Tod und Frieden

Seele Radiästhesie Radionik
Der Mann einer Freundin war verunglückt: Eines Tages hat sich an der Unfallstelle ein weibliches Kind gemeldet. Foto: David Mark

Ich bin in einer Bauernfamilie auf dem Land in der Steiermark aufgewachsen. Zu dieser Zeit gab es im Dorf ein sehr lebendiges Brauchtum und viele Rituale. Wenn jemand gestorben ist, war es ganz normal, dass in dieser Nacht oder zu dieser Zeit irgendwo im vertrauten Umfeld eigenartige Dinge passierten, dass die Toten sich anmeldeten. Es klopfte an der Türe, man schaute nach und niemand war draussen; die Fenster gingen auf und zu; irgendwo fiel etwas herunter. Es passierten Dinge, deren Ursachen nicht schlüssig sind. 

Die Toten wurden zu Hause aufgebahrt, auch ohne Sarg, einfach auf einem Tisch. Alle Nachbaren und Verwandten sind jeden Abend gekommen, um zu beten. Die ganze Nacht ist jemand da gewesen, um Totenwache zu halten. Der Tod wurde zelebriert und man ist ganz natürlich damit umgegangen. Aus dem heraus hat mich der Tod schon immer sehr interessiert. Was passiert da eigentlich?

Die Seele klopft an

In den Häusern gab es Seelenlöcher und die Geschichte, dass man, wenn jemand stirbt, das Fenster öffnet und offenstehen lässt, damit die Seele kommen und gehen kann. Man sagte auch, dass wenn jemand gestorben ist, der Totenvogel schreit – die Eule, um die Seele zu besuchen oder zu holen.

 Mein Grossvater war mit einem Mann stark verbunden, der ein paar Häuser weiter gewohnt hat. Als mein Grossvater in der Nacht starb, hat es dort dreimal am Hoftor geklopft. Die Bewohner sind dreimal rausgegangen und niemand war da. Als sie am Abend zum Totenbeten gekommen sind, haben sie davon erzählt und keiner schien verwundert. Das war für mich ein eindrückliches Erlebnis. Rund um das Sterben in der Verwandtschaft gab es viele derartige Begebenheiten. Ich war eine Jugendliche und dachte mir, ich möchte mich mit Seelen und mit dem Tod beschäftigen. Wenn es so ist, dass eine Seele in der Lage ist anzuklopfen oder sonstiges grobstofflich zu bewegen, muss da viel mehr dahinter sein, als von Glaubensgemeinschaften und Aberglauben zu hören ist. Als mein Grossvater gestorben ist, war das für mich kein G’schichtl, sondern der Beginn einer neuen Realität. Ab da habe ich mich mit den Umständen rund um den Tod zu beschäftigen versucht. Auch in meiner Familie und mit meinen Kindern habe ich mich bemüht, bei Todesfällen immer diese Seelenebene zu besprechen. Kinder haben dazu einen ganz anderen Zugang, wie ich erfahren durfte. 

Münzen für den Fährmann

Dann kam der Tod meiner Eltern. Es ist wohl einer der schwierigsten und traurigsten Anlässe, sich von den Eltern verabschieden zu müssen. Auch wenn sie alt und krank sind und es für alle besser scheint, ist es eine unsagbar schmerzliche Erfahrung. Das Leben ist nie wieder wie zuvor. Es bleibt eine lebenslange, schmerzliche Lücke. Vieles scheint nicht bearbeitet und besprochen. Erst jetzt wird einem das richtig bewusst und es scheint zu spät zu sein. Nichts und niemand kann das ändern. Es scheint ein Stück von einem zu fehlen. 

Mein Vater war schwer an Parkinson erkrankt und ist überraschend verstorben. Ich lebe in der Nähe von Wien, zweihundert Kilometer vom Elternhaus entfernt. Meine Familie hat sich auf den Weg gemacht, um meinen Vater zu verabschieden und ihn zu beerdigen. Er lag aufgebahrt in der Totenhalle neben dem Friedhof. Als ich in die Totenhalle kam, hat er mich sofort angesprochen. Freundlich, nett, normal, ohne den Tod zu erwähnen. Es war beruhigend zu hören. Er hat gerade noch gesprochen und war wahrzunehmen und plötzlich war die Seele wieder weg. Der Sarg war verschlossen und wenn ich mit den Händen über den Sarg gefühlt habe, war niemand im Sarg. Im Abstand von einigen Stunden haben wir Nachschau gehalten, wollten wissen was los ist und sind eine Weile neben den Sarg gesessen. Manchmal ist mein Vater wiedergekommen und ich konnte ihn wieder mit den Händen, eigentlich mit meinem ganzen Körper fühlen, so als ob man eine Aura spürt. Man konnte auch mit ihm kommunizieren wie mit lebendigen Menschen, Tieren und Pflanzen, nur auf der Seelenebene. Man konnte seinen Körper mit der Seele wahrnehmen, so wie bei Lebendigen. Wenn die Seele nicht da war, war nichts zu spüren. Da war einfach nur der Sarg mit einer leeren Körperhülle. Ohne Leben. 

