Perlen aus dem Archiv – Spiritistisches Pendeln
Vor dem spiritistischen Pendeln warnt durchschnittlich jeder Forscher – ernstlich und zwar mit Recht. Trotzdem birgt es bedeutend weniger Gefahren, wenn die neue Pendeltafel Tausend Teile¹ benützt wird. Natürlich kommt es in erster Linie auf die Fähigkeit des Pendlers an.
Wer beim Messen der Pendelkraft² über 95 Grad pendelt, darf spiritistisch pendeln. Erstens schützt ihn seine höhere Entwicklungsstufe insofern, dass die untergeordneten und niederen Intelligenzen sich nicht an ihn heranwagen, weil sie in einer reineren Gedankenwelt nicht existieren können; sie vertragen keine Lichtgedanken, sie werden gleichsam fortgepeitscht. Es ist vergleichbar damit, wie es einem geistig hochstehenden Menschen eine Qual ist, unter Menschen auszuharren, deren Inneres von unsauberen Gedanken und Wünschen durchtränkt ist. Zu letzteren wird auch niemals ein geistiges Wesen höherer Art herabsteigen.
Man mache es sich zur Regel, nur dann spiritistisch zu pendeln, wenn jede andere Möglichkeit versagt, um zu einem Resultat zu kommen. Wer nur aus Neugier oder Sensation spiritistisch pendelt, etwa mit dem Gedanken eines Scherzes, der bekommt entweder zusammenhangloses Zeug als Antwort oder gar keine Antwort. Es ist hier genau wie im irdischen Leben; wer dumm fragt, bekommt eine dumme Antwort und ein Schwätzer wird mit einem Kopfschütteln abgetan.
Die Bezeichnung unserer Pendeltafel Tausend Teile ist spiritistisch erpendelt. Ebenso der Untertitel des vorliegenden Werkes Zur Aufteilung unseres Wesens. Die Aufteilung all dessen, was mit Körper, Geist, Seele, kurz allem,
was das Wesen eines jeden einzelnen Menschen ausmacht, wird in dem vorliegenden Werk besprochen. Es wird darin gezeigt, wie alles mit dem Pendel untersucht wird, wie der Pendel, bildhaft gesprochen, jede Wesensart zerteilen oder aufzuteilen vermag.
Den Namen seines Schutzgeistes zu erfahren, ist durch den Pendel möglich und zwar auf spiritistische Art. Man sei aber sehr vorsichtig, besonders in der Art wie man fragt. Es ist auch möglich, dass man den Namen niemals erfährt, denn man sei sich bewusst, man steht in diesem Augenblick in Verbindung mit Wesenheiten anderer Welten und es ist selbstverständlich, dass es nichts Alltägliches ist, wenn diese sich von uns Erdenmenschen pendeln und befragen lassen.
Ein Beispiel: Vor mehr als einem halben Jahr spürte ich beim spiritistischen Pendeln deutlich eine ganz besondere Kraft. Einem Impuls folgend fragte ich: «Ist mein Schutzgeist bei mir.» Antwort: «Ja.» Ich wagte weiter zu fragen, etwa: «Darf ich Deinen Namen wissen?», aber eine Antwort erhielt ich nicht. Sofort stellte ich meine Fragen ein. Ich fühlte, dies ist eine Charakterprobe. Diese Kraft begleitet mich seitdem, besonders beim Pendeln. Wenn ich recht froh darüber war, wagte ich wiederholt die Frage nach dem Namen, doch stets vergeblich. Deutlich merkte ich, das sollte eine Prüfung sein, bis ich mir sagte: «Es ist doch gar nicht nötig, den Namen zu wissen, vielleicht bin ich nicht wert genug, den Namen zu erfahren.» Mit Dankbarkeit war ich mir dieser treuen Führung unsichtbarer Wesen bewusst. Dann wieder einmal fragte ich nach dem Namen, aber mehr unbewusst und auf einmal schlug der Pendel aus und so erfuhr ich den Namen einer mächtigen Gottheit. In geeigneten Werken suchte ich mehr von dieser Wesenheit zu erfahren. Ich fand und notierte das hierüber Gesagte. Diese Aufzeichnung legte ich unter den Pendel, mit dem Wunsch zu erfahren: «Wie mag das Pendelbild sein – gibt es überhaupt eins?» Der Pendel zeigte folgendes Bild: Zuerst eine lange Serie Egostriche, aber so wunderbar im Schwung; so herrschend, führend, aber in wunderbarer Schönheit. So schön, es lässt sich mit nichts vergleichen. Es war nichts Irdisches, es ist auch nicht möglich, die Empfindungen zu schildern. Dann folgte ebensolange schwingend ein liegendes Kreuz. Wenn überhaupt etwas darüber gesagt werden kann, dann ist es zusammenzufassen in drei Worte: «Ich bin alles.» Diese mächtige Gottheit gewährt auch anderen vorgeschrittenen Magiern ihren Schutz, sofern sie reinen Herzens sind und keinen Missbrauch mit ihren Fähigkeiten treiben, indem sie sich der Schwarzmagie ergeben.
