Heilung durch Selbsterkenntnis
Nein, es gibt keine Beweise. Bestenfalls Hinweise, umstritten, da stets auf Erzählungen persönlicher Erfahrungen beruhend. Hier möchte ich einen Teil meiner Erfahrungen teilen, die mir die Überzeugung brachten: Meine Seele ist unsterblich!
Am Ende meiner Ausbildung zur spirituell-energetischen Heilerin und Lehrerin nahm ich 2010 an einem Meditationskurs teil. Es ging um Selbsterkenntnis und Herzöffnung, um die Erfahrung des Selbst im All-Eins-Sein.Mein Lehrer fragte am letzten Kurstag: «Kann die Natur böse sein?» Noch im Nachhall der eben erfahrenen Meditationsstille antwortete ich: «Nein. Nichts ist böse – alles ist, was es ist.» Es geschah, was letztendlich die Abnabelung des Schülers initiierte – mein Lehrer war fassungslos: «Wie kannst Du es wagen. Du hast doch das Böse nie erlebt!» – Da hatte er recht, in diesem Leben noch nicht. Als böse werten wir, was uns nicht gut erscheint, aus Unkenntnis.
Nun war ich wie betäubt, überwältigt von seiner Erwiderung, erschrocken über meine eigene Aussage und doch fühlte ich mit meinem ganzen Selbst, dass es so ist.
Zwei Leben führen
Es war Winter. Noch betäubt vom Gesagten und Erlebten ging ich in die tief verschneiten Isarauen im Süden Münchens. Alles war weiss, gleissendes Licht, feiner Schneestaub in der Luft, wie Nebel oder Zementstaub. Ich glitt zurück in meine Meditationsstille – und da stand ich nun, eingehüllt in Weiss und um mich ragten schwarze, bizarr verformte Eisenteile, zerrissene Fassadengitter auf und von oben fielen Trümmer herab, begruben mich unter sich. Und doch, es war tiefer Frieden um mich und die Erkenntnis: «Es ist wie es ist», ein einfaches Akzeptieren des Endes. Es gab keine Wahrnehmung von böse und da war auch kein gut.
Was war gerade geschehen? Ich kam aus der Meditation zurück. Mit dem Hier und Jetzt kam das Verstehen: Das war eine Rückerinnerung an meinen Tod als Feuerwehrmann in New York City. Ich starb in den Trümmern des World Trade Centers 09 11 2001.
Noch nie hatte ich mich mit Reinkarnation befasst, der Begründer meiner Heilerschule unterstützte Reinkarnationstherapien nicht. Sein Credo: «If you haven’t enough problems this life, look pastlife.» – Wenn Du in diesem Leben nicht genug Probleme hast, dann schau Dir Deine früheren Leben an.
Er meinte damit, dass alle ungelösten Probleme aus früheren Leben in das aktuelle Leben mitgenommen werden und so im Hier und Jetzt bearbeitet und gelöst werden können. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese sind wirklich sehr selten und nicht jeder mag das hören.
Diese erste Rückerinnerung, noch dazu an ein Leben in New York, das parallel zu meinem Leben hier in Europa gelebt wurde, war zuerst verstörend, doch es erklärte meinen Realitätsverlust in den Tagen nach 9/11. Damals war ich völlig unbewusst und doch sass ich tagelang weinend vor meinem Telefon, versuchte verzweifelt mich an die Telefonnummern meiner Freunde in New York zu erinnern. Aber ich hatte gar keine Freunde dort und war nie in den USA gewesen. Irgendwie fühlte ich, dass mir das verboten war. Wurde ich irre? Jetzt erst, im weissen Schneestaub der Isarauen, verstand ich, was damals mit mir los war, ich hatte ein Echo meines anderen Lebens gespürt, meines anderen Todes. Über 9 Jahre nach diesem Geschehen verstand ich es.
