Kohl und Olivenöl
«Gut, dass sie da sind» waren die ersten Worte von Pater Thomas Häberle an Celina Degen. Er verschrieb ihr seine natürliche Heilmethode mit Kohlblatt und Olivenöl. Tag für Tag belegte sie die diagnostizierten Stellen an ihrem Körper vor dem Schlafengehen mit Kohlblättern und massierte sie am Morgen mit Olivenöl.
Als sie die Kohlblätter einmal wegliess, meinte ihr Mann: «Wenn man etwas beginnt, zieht man es durch. Du hast das Glück dem Pater begegnet zu sein.» Nach drei Monaten war der Erfolg augenfällig. Die Symptome waren weg und die Leute beglückwünschten sie zu ihrem Aussehen.
Selbststudium mit Unterstützung
Für Celina Degen begann ein neues Leben. Von Pater Häberle liess sie sich in die Pendeldiagnose und die Kohlblatttherapie einführen, besuchte auf dessen Rat hin die Ausbildung der Schulmeisterin und Radiästhetin Käthe Bachler in Österreich. Häberle wie auch Käthe Bachler haben bei Untersuchungen in Häusern vorrangig den guten Platz gesucht, wie auch Käthe Bachler.
Degen: «Es gibt nichts Vergleichbares zu der Therapieform von Pater Thomas Häberle.» Sie studierte über Jahre fachliche Schriften und durfte dabei auf seine Unterstützung zählen. Häberle hat sämtliche Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Pendeldiagnose und der Therapieform rund um das Kohlblatt und das Olivenöl aufgeschrieben. Degen: «Es gibt nichts, was dieser Mann nicht aufgeschrieben hat.» Sein Hauptwerk Helfen und Heilen wurde über eine halbe Million Mal aufgelegt.
In der Praxis
Seit 35 Jahren empfängt Celina Degen Ratsuchende, macht die Pendeldiagnose und verschreibt die natürliche Heilmethode nach Pater Thomas Häberle. Dabei arbeitet sie genau nach dessen Vorgaben und Schriften, die sie auswendig kennt. Im Gespräch werden Seiten in Häberles Werk aufgeschlagen, um ihre Aussagen zu belegen.
In der Rolle als Klient werde ich gebeten, meinen gesundheitlichen Weg zu beschreiben, mit Diagnosen von Ärzten, Naturtherapeuten und eingenommenen Medikamenten. Auf ein leeres Blatt Papier skizziere ich den Grundriss unserer Wohnung, mit Türen, Fenstern und Möblierung. Degen lässt den Pendel schwingen, fährt mit der Hand über das Blatt, bezeichnet die guten Plätze und die idealen Schlafplätze mit passender Ausrichtung. Ihre Angaben stimmen mit meinen Wahrnehmungen von zu Hause überein.
Ich schreibe meinen Namen und das Geburtsdatum auf einen Zettel, Degen schreibt das aktuelle Datum dazu und startet die Diagnose. Mit geschlossenen Augen lässt sie den Pendel schwingen und trägt die Ergebnisse auf eine Abbildung meiner Person ein. Degen: «Ich pendle Ursachen aus. Wo ist die Ursache für den Tinitus? Wo ist die Ursache für eine Verspannung? Und so weiter.» Sie arbeitet mit dem von Häberle hergestellten Diagnoseblatt, das gleichzeitig auch Kurplan ist. Auf dem Oberkörper meiner abgebildeten Person entstehen grüne und rote Flächen, sie bezeichnen Stellen für die Auflagen von Kohlblättern und die Massagen mit Olivenöl.
Wasseraderntest
Pater Häberle: «Wenn es mir nicht möglich ist, ein Haus an Ort und Stelle auf Wasseradern zu untersuchen oder wenn man mir keinen Hausplan vorlegen kann, so mache ich den Wasseraderntest beim Patienten. Der Pendel zeigt nämlich in Fällen, wo jemand Wasserstrahlungen ausgesetzt ist, Störungen entweder im motorischen oder im sensorischen Nervensystem an. In solchen Lagen isoliere ich vor allem das Bett des Geschädigten. Ich nehme dazu gewöhnlichen Kupferdraht von 1,5 bis 2 mm Durchmesser, den gewöhnlichen isolierten Lichtdraht, wie ihn Elektriker für die Lichtleitungen verwenden. Ungefähr 1 m Kupferdraht wickle ich so ein, dass der Kupferring 28–30 cm Durchmesser erhält. Dann lege ich zwei Kupferringe ein, den einen unter die Obermatratze bei der Halsgegend, den anderen bei der Kniegegend.» P. Thomas Häberle Helfen und Heilen, S. 43.
