, wie angesprochen, Überraschungen nie aus­geschlossen werden, weil die Linien so drehen können, dass sie eine bestimmte Rangfolge ermöglichen. Bei der in unserer Region üblichen Bauform der Kirchen ist die Längs- gleichzeitig die Hauptachse, die untergeordnete Linien eher queren.

Neben der vorgestellten Jupiterlinie verlaufen durch die Schweiz von den in meinem Buch vorgestellten Planetenlinien noch drei Mondlinien, eine Marslinie und eine Saturnlinie.

Selbstverständlich würde ich mich über Rückmeldungen und Entdeckungen an den dar­gestellten Linien freuen. Nehmen Sie also gerne Kon­takt mit mir auf!

Anmerkungen

1 Local Space Astrology – Astrologie des Standortes
2 Triadisches System – Systematisch auftretende Dreiheit: Hauptlinie, Partnerlinie, dazwischen eine schwache Minuslinie
3 Patrozinium – Schutzherrschaft eines Heiligen über eine Kirche

Praxis-Tipp von Rainer Höing 

Präge Dir den zweidimensionalen Querschnitt einer Planetenlinie ein und suche in der Mittelachse einer Kirche die schmale, intensive Zentrallinie. Zum Beispiel mit dem Lecher-Einstellwert Sonne oder Gold. Symmetrisch beiderseits liegt der Rand der Mittelzone. So entsteht ein Einstieg in das Thema.

Autor

Rainer Höing
D-51545 Waldbröl
rainer.hoeing@gompa.de
gompa.de
Soziolog, Psycholog, Geobiolog, Autor u. a. von Das Gewebe der Welt – Geobiologie, Feng Shui & Planetenlinien, Die Bedeutung des Mythos für eine neue Wissenschaft…

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