Essenzen und Kügelchen
Ich hatte in der Schulter einen eingeklemmten Nerv. Zuerst dachte ich, das geht wieder weg, doch die Schmerzen wurden stärker. Bis sie Beklemmungen in der Brust auslösten und Atembeschwerden auftauchten. Ich konnte im Liegen nicht mehr schlafen und musste in einem Sessel in Schräglage ruhen. Eine Ärztin hat mir über zwei Ecken empfohlen Rhus toxicodendron D30 zu nehmen: drei Kügelchen in Wasser auflösen und halbstündlich einen Schluck davon nehmen. Das hat geholfen. Es brachte fast sofort eine grosse Linderung.
Rahel Ries, Dolmetscherin, Bad Liebenzell, Schwarzwald
Wenn ich einen Mückenstich habe, nehme ich frischen Spitzwegerich und verreibe ihn direkt auf dem Stich. Das nimmt den Juckreiz und die Entzündung geht schneller weg. Wenn ich länger Zeit habe, mache ich Spitzwegerichöl zum Mitnehmen, etwa wenn ich in eine Stadt gehe.
Jasmin Sievi, Arbeitet in der Produktion und in einer Spielgruppe, lernt Natur- und Wildnispädagogik, Rotenbrunnen GR
Bei den Kindern habe ich Homöopathie oft eingesetzt. Ein Kind hatte eine Mittelohrentzündung. Mit Belladonna und Urtropfen war sie schnell geheilt. Zur Arzneibestimmung habe ich ein Büchlein gelesen. Wenn ich unsicher war, habe ich unseren Drogisten Urs Nussbaumer gefragt. Er konnte genau sagen, welches Mittel passt. Damals konnte ich noch nicht pendeln. Wenn heute bei einer Kuh etwas nicht stimmt, frage ich vor der homöopathischen Hausapotheke ab, welches Kügelchen diese Kuh braucht.
Bea Limacher, Bäuerin, Steinhausen ZG
Einmal hatte ich Schmerzen im unteren Rücken. Die Ärztin hat eine Nierenbeckenentzündung diagnostiziert und konnte sich vorstellen, dass Homöopathie anstelle von einem Antibiotikum helfen kann. Ich war bereit für diesen Versuch, da ich Erfahrungen mit Antibiotika gemacht hatte. Während dem Antibiotikum war ich sehr müde und bei einem Schnupfen dauerte es danach sehr lange, bis das Immunsystem erholt war. Die Ärztin gab mir die homöopathische Arznei und reservierte gleichzeitig ein Bett im Spital. Für den Fall, dass die Arznei nicht anschlage, könnte es eskalieren und sie müsse mich am nächsten Morgen einweisen. Sie empfahl mir, jemanden während der Nacht dabeizuhaben. Falls es funktioniere, würden kurzzeitig hohes Fieber und Schmerzen entstehen, danach wäre es überstanden.
Ich habe das Homöopathikum eingenommen, mich ins Bett gelegt und hohes Fieber erhalten, ganz kurze, starke Schmerzen. Ich bin eingeschlafen und am nächsten Morgen waren die Schmerzen weg. Seither wende ich bei Problemen erstmal Homöopathie an. Wenn das nicht hilft, wende ich mich an die Schulmedizin.
Margrit Krause, Geografin, Bern
Ich hatte einen Unfall. Ein Metallstab schlug mir auf Schädel und Schultern. Zwei Rippen waren gebrochen. Margarete hörte, wie die Jauchepumpe knirschte und pfiff. Der Stab der Pumpe hatte mir einen Schlag versetzt. Ich sei mich zähneknirschend am Aufrappeln gewesen, als sie, Margarete, um die Ecke bog. Als ich aufgestanden sei, habe ich gesagt, dass es eine gefährliche Maschine sei. Ich sei ins Haus gegangen, habe mich ausgezogen und in die Badewanne gelegt. Margarete goss etwas Arnika ins Badewasser. Nach dem Bad habe ich mich ins Bett gelegt. Margarete gab mir Notfalltropfen von Dr. Jürg Reinhard auf die Lippen. Es machte wumm und ich war wie wieder angekommen und fragte Margarete: «Warum bin ich jetzt hier?» Als ich die Notfalltropfen nahm, hat es etwas reingezogen oder rausgezogen, ich wusste es nachher nicht mehr.