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Rosa Schwarzl: Als der Grossvater starb war das kein G’schichtl sondern eine neue Realität. Foto: Daniel Linder

Mein Vater wurde am dritten Tag nach seinem Tod begraben. Der Termin wurde vom Herrn Pfarrer festgelegt. Es war mein Wunschtermin. Nach einer heiligen Messe in der Kirche fand die Beerdigung am Dorffriedhof statt. Mein Vater war in vielen Vereinen, somit kamen viele Menschen.
Die Feuerwehr, der Musikverein, viele Freunde und Kollegen. Auf den Sarg im offenen Grab wurden von jedem Besucher als letzte Gabe an den Verstorbenen Blumen und Erde geworfen. Mein Sohn wollte für seinen Grossvater Münzen ins Grab geben für den Fährmann über den Totenfluss. An diesem Tag habe ich seine Seele ab dem Mittag nicht mehr gefühlt und habe nichts mehr gehört. Sie war scheinbar nicht mehr da oder ich war emotional nicht in der Lage, etwas wahrzunehmen. Beim Totenmahl versuchte ich wieder Kontakt aufzunehmen. Wo ist er jetzt? Was tut sich jetzt? Plötzlich hat die Verbindung geklappt, aber es hat sich anders angefühlt, anders angehört. Er war rund um, aber nicht mehr in seinem Körper. Die Seele schien durch die Luft zu fliegen und die Freiheit zu geniessen, die Freiheit ohne Krankheit, ohne irdische Einflüsse – einfach nur glücklich und frei. 

Dies konnte ich auch bei Begräbnissen von Verwandten und Freunden erfahren – glückliche Freiheit der Seele, ohne Zeit und Raum.

Nicht weg, sondern rund um mich

Meine Mutter war ein ganz besonderer Mensch, sehr freundlich, mitfühlend, zu allen hilfreich – ein Herzensmensch. Schön, sie gehabt zu haben. Sie war leider schon lange schwer erkrankt, ein Pflegefall, gesprochen hatte sie schon lange nicht mehr. Als mein Vater gestorben ist, hat sie laut geschrien, als hätte sie das irgendwie mitbekommen. 

Von meinem Vater bekam ich nach seinem Tod die Nachricht, dass nun auch meine Mutter bald sterben werde. So war es. Sieben Tage nach dem Tod meines Vaters ist meine Mutter einfach gestorben.

Wir waren zu Hause in Wien und ich bin mit meiner Familie wieder in mein Heimatdorf gereist. Das gleiche Prozedere lief ab. Beim Besuch in der Leichenhalle begrüsste uns meine Mutter sofort. Auch für meine Kinder war es wahrzunehmen. Im Abstand von einigen Stunden besuchten wir meine tote Mutter, um uns zu verabschieden, zu weinen und auch zu hören, was sie noch mitteilen wollte. Wir sassen neben dem Sarg und manchmal ist sie wiedergekommen. Es war so, wie schon mit meinem Vater erlebt. Wenn sie da war, konnte man sie gut spüren. Auch den Körper konnte man dann gut wahrnehmen. Wenn sie weg war, war der Körper einfach nur leer, so als ob nichts in einem Behältnis ist. Auch meine Mutter wurde am dritten Tage begraben, auch da wurde der Termin vom Herrn Pfarrer festgelegt. Das war für mich eine glückliche Fügung. 

Bei Beerdigungen auf dem Land wird der Sarg in die Kirche gebracht und eine Messe gefeiert. Die verstorbene Person wird gesegnet und verabschiedet. Anschliessend geht der Trauerzug von der Kirche zum Friedhof und der Rosenkranz wird gebetet. Bei der Beerdigung gibt es Ansprachen, von der Blaskapelle wird Trauermusik gespielt. Der Sarg wird in das Grab gelassen und alle Gäste verabschieden sich mit kleinen Gaben.