Edelsteine
Jahrtausende alt ist der Glaube an die geheimen Kräfte der Edelsteine. Mögen diese Kräfte nun guter oder böser Art sein, dass dieser Glaube sich bewahrheitet, kann jeder sensitive Mensch wahrnehmen; auch wenn er die Strahlen nicht sieht, er fühlt sie bestimmt. Bekannt ist die astrologische Zuteilung der Edelsteine. Diese nicht nur als Schmuck, sondern im Besonderen als Talisman zu tragen. Sehr oft sind aber die Angaben der Geburtszeit falsch, dann ist der hierfür gedachte Stein nicht so wirksam oder aber von unheilvoller Wirkung. Auch die jeweilige Stellung der Planeten sind von Einfluss und sehr wahrscheinlich noch weitere Kräfte. Ausserdem ist nicht jedermann im Besitz eines guten Horoskops.
Mit Hilfe des Pendels ist es nun leicht, festzustellen, welcher Stein für die Person gute Strahlungen und Kräfte anzieht, um diese dem Träger zuzuführen. Wie wichtig es ist, zu wissen, welche Steine glückbringend oder gesundheitsfördernd und welche Steine unter allen Umständen zu meiden sind, das soll dieser Abschnitt zeigen:
Um das vorliegende Werk so vollständig wie nur möglich zu gestalten, beabsichtigten wir, auch die Edelsteine auf ihre Schwingungsform auszupendeln. Zu diesem Zweck schien es uns das Gegebene zu sein, einen Juwelier um Erlaubnis zu bitten. Hierbei erlebte ich das Seltsamste, das mir je beim Pendeln geschehen ist. Den Besuch des Juweliers schob ich eigentümlicherweise aus Gründen, die ich mir selbst nicht erklären konnte, immer wieder hinaus. Schliesslich merkte ich, dass eine richtige Hemmung vorlag; denn sobald ich nur dachte: «Heute willst du die Steine untersuchen», beschlich mich ein sonderbares Unbehagen und obgleich ich einige Male vor der Türe des Juweliers stand, war es mir nicht möglich, hineinzugehen. Etwas hielt mich zurück, das fühlte ich todsicher. Vernunftgemäss schrieb ich es aber dem Gedanken zu, dass es ja ein grosses Vertrauen sei, das ich von dem Juwelenhändler begehrte und dass es lediglich dieses Ansinnen sei, das mich vielleicht etwas zaghaft machte. Also beseitigte ich diese negativen Gedanken und ging in das alte Geschäft und bat um die Erlaubnis unter Vorlegung einwandfreier Legitimation. Ausserdem gehöre ich zu den gelegentlichen Kunden. Ich bat, recht viele Untersuchungen machen zu dürfen.
Zuerst wurde mir ein Brillant unter den Pendel gelegt, und prompt arbeitet der Apparat, grosse schöne Kreise und auf der 360°-Scheibe erhielt ich für den König der Edelsteine auch 360°. Aber schon beim zweiten Stein blieb der Pendel stehen, so unbeweglich, nicht das geringste Zittern war wahrnehmbar. «Unbegreiflich», dachte ich und bat um einen anderen Stein. Der Pendel rührte sich zwar, aber es waren keine Schwingungen die etwas aussagten, es war eher eine Spielerei. Ich frage den Juwelier: «Was ist das für ein Stein?» «Das ist kein echter, der Stein ist synthetisch.» Es war wohl nur gefärbtes Glas. Das verstand ich nicht. Ich bat um einen echten Stein. Das gleiche Ergebnis trat in Erscheinung. Der Pendel stand wie eine Mauer. Dieses Schauspiel wiederholte sich zehn bis fünfzehn mal, mit grosser Genauigkeit: Bei den unechten Steinen spielt der Pendel, dabei beherrsche ich den Apparat stets vollkommen, bei den echten Steinen kein Gedanke an irgendeine Form oder Schwingungsfigur. Aber ich habe längst gemerkt, dass der Pendel von einer unsichtbaren Hand oder Kraft festgehalten werden muss, denn es ist bei einem halbwegs guten Pendler einfach unmöglich, dass der Apparat, über gewachsene Edelsteine gehalten, nicht reagiert. Ich hörte auf und erklärte die Erscheinung damit, dass es daran Iäge, dass die Steine gefasst seien. Das ist natürlich nicht richtig, denn wenn man bestimmt «Ich will die Ausstrahlung des Steines», dann pendelt dieser den Stein, sofern er echt ist und nicht das Gold. Umgekehrte Bestimmung: «Ich will die Schwingung des Goldes», dann pendelt er das Gold und nicht den Stein.