Für Celina Degen hat sich die Harmonisierung mit Kupferplatten bewährt. Sie lässt bei Schlafplätzen, die im Bereich einer Wasserader liegen, zwei Kupferplatten à 20 x 20 cm unter die Matratze legen, eine im Schulter-Nackenbereich und eine zweite im Kniebereich.
Der Öltest – Diagnose ohne Radiästhesie
Mit dem sogenannten Öltest können Infektionen im Körper festgestellt werden, eine Entdeckung von Häberle. Ohne Pendel und Rute können Infektionen oder schadhafte Körperstellen aufgespürt werden. Der Test kann gegenseitig gemacht werden. Bei tiefliegender Entzündung kann es mehrere Minuten dauern, bis sich die Rötung zeigt. Häberle: «Man kann mit Olivenöl den Öltest vornehmen. Reibt man nämlich Olivenöl ein und trocknet es nachher mit einem rauhen Tuch ab, so zeigen die kranken Stellen sofort eine starke Rötung. Zum Beispiel gibt das Olivenöl die Ausdehnung einer Lungenentzündung, einer Bronchitis oder auch eines einfachen Katarrhs an. Kranke Nieren scheinen auf durch rote Flecken und nicht selten zeigt sich die ganze Niere in ihrer Bohnenform. Bei Leiden der Wirbelsäule zeigt das Olivenöl augenblicklich die erkrankte Region an. Knochenrisse und Brüche werden als rote Striche genau gezeichnet sichtbar.» Helfen und Heilen S. 53.
Häberle weiter: «Nach dreiminütigem kräftigem und reichlichem Einmassieren von Olivenöl und am Schluss, um die Sache noch eindringlicher zu sehen, mit Einreiben von etwas feinem Kochsalz, erscheinen beim Abtrocknen oder bald nachher grosse, meist dunkelrote Flecken, die eine grosse Hitze ausstrahlen. Soweit die Rötung erscheint, soweit ist Infektion. Hier muss nun die Behandlung mit Kohlblatt und Olivenöl einsetzen, in schweren Fällen bis zu einem halben Jahr lang. Diese Behandlung hat Patienten geheilt, die man von Nervenklinik zu Nervenklinik schleppte und sie dort als unheilbar hospitalisierte.» Helfen und Heilen S. 141.
Therapie im Selbsttest
Während zehn Wochen walze ich vor dem Schlafengehen die Kohlblätter und stelle sie am Rücken, Bauch und Nacken in die Stützwickel. Der Kohl wird frühmorgens entfernt und einige Stellen am Rücken, Bauch, Nacken und den Ohren während zwei Minuten mit Olivenöl massiert. Ich lege mich nochmal ins Bett. Nach dem Aufstehen trinke ich Brennesseltee. Zum Frühstück werden grobe Haferflocken in Wasser aufgekocht. Zweimal täglich Bronchial- und Hustentee. Kein Salz, keinen Zucker, nichts Süsses, keine Milchprodukte, keine kohlensäurehaltigen Getränke. Gegen Abend Frauentee. Täglich ein Augen- und ein Fussbad in Meersalzwasser. Die Therapie kann zehn Wochen, in schweren Fällen ein halbes Jahr oder länger dauern. Der Klient muss das Seine dazu beitragen. Degen: «Kranksein ist langwieriger.» Ich fühle mich nach der Therapie gut und gereinigt. Es erinnert an den inneren Zustand nach Fastenwochen.
Kohl gebügelt
Pater Häberle wurde durch das Buch von Camille Droz Die wunderbaren Heilwirkungen des Kohlblattes inspiriert und zum Kabisdoktor.
Der französische Kräuterheilkundler Maurice Mességué (1921–2017) hat sein Können aus langer Familientradition übernommen und damit grosse Persönlichkeiten geheilt. Er empfiehlt, den Kohl reichlich zu essen, roh oder gekocht, einsetzbar für viele Therapien: «Was sind nun die Verdienste des Kohls? Sie sind so zahlreich, dass man sie kaum aufzählen kann. In der Antike betrachteten die griechischen und römischen Ärzte den Kohl bereits als Heilmittel. Sie verwendeten ihn wahllos extern und intern, und in lokaler Anwendung sogar gegen die Pest. Ich glaube, dass der Kohl jenes Gewächs ist, dem die Ärzte die meisten Doktorarbeiten und ernsthaftesten Werke gewidmet haben. Sie verwenden ihn auch von allen Gewächsen am meisten. Viele berühmte Ärzte haben sich nicht gescheut, auf besonders hässliche Wunden einfach ein Kohlblatt zu legen, auch wenn sie dabei Gefahr liefen, für Scharlatane gehalten und ausgelacht zu werden. Das Ergebnis war jedoch immer eindrucksvoll.