Die Seele war danach nicht mehr da, die nachfolgende Kommunikation mit ihr auf eine andere Ebene gestellt wie beim Vater. Als ich später an das Grab ging, war es einfach leer. Man besucht ein leeres Haus in Gedenken. Die Seele trennt sich vom Körper und ist ungebunden. Die Verständigung findet über ein geistiges Feld statt. Ich habe immer das Gefühl, dass sie nicht weg sind, sondern dass sie rund um mich sind, dass sie sich zwar verändert haben, aber immer noch da sind. Ob sie jetzt wieder inkarniert sind oder nicht, habe ich noch nicht abgefragt. Vielleicht folgt eine Fortsetzung. 

Frieden nach dem Tod?

Meine Mutter war ein total friedlicher Mensch, hatte immer ein sanftes Lächeln im Gesicht und ist in Frieden gegangen. Sie hatte lange Zeit nicht mehr sprechen können. Wenn ich gekommen bin, hat sie es offensichtlich bemerkt und sich immer fest an mich und meine Kinder gedrückt. Die Kommunikation mit ihr ist immer noch sehr liebevoll und bereichernd.

Mein Vater war leider nicht der liebevolle Mitmensch. Er musste meiner Erinnerung nach immer ein grosses Ego leben und es gab viele Streitigkeiten. Nach seinem Tod konnte ich auf der Seelenebene diese eher unangenehmen menschlichen Züge nicht mehr erkennen. Es ist zu hoffen, dass sie sich am Wege transformiert und verloren haben. 

In irgendeinem Feld

Es gibt Theorien, die sagen, man darf die Seelen nach dem körperlichen Tod nicht rufen oder gar mit ihnen kommunizieren, weil man sie damit zurückhält. Ich glaube jedoch nicht, dass man Seelen nach dem Tod noch irgendwie behelligen kann. Seelen sind in einem Zustand umfassender Freiheit und unendlicher Liebe, meinem Gefühl nach. 

Meiner Erfahrung nach, wenden sie sich an passende Ansprechpersonen. Vielleicht auch an jene, die es aushalten können und bereit sind, sich zur Verfügung zu stellen – für eine Kommunikation der anderen Art.  

«Seelen sind in einem Zustand umfassender Freiheit und unendlicher Liebe.»
Rosa Schwarzl

An all meinen Wohnorten wurde und werde ich und meine Mitbewohner von Seelen frisch Verstorbener und auch vor langer Zeit gegangener Menschen und Tiere besucht. Es gibt viele Botschaften, Aufträge, Verabschiedungen oder auch nur ein Hallo-Sagen. 

In den meisten Fällen erkenne ich die Personen, manchmal braucht es doch einige Zeit, um herauszufinden, wessen Seele es ist. Man darf sich daran gewöhnen, es wird zu einer gewissen Normalität, auch wenn meine Kinder und deren Freunde dies sehr schräg fanden und sich vielleicht hin und wieder auch geängstigt haben. Während des Hütens meines Hauses bekam ich öfter Anrufe meiner Kinder, ich möge mich um das Gepolter im Haus kümmern, denn ihre Besucher fänden das nicht wirklich nett. 

Begrüssen und gehen lassen

Auch die Seelen nicht geborener Kinder scheinen weiterzuziehen. Es sind sehr schmerzliche Erfahrungen, sie nicht als Menschen bei uns zu haben, aber das Problem sind unsere Loslassprozesse: das Festhalten-Wollen und Trauern. Sie sind schon lange wieder im Kreislauf und sollten in unserer Wahrnehmung wie Schmetterlinge sein, die auf Besuch kommen und wieder zur nächsten Blume fliegen. Ganz so einfach ist es für uns leider nicht. Da dürfen wir noch üben und sie als liebe Kurzbesucher begrüssen und wieder gehen lassen. 

Darüber habe ich kürzlich mit Galsan Tschinag, einem mongolischen Schamanen, gesprochen. Er sagte, die Seelen sind unterwegs, wie wenn man einfach kommt und wieder geht. Es darf sein wie es ist und hat keine Relevanz, ausser wir versuchen sie zu halten. 