Orte als Auslöser
Und nun kamen nach und nach die Erinnerungen an frühere Leben. Mal vage, mal detailliert. Eins, das in meinem jetzigen Leben schon seit meiner Jugend seinen Widerhall in der Faszination für das Mittelalter, die Gotik und die Tempelritter fand, wurde so deutlich, dass ich es in einen Roman goss: Die letzte Nacht des Templers.
Es war eine irritierende Erfahrung, einzutauchen in mein früheres Ich, aktiv die Erinnerungen in der Akasha-Chronik zu suchen, erlittenes Leid wieder zu erfahren. Aber es war auch ein Geschenk, ein Strauss an Erfahrungen: So hätte ich nie gedacht, je in meinem Leben ein Schwert zu führen, aber als ich mich daran erinnerte: Jeder Muskel in meinem Körper wusste, wie es sich anfühlte, ein Schwert zu führen. Auch erkannte ich manchmal meine eigenen schreibenden Hände nicht. Ich steckte mir einen Ring an, als Anker für mein jetziges Ich.
Waren manche Erinnerungen verstörend und schmerzhaft, so fanden sie doch alle ihre Bestätigung und letztendlich fand ich dadurch Heilung. Nun konnte ich die französische Sprache hören ohne wütend zu werden. Für die Wut hatte es im realen Leben keinen Grund gegeben.
Viele Erinnerungen folgten. Auslöser sind zumeist bestimmte Orte, zu denen ich Beziehungen hatte oder Situationen, in denen ich tödlicher Gefahr ausgesetzt war. Erinnern tue ich zuerst ausnahmslos mein Sterben.
Diesen Erinnerungen geht immer ein Moment der Irritation voraus, dann senkt sich ein Schleier, der mich von der realen Welt trennt und auf diesem Schleier erscheinen die Bilder oder ich gleite in einen meditativen Zustand und es ist wie eine Meditations- oder Tranceerfahrung, aber die Gegenwart ist dabei immer spürbar – anders als beim Träumen.
Erinnerung von Steinen
Ich habe aufgehört, diese Erinnerungen zu zählen. Wichtig sind die Erkenntnisse, die in diesen Erinnerungen liegen: Als Opfer oder als Verbrecher gestorben zu sein.
So erfuhr ich bei einem Besuch im Steinkreis von Avebury von den Portalsteinen einen unfassbaren Hass gegen mich. Ich traute mich nicht, das Portal zu durchschreiten und schlich mich von hinten her hinein. Wenige Tage später besuchten wir Wells Cathedral. Im Kirchenschiff sind dort die Bischöfe begraben. Ich ertappte mich, mein Grab zu suchen. Es war nicht da, auch im Friedhof draussen nicht. Wie konnten Sie es wagen, mich nicht am Ort meiner Wirkstätte zu begraben? Und da war sie, die Erkenntnis: Ich war der, der den heiligen Steinkreis mit Wasser, Eis und Feuer zerstörte, was den Hass der Steine erklärte. Ich war nicht hier begraben, denn man hatte meinen Leichnam nie gefunden. Mein Tod muss unrühmlich gewesen sein. Ich forschte nicht weiter, an diesem schlimmen Finger war ich nicht interessiert.
Wissen um Wiedergeburt
Kann man solche Erfahrungen als Déjà-vu¹ abtun? Die erste Erfahrung dieser Art hatte ich mit Sechzehn. Ich spürte auf einer Hochzeit einen brennenden, stechenden Schmerz unter dem linken Schulterblatt immer dann, wenn mein Cousin hinter mir stand. Er war Polizist. Ich fragte ihn schlicht: «Hast Du Deine Waffe am Mann?» Er war Personenschützer und entsetzt, da er seine Waffe verdeckt trug, was keiner wissen durfte. Das war kein Déjà-vu¹, bestenfalls eine aussersinnliche Wahrnehmung oder die Rückerinnerung, von hinten erschossen worden zu sein.