Jeder Pendler wird verstehen, mit welcher Empfindung ich nach Hause ging, denn wo sollte ich eine Erklärung suchen? Gab es hierfür überhaupt eine? Ich war fest überzeugt, dass es nicht an mir lag. Wohl gibt es Tage und Stunden, an denen man nicht pendeln kann, zumindest keine schwierigen Sachen; aber erstens fühlte ich mich in voller Pendelkraft und zweitens schien es mir sehr leicht, so anscheinend einfache Sachen zu pendeln.
In der darauffolgenden Nacht stand ich auf, um spiritistisch zu pendeln. Im Abschnitt über spiritistisches Pendeln ist erwähnt, dieses nur vorzunehmen, wenn jede andere Möglichkeit fehlt, um eine Lösung zu finden. Das war nun eine wirkliche Aufgabe und keine müssige Neugier, vor der an dieser Stelle noch einmal gewarnt sei.
Unter Benutzung der Pendeltafel stellte ich die Frage: «Kann ich keine Edelsteine pendeln, bin ich dazu nicht fähig?» Die Frage wurde sofort mit Ja beantwortet.
Ich fragte weiter: «Soll ich die Edelsteine denn überhaupt pendeln?» Als Antwort kam ein energisches Nein.
Frage: «Warum nicht, was ist der Grund, dass ich die Steine nicht untersuchen soll?» Antwort: «Zornige Medien halten die Steine gefangen.» Vor meinen geistigen Augen stiegen ausserdem die Bilder aus dem Nibelungen-Ring auf: Rheingold, Fasolt und Fafner, Siegfried und wie sie alle sterben mussten, weil ein Fluch auf dem Golde ruhte. Wie wunderbar ist diese Antwort aus einer anderen Welt. Ich hätte sämtliche Steine untersucht und wollte an ihrer Schwingungsgsart erkennen, was in ihnen verborgen ist. Es ist bekannt, dass alle guten und bösen Eigenschaften und Strahlungen vom Pendler gefühlt werden und in seinen Körper übergehen durch die übergrosse Sensitivität eines tüchtigen Pendlers. Auch ansteckende Krankheiten werden lediglich durch den Pendel auf den Pendler übertragen, wenn er es unterlässt, sich durch Atemübungen nach der vorgenommenen Untersuchung zu reinigen.
Ich fragte weiter: «Hätte es mir körperlich oder geistig geschadet?» Pendelruhe. «Hätte es mir seelisch geschadet?» Antwort: Ja. Frage: «Wer hinderte mich denn am Pendeln? Wer hielt den Pendel fest?» Antwort: Schutzgeist.
Ein grosses dankbares Gefühl, dass jeder unserer Schritte gelenkt und behütet wird, war das Ergebnis dieses spiritistischen Pendelns. Ausserdem die sehr berechtigte ernste Warnung, Edelsteine nicht wahllos zu tragen, sondern den Pendel zu Rate zu ziehen. Man braucht nur das Schmuckstück neben die Hand zu legen und sich auf Annahme oder Ablehnung zu konzentrieren. Bei Annahme wird der Schmuck mit der Hand zusammen eingekreist, bei Ablehnung tritt sofort der Trennungsstrich auf.
Eine interessante Beobachtung sei hier noch erwähnt: Eine Dame trägt mit Vorliebe Amethysten. Nach nur ganz kurzer Zeit verblassen die Steine. Neue Steine werden gekauft, zu wiederholtem Male das gleiche Resultat. Unechte Steine, also gefärbtes Glas würde an der Hand dieser Dame unverändert die schöne violette Farbe behalten, anders die edlen naturechten Steine. Bekanntlich steht der Amethyst solchen Personen zu, die auf Erden die Christuswürde vertreten und die betreffende Dame vertritt diese bestimmt nicht. Der edle lebende Stein begeht also, anstatt disharmonische Ausstrahlung zu ertragen, lieber Selbstmord.
Anmerkungen
1 Siehe RR 1/2024 Perlen aus dem Archiv, 360°-Scheibe
2 Siehe RR 1/2024 Perlen aus dem Archiv, Geistiges Pendeln
Quelle
Aus Pendelmagie – Zur Aufteilung unseres Wesens von Rudolf Vöckler und Frieda Spahrmann, Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda, 1929
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