Der Mann einer Freundin

Vor vielen Jahren bei einem Kongress des Verbandes in der Nähe von Wien durfte ich einige Radis, Geomanten und Besucher aus Deutschland kennenlernen. Einige Monate nach diesem Kongress sind sie wieder an diesen Ort gekommen, um einen Vortrag im dortigen Wirtshaus zu halten. Auch ich war zu diesem Vortrag mit den Themen Radiästhesie, Geomantie und Geistheilung eingeladen. Da ich die Vortragenden kannte, bin ich nach dem Ende noch geblieben. Mit mir auch eine Frau, die sehr mitgenommen aussah. Ihr Mann war vor einigen Wochen bei einem Unfall verunglückt. Sie war ganz verzweifelt und wollte irgendwie lernen, mit ihm zu kommunizieren. Die Beiden hatten einige Zeit davor ausgemacht, dass wenn einer von ihnen sterben sollte, sie sich über den Tod hinaus verständigen wollen. Ich habe ihr beigebracht, mit einem Pendeldiagramm, das meine Tochter als Kreis mit allen Buchstaben und Zahlen darauf angefertigt hat, zu pendeln. Damit hat sie sich mit dem Verstorbenen verständigt. Er hat Nachrichten geschickt, die offensichtlich so authentisch waren, dass sie damit etwas anfangen konnte. Zuerst hat sie das mit diesem Pendeldiagramm und dem Pendel gemacht. Später ist es ohne gegangen. Sie hat mit ihm einige Jahre in ihrem ganz eigenen Raum kommuniziert. 

Ortsgebundene Kommunikation

Die Unfallstelle liegt in der Nähe meines Wohnortes. Oft wenn ich dort vorbeigefahren bin, begann eine Stimme mit mir zu sprechen. Ich habe mich mit der Stimme der Seele über vielerlei unterhalten. Wir sprachen auch über seine Frau und seine beiden Buben. Das ist über Jahre so gegangen. Er hat sich gemeldet oder auch nicht. Eines Tages fuhr ich dort wieder vorbei. An diesem Tag aber hat sich ein weibliches Kind gemeldet. Ich war ganz überrascht und dachte, es handelt sich um eine zusätzliche Seele. Ich habe das Kind gefragt, was es möchte, ob ich etwas tun könne und dass ich mich gerne zur Verfügung stelle, wenn es etwas brauche. Das Kind sagte nein, es brauche nichts. Es sei die Seele des Mannes in einem neugeborenen Menschen. Das hat mich unheimlich interessiert. Für mich bedeutet das, wenn jemand inkarniert, spricht er als neue Person anstelle der vorausgegangenen Person, die nicht mehr präsent ist.

Inkarnierte Seele

Ab diesem Zeitpunkt sprach das weibliche Kind. Nun war ich ein bisschen in der Zwickmühle, weil ich nicht wusste, ob ich meiner Freundin sagen sollte, dass die Seele ihres Mannes inkarniert ist und dass ich die Seele ihres Mannes jetzt als neue Person höre. Nach einiger Zeit trafen wir uns und sie fragte nach ihrem Mann. Das war der Moment, sie aufzuklären und über die Seelenwanderung ihres Mannes zu informieren. Also versuchte ich ihr vorsichtig beizubringen, dass die Seele ihres Mannes in einem kleinen Mädchen inkarniert sei. Ich hatte das Kind zwischenzeitlich schon gefragt, wo es inkarniert sei und war ganz überrascht zu hören, dass dieses Kind in dem gleichen Ort inkarnierte, wo dieser Mann beheimatet war. Es ist die Enkeltochter seines besten Freundes. Mit einem mulmigen Gefühl erzählte ich das meiner Freundin. Sie wusste schon von dem Kindersegen und war sehr erfreut zu hören, dass ihr Mann in der Nähe gut angekommen sei. Die Tochter des Freundes ihres Mannes hatte ein Mädchen bekommen. Ich war tief bewegt und bin es immer noch. Mein Gedanke: «Was, das gibt es wirklich genau so, fast unglaublich oder?» Meine Freundin hat später berichtet, dass sie Mutter und Tochter getroffen und dass das Kind überhaupt nicht eigenartig auf sie reagiert habe. Sie habe das Kind beobachtet, aber es schien nicht beunruhigt oder wissend, dass meine Freundin quasi mit ihrer Seele irgendetwas zu tun hat. 

Wenn ich an dem Ort vorbeifahre, kontaktiert mich diese Seele von sich aus nicht mehr. Aber wenn ich frage, wie es geht und ob alles in Ordnung ist und ob man etwas tun kann, dann höre ich ein weibliches Kind sagen, dass es bestens gehe.  