Viel später ordnete sich dieses Spüren in den Kanon der Rückerinnerungen ein. Ich wurde beim Versuch, an der innerdeutschen Grenze zu desertieren, von einem Kameraden erschossen, was mein Problem mit Vertrauen und Betrogen-Werden erklärt. Ob dies glaubhaft ist? Ehrlich, das ist mir egal. Es sind nur kleine Schnappschüsse meiner Glaubenswirklichkeit an eine Weiterexistenz der Seele nach dem Tod. Meine Ausbildung hat mir ganz andere Bewusstseinsschritte ermöglicht, deren Tiefe mich demütig machen und mich zum Glauben zurückbrachten. Ja, auch der christliche Glaube ist mit dem Wissen um die Wiedergeburt vereinbar.
Heilung durch Verstehen
Abschliessend ein kurzes Wort zur Reinkarnationstherapie, die meist auf einer Art Hypnose beruht oder einer geführten Meditation erfolgt: Können wir sicher sein, dass der Hilfesuchende oder Neugierige auf eigene Erinnerungen eines vergangenen Lebens zurückgreift und nicht auf Erinnerungen von Gelesenem, im TV oder Kino Gesehenem oder dass Erinnerungen vom Therapeuten übertragen werden? Bei spirituell-energetischer Geistheilarbeit synchronisieren sich die Gehirne von Heiler und Klient, so wäre eine telepathische Verbindung leicht möglich.²
Echte ungelöste Traumen aus früheren Leben erzeugen im Hier und Jetzt völlig irrationale, unerklärbare Reaktionen auf für andere Alltägliches. Eine solche Reaktion ist nicht kontrollierbar, läuft aber immer gleich ab, manchmal auch mit Krankheit aus dem Nichts. Interventionen von Helfern oder Medikamente helfen nicht. Du kannst Deine panische Reaktion nicht unterdrücken oder wandeln. Wenn Du so etwas immer wieder erlebst, such Dir Hilfe, aber nicht in einer Rückführung. Neugieriges Wissenwollen, wer ich mal war, hilft nicht. Im schlimmsten Fall retraumatisiert dieses Wiedererleben.
Heilung geschieht durch Verstehen und Auflösen der abgespeicherten Energien, die mit der Erinnerung festgehalten werden. Hier kann etwa Meditation an Orten der Kraft, bei denen Selbsterkenntnis und Wissen thematisiert sind oder ein Schamane helfen, der für Dich in die Vergangenheit reist, um zu erkennen, zu verstehen und diese Erkenntnis für Deine Heilung mit zurückbringt.
Anmerkungen
1 Déjà-vu – Das Gefühl, eine neue Situation schon einmal exakt so erlebt zu haben.
2 Wenn sich die Gehirne von Heiler und Klient
synchronisieren findet nonverbaler Austausch statt.
Nachweis durch das Haffelder-Institut, Stuttgart.
Siehe RR 4/2018 Übersinnliches ist messbar.
Praxis-Tipp von Gudrun Olessak
Wenn man in der immer gleichen Situation inadäquat
reagiert oder nicht reagieren kann oder gar einen Unfall hat, kann das an ungelösten Traumata aus einem Vorleben liegen. Es empfiehlt sich, schamanische Hilfe zu holen. Bei Krankheit zum Beispiel vor einem Seminar oder einer Kraftortreise, kann es auch der Hüter der Schwelle sein, der Hindernisse aufbaut, die es zu überwinden gilt. Er fragt quasi: «Willst Du das wirklich?» Ich war vor jedem Ausbildungsblock krank. Meine Lehrerin: «Was kann Dir Besseres passieren, als in einem Seminarhaus voller Heiler krank zu sein?!»
Autorin
Gudrun Olessak
D-80634 München
gudrun@harmonie-vitality.de
harmonie-vitality.de
Energetisch-spirituelle Heilerin, Ausbilderin OLHT- Heilende Hände®, Kraftort-reisen Chartres, Online-Vorträge u. a. zu Heilarbeit. Vorstand Radiaesthesieverein Deutschland RVD.
Ganzen Artikel lesen für FR 3.-
Dieser Artikel ist kostenpflichtig.Sie können den Artikel hier kaufen oder ein Jahresabo bei uns bestellen.
Sie müssen angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.
Anmelden