Einmal gab es eine Kuh, die trug eine Mumie in sich, gross wie zwei Fäuste. Wir haben über mehrere Wochen versucht, ihr Erlösung zu bringen. Der Arzt konnte es nicht rausmassieren. Er gab einmal Kügelchen und am nächsten Morgen lag die Mumie im Stall auf dem Boden.
Olivier Vuille, Landwirt, Trubschachen BE
Leider habe ich keine besondere Erfahrung mit Homöopathie gemacht, im Gegenteil. Obwohl ich eigentlich Homöopathie toll finde, fand ich immer, dass es bei mir schlecht wirkt. Die einzigen Mittel die ich nehme und denen ich vertraue sind Arnika Kügelchen. Ich habe mich eher mit Phytomedizin befasst und selber Pflanzentinkturen hergestellt. Im neuen Heft RR wurde das Potenzieren beschrieben, dieser Prozess würde mich interessieren, das will ich mal ausprobieren.
Claudio Pavan, Studienvereinigung für Radiästhesie Zürich
Im Alter von 14 bis 21 Jahren hatte ich starke Kopfschmerzen. Der Arzt hat mir Medikamente verschrieben. Die konnten momentane Linderung bringen, aber die Migräne ging weiter. Die Schmerzen waren manchmal so stark, dass ich mit dem Kopf gegen die Wand schlug, da dieser Schmerz kleiner war. Es wusste niemand Rat, eine Heilung war nicht in Aussicht. Ein Freund empfahl mir, einen anthroposophischen Homöopathen im Appenzell aufzusuchen. Dieser schaute mir in die Augen und sagte aufgrund der Irisdiagnose: «Oh je, wir müssen ihre Niere und Leber anschauen. Trinken sie Milch?» Ich trank mindestens einen Liter pro Tag. Der Homöopath: «Sie werden in ihrem Leben nie mehr Milch trinken.» Ich habe damit aufgehört und innerhalb einer Woche hatte ich keine Migräne-Anfälle mehr, bis heute. Das ist nun 44 Jahre her. Dieser Homöopath wurde pensioniert. Gute homöopathische Ärzte zu finden ist schwierig, da deren Praxen immer hoffnungslos überfüllt sind. Ich verwende ein Konstitutionsmittel. Wenn ich merke, dass ich nicht ganz auf der Schiene bin, beispielsweise bei Infekten, Erkältungen, nehme ich dieses Mittel. Meistens ist es nach ein paar Tagen besser. Alle vier, fünf Jahre besuche ich meine Homöopathin und wir schauen, ob die Medikamente noch passen. Mit diesem Konzept habe ich kaum Gesundheitskosten und fühle mich sehr gut und fit.
Karl Büchel, Forstingenieur, Worblaufen BE
Als ich das erste Mal mit Homöopathie in Berührung kam, war ich 36. Ich hatte Campylobacter aufgefangen. Das ist so etwas wie Salmonellen, stammt jedoch aus der Karibik. Ich war ziemlich tief unten, bis ich schliesslich zum Arzt ging. Mein Hausarzt war damals ein Mediziner, der zusätzlich homöopathische Behandlungen anbot. Als das Thema auf körperlicher Ebene erledigt war, sagte er, das Symptom habe einen seelischen Hintergrund. Ich erzählte ihm von den Beziehungsproblemen, die ich damals hatte. Er gab mir eine einzige Tablette. Ich war danach wie ein Stehaufmännchen. Wusch – und es ging mir wieder gut. Seither vertraue ich der Homöopathie.
