Grosssteinskulpturen

«Jeder große Mensch hat eine rückwirkende Kraft: alle Geschichte wird um seinetwillen wieder auf die Waage gestellt, und tausend Geheimnisse der Vergangenheit kriechen aus ihren Schlupfwinkeln – hinein in seine Sonne. Es ist gar nicht abzusehen, was alles einmal noch Geschichte sein wird. Die Vergangenheit ist vielleicht immer noch wesentlich unentdeckt! Es bedarf noch so vieler rückwirkender Kräfte!»
Mit diesen einleitenden Worten aus Die fröhliche Wissenschaft von Friedrich Nietzsche möchte der Verfasser auf den nachfolgenden Bericht über die Grosssteinskulpturen in Europa aufmerksam machen. Schon als Jugendlicher war ich sehr interessiert an der Vor- und Frühgeschichte und dankbar, auf das monumentale Werk von Elisabeth Neumann-Gundrum Europas Kultur der Gross-Skulpturen – Urbilder, Urwissen einer europäischen Geistesstruktur gestossen zu sein. Dieses Buch diente als Grundlage für die Recherche und war mein ständiger Begleiter bei der Suche nach den Grossstein-Skulpturen.
Denken wir an Grosssteinskulpturen möge uns zunächst die Osterinsel in Erinnerung kommen, auf der mehr als 800 solcher Steinzeugen zu bewundern sind. Entdeckt wurde die Insel im Südostpazik am 5. April 1722 von dem Holländer Jakob Roggereen am Ostersonntag.
Externsteine
Bei meinem ersten Besuch an den Externsteinen in Detmold Horn hat es leicht geregnet und die Felsbilder traten kaum zum Vorschein.
Nach längerem Betrachten aus verschiedenen Blickwinkeln zeigten sich langsam die ersten Objekte. Immer wieder in Gedanken fragend und mit kritisch suchenden Augen konnte ich vor den Felswänden den Rufer, wie ihn Elisabeth Neumann-Gundrum benannte, erkennen. Deutlich ist auch die Eidechse am Kopf der Skulptur sichtbar. Aus radiästhetischer Sicht sind für mich die Externsteine einer der stärksten Kraftorte in Deutschland, durchzogen von mehreren Leylinien.
Odhins Runenlied
Ich weiss, dass ich hing am windigen Baum
Neun lange Nächte,
Vom Sper verwundet, dem Odhin geweiht,
Mir selber ich selbst,
Am Ast des Baums, dem man nicht ansehn kann
Aus welcher Wurzel er spross.
Sie boten mir nicht Brot noch Meth;
Da neigt’ ich mich nieder
Auf Runen sinnend, lernte sie seufzend:
Endlich fiel ich zur Erde.
Ausschnitt aus Odhins Runenlied in Edda nach Karl Simrock, 1876, als Überleitung zum Hängenden. Wer sich mit Runen oder Sinnzeichen beschäftigt, dem ist ein Besuch an den Externsteinen zu empfehlen, liegen doch hier viele Geheimnisse im Dunkeln, welche auf Entschlüsselung warten.

Von Menschen
Angespornt von den Felsbildern an den Externsteinen zog es mich auf der Suche nach Grosssteinskulpturen ähnlicher Art in den Schwarzwald und auf die Schwäbische Alb. Die Bilder zeigen Kunstwerke, welche meiner Meinung nach nicht auf eine Laune der Natur, sondern auf einen Schaffensgeist von Menschen zurückzuführen sind. Liebe Leserinnen und Leser, halten Sie selbst an markanten Felsformationen vor ihrer Haustüre inne, es dürften Beispiele von Megalithskulpturen zum Vorschein kommen.











Heiliges Tier
Betrachtet man die Eiszeitkunstwerke, welche auf der Schwäbischen Alb aus Mammutelfenbein gefertigt wurden, wie zum Beispiel der Löwenmensch – Fundort: Hohlenstein-Stadel im Lonetal, die Venus – Fundort: Hohle Fels im Achtal bei Schelklingen oder das Mammut – Fundort: Vogelherdhöhle im Lonetal, liegt der Verdacht nahe, dass diese Kunstwerke im Kleinen wie im Grossen erschaffen werden konnten. Das Mammut muss den Steinzeitmenschen als heiliges Tier gegolten haben, diente es doch als Nahrungsmittel, Kleidung, Elfenbein zur Herstellung von Waffen, Schmuck und Werkzeugen.

Foto: Thomas Matt
Kraftorte
Die Kraft, die von den Felsen ausgeht kann heute noch mit Rute und Pendel nachgeprüft werden und ist den Altvorderen bestimmt nicht entgangen. Im Gegenteil, sie wussten genau, an welchen Plätzen diese Megalithbauten in der Natur stehen sollten. Ob Menhire, Steinkreise, Pyramiden, Grossstein- und Hügelgräber: Die Erbauer haben diese Kultstätten auf geomantisch markanten Plätzen errichtet, wo unterirdisch fliessende und kreuzende Wasserführungen, Leylinien und Netzgitterlinien zusammentreffen. Die Wirkung dieser Kraftorte auf uns Menschen ist bis heute spürbar vorhanden.
Abschliessend sei auf heilfelsen.de hingewiesen, wo Sie weitere Informationen zu Heilfelsen erhalten. Besonders das Buch von Irene und Oswald Tränkenschuh Felsenkräfte – Kraft der Erde. Eine geomantische Heilweise ist zu erwähnen.
Praxis-Tipp von Thomas Matt
Recherchieren Sie in Ihrer Gegend in Sagen, vor- und frühgeschichtlichen Forschungen der Heimatkunde. Bezeichnungen wie Höllental, Hexenplatz, Teufelsloch, Opfer- und Schalenstein, Lichtorte wie Lichtenstein und Lichtenfels deuten auf alte Kraftorte hin. Finden Sie Ihren persönlichen Felsen. Sie werden überrascht sein, wie gemütlich es sich anfühlt, auf dem Stein zu sitzen, liegen oder einfach nur anzulehnen. Mit Hilfe von Pendel oder Rute sind Sie in der Lage, Heilfelsanlagen aus der Frühgeschichte zu finden. Fernab der Zivilisation, bei Ihrer Suche draussen in der Natur, werden Sie bestimmt über kurz oder lang einen Felsen entdecken, welcher menschliche Wesenszüge aufweist. Einfach zulassen was das Auge sieht. Ihre Gedanken werden in die Megalithzeit zurückversetzt. Vielleicht war dies der Grund der altvorderen Generationen, für uns dieses Wissen im Stein festzuhalten. Die Steinzeit liegt vor der Haustüre.
Autor
Thomas Matt
D-71297 Mönsheim
thomas-matt@t-online.de
matt-rutengaenger.de
Radiästhet, Rutengänger nach Käthe Bachler.
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