Der Kohl zieht alle giftigen und schwärenden Säfte, die das Fleisch ätzen, nach aussen.» Maurice Mességué Die Natur hat immer recht, S. 81, Petersberg Verlag.
Mességué selbst hat häufig ein Verfahren angewendet, das seine Patienten belustigte. Er bat um ein Bügeleisen, entfernte den harten Mittelstrunk vom Kohlblatt und bügelte, bis das Blatt samtweich geworden war. In anderen Fällen legte er das Kohlblatt eine Stunde in Olivenöl ein, damit es antitoxische Eigenschaften entwickelte.
Bestand der Therapieform
Zurück zu Häberle. Eine Ausbildung in die Pendeldiagnose und seine Therapieform setzt Kenntnisse zur Anatomie des Menschen voraus. Nach Celina Degen kann das Wissen und Können von Häberle nur schwer weitergegeben werden: «Das geht nicht. Bei einer Ärztin würde ich es wagen. Sie kennt die Hypophyse, die Leber, den Magen, die Eierstöcke oder die Milz. Sie könnte damit etwas anfangen. Es gibt wohl Leute, die fähig sind, zu pendeln, die aber zu wenig Wissen drumherum haben.»
Wie kann diese Therapieform weitergegeben werden? Häberle: «Immer wieder sagen mir Leute: Wir können nicht das Pendel befragen. Was dann tun, wenn der Pater einmal nicht mehr am Leben ist? Sicher auf dem Nacken drei Monate Kabisblatt auflegen und am Morgen mit Olivenöl einreiben, dann das Zentrum X und die Leisten vorn behandeln. – Gut! Aber wie finden wir den Herd der Entzündung? Habe ich nicht schon oft gesagt: Man mache den Öltest; trage Olivenöl auf und reibe feines Kochsalz ein. Und wo sich eine kräftige Rötung zeigt, wende man zwei bis drei Monate Kabisblatt und Olivenöl an und trinke fleissig Brusttee.» P. Thomas Häberle Sammeln und Sichten S. 65.
Pater Thomas Häberle OSB Verein
Der Verein Pater Thomas Häberle bezweckt den Erhalt und die Verbreitung der Entdeckungen, Erkenntnisse und Erfahrungen von Häberle und seiner Heilmethode. Aus der Arbeit des Vereins ist das Buch Gesundheit und Lebensqualität mit der ganzheitlichen natürlichen Heilmethode des Benediktinerpaters Thomas Häberle 1912–1997 entstanden (Somedia Buchverlag). Celina Degen hat darin ihre Erfahrungen mit der Heilmethode beschrieben.
Die Website des Vereins ist ein ausführlicher Einstieg in die Heilmethode von Häberle, geplant ist zudem ein Video mit der Ausführung des Öltests: paterthomashaeberle.ch.
Siehe auch RR 2/2014 Pater Thomas Häberle.
Fachbücher
Helfen und Heilen, Raten und Retten, Sammeln und Sichten, Pater Thomas Häberle, Residenz Verlag. Drei Bücher, auch als Gesamtausgabe erhältlich.
Von den wunderbaren Heilwirkungen des Kohlblattes, Camille Droz, Radionik Verlag
Der Pendel als wissenschaftliches Instrument, Abbé Mermet, Verlag RGS
Briefe an Tschü, Candi, Pater Kunibert Leo Mohlberg, Verlag RGS
Der Mensch im Wirkungsfeld der Bodenstrahlungen, Dr. phil. Joseph Kopp, Verlag RGS
Strahlenfühligkeit: Umgang mit Rute und Pendel, P. Ernst Hoch, Residenz Verlag
Erdstrahlen als Krankheitserreger, Gustav Freiherr von Pohl, Fachbuchverlag
Der grosse Atlas der Anatomie, J. Lauen
Orte der Kraft, Blanche Merz, Jean-Pierre Brunschwiler, AT Verlag
Direktsuche des guten Platzes, Käthe Bachler, Residenz Verlag
Celina Degen-Maissen
CH-7304 Maienfeld GR
celina.degen@bluewin.ch
Pater Thomas Häberle OSB Verein
judith.meier@gmx.net
paterthomashaeberle.ch
Autor
Redaktor Daniel Linder
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