Ruth Manser, Stein- und Heilkunde, Appenzell AI
Vor etwa 15 Jahren fühlte ich mich sehr schlecht und suchte den Homöopathen Dr. Michele Bernasocchi in Paspels auf. Er stellte einen grösseren Infektionsherd fest und schickte mich sofort zu einem Spezialisten. Das kam für mich nicht in Frage, ich wollte auch kein Wort über den Namen der Erkrankung hören. Für mich war es ein ganzheitliches Problem, das ich mit alternativen Heilmethoden lösen wollte. Er hat mir hochdosierte Konstitutionsmittel verschrieben. Die Erstverschlimmerung war da, es ging mir zuerst noch schlechter. Dann ging es aufwärts. Ich habe Bernasocchi regelmässig aufgesucht. Er hat die Medizin regelmässig angepasst. Dabei habe ich etwas gemogelt und unterliess es gelegentlich, die Arznei zu verdünnen, meinte, eine «Rosskur» nütze besser. Er mogelte auch manchmal, wie er später zugab. Einige Male bekam ich ein Placebo, was gemäss seinen Angaben üblich sei. Celina Degen hat mich zusätzlich betreut, ohne dass ich ihm davon erzählt habe. Sie hat gependelt und mir die Kabiskur nach Pater Thomas Häberle verschrieben. Mir war klar, dass es zur Homöopathie einen zusätzlichen Heilimpuls brauchte. Ich hatte 2010 das Thema fast überwunden, erkrankte dann an Borreliose. Etwa ein Jahr später, nach einigen gescheiterten alternativen Heilversuchen war das ganze Bein rot und entzündet. Ich willigte zu einer einwöchigen Antibiotikakur ein, es war das einzige Mal in fast 30 Jahren. Kurze Zeit danach, das Bein schien soweit in Ordnung, bemerkte ich, dass mein Immunsystem schwächelte. Der Zustand verschlechterte sich wieder. Das Thema besteht weiter, mal besser, mal schlechter. Bernasocchi ist nun pensioniert. Ich habe keinen Arzt mehr und schaue selber, mache Selbstdiagnose und wende gelegentlich die Kabiskur-Methode an.
Meine Kinder sind zwischen 20 und 23 Jahre alt und gesund. Sie wurden ausschliesslich homöopathisch und mit der Kabiskur begleitet und sind bis heute ungeimpft. Ihre Reaktionen auf die homöopathische Arznei waren stärker als bei mir. Ich selber wurde als Kind geimpft und trug diese Giftstoffe bereits in mir. Ich nehme an, dass die Homöopathie dadurch bei mir weniger zum Tragen gekommen ist. Bei den Kindern waren die Heilungsprozesse ausgeprägt und identisch. Bei Kinderkrankheiten sind sie zwei Wochen zu Hause geblieben. Nach der Erstverschlimmerung hat die Heilung eingesetzt, das war wunderbar zu beobachten.
Irène Raguth Tscharner, Radiästhetin, Scharans GR
Der Schweizerische Verein homöopathischer Ärztinnen und Ärzte SVHA hat während der Corona-Zeit regelmässig Zoom-Sitzungen durchgeführt und sich über Erfahrungen mit der Corona-Behandlung ausgetauscht. Parallel dazu haben sich alle Ärzte, die homöopathisch arbeiten, international ausgetauscht, beispielsweise mit den österreichischen und deutschen Ärztevereinen und über united-to-heal.com. Da sind 20’000 Fachleute vereint. Es gab und gibt kostenlose Kongresse, wo Fachpersonen aus verschiedenen Ländern zu Wort kommen wie etwa indische Ärzte, die einen ganz anderen Patientendurchsatz haben als wir. Am Anfang der Pandemie hatte ich einige wenige Patienten pro Monat, indische Ärzte hatten einhundert pro Tag und machten andere Erfahrungen. Wir sprechen auf diesen Plattformen über die aktuellen Themen, über Angst vor Corona und jetzt Angst vor dem Weltkrieg. Wie können wir als Ärzte und Heilpraktiker darauf reagieren?
Dr. med. Stephanie Wolff, Homöopathin, Bülach ZH
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