Es war im Plan

Zu Beginn hatte ich die Seele des Verstorbenen gefragt, ob es eine Art von Wehmut über diesen Unfall gäbe. Der Mann war zum Zeitpunkt seines Sterbens um die 40 Jahre alt, hatte eine Frau und zwei Söhne. Ich hatte einmal gefragt, ob der Unfall und das Sterben ein tragischer Vorfall in diesem Seelenleben gewesen sei. Er sagte, es sei im Plan und immer so abgemacht gewesen. Die Seele hatte hier keinen Schock. Man hört immer wieder, dass die Seelen von Menschen, die verunfallen, irgendwo hängenbleiben und total geschockt herumirren. Hier war das nicht wahrzunehmen. Das Bewusstsein für die Trauer der Familie war nicht zu erkennen. Die Seele dieses Mannes stehe, laut Aussage der Frau und des Verstorbenen selbst, der Familie hilfreich zur Seite. 

Das Kind ist immer noch da und ich glaube, diese Seele ist wunderbar in einem neuen Körper angekommen und ganz fröhlich, lieb und nett. Sie fühlt sich wohl in diesem neuen Leben, ohne Wehmut über das alte Leben. 

Ein neues Kleidchen

Es war für mich eine sehr spannende Weiterentwicklung und zufrieden machend, zu wissen, dass es nicht aus ist, dass das Seelenwesen einfach einen neuen Wirkungsraum findet. Die Seele zieht ein Kleidchen aus, begibt sich in einen angenehmen Erholungsraum, so wie wir uns ein Wellnesszeit gönnen und irgendwann schlüpft die Seele in ein neues Kleidchen, vielleicht sogar in ein bereits bekanntes Umfeld oder ganz woanders hin. 

Radiästhesie Radionik
Rosa Schwarzl: Manchmal braucht es doch einige Zeit, um herauszufinden, wessen Seele es ist. Foto: Daniel Linder

Alle Seelen, mit denen ich kommuniziert habe, sind in einer sehr angenehmen Stimmung, die sich überträgt, wenn man mit ihnen kommuniziert. Wir Menschen haben die Trauer über den Verlust derer, die gegangen sind. Wir möchten noch eine Weile mit ihnen den Lebensweg gehen, denn wir fühlen uns bereichert und freudig begleitet. Für die Seelen scheint es ganz stimmig zu sein, sie scheinen keine Trauer zu empfinden, sondern Freude darüber, gewesen und gereift zu sein. Oftmals habe ich das Gefühl, von Seelen unterstützt und begleitet zu werden zum Wohle meines Seins. 

Blubber in der Magengegend

Auf Schlachtfeldern und anderen Plätzen mit schlimmen Gräueltaten ist immer noch das grosse Leid vor dem Sterben zu spüren. Für mich irren da keine gequälten Seelen herum. Dort sind nicht Seelen zu betreuen, sondern ein Ort von einem unangenehmen Fussabdruck zu befreien. An diesen Orten ist Trauer, Groll, Vergeltung und Hass nicht angebracht. Es ist in vielerlei Form Vergebung und Heilung zu bringen, wie wenn man mit einem Kübel sauberem Wasser etwas wäscht und es freundlich zurechtmacht. Es darf transformiert werden, die Schöpfung nimmt alles in ihren Kreislauf auf. Wunden heilen besser, wenn sie durch liebevolle Betreuung und Zuwendung von vielen Helferlein beim Heilwerden begleitet werden. 

An vielen verschiedenen Plätzen haben sich Seelen bei mir gemeldet, die mich baten, mich als Kanal zur Verfügung zu stellen. Sie kommen dann in Scharen, stellen sich an und flutschen durch mich in eine andere Seinsebene durch. Es macht einen Blubber in der Magengegend. Eine sehr beglückende Erfahrung, als hätte man gerade etwas Gutes geleistet und werde dafür sehr verdankt und beschenkt.

Seele braucht Aufklärung

Dazu durfte ich interessante Erfahrungen sammeln. Seelen, die in eine ganz andere Kultur inkarnieren, brauchen manchmal Aufklärung, dass es im neuen Umfeld anders ist als im letzten Leben. Dass die Gesellschaft anders lebt und auch eine andere Sprache spricht. Wenn kleine Kinder nicht sprechen wollen, ist dieser Hinweis sehr nützlich: Das Bekannte gibt es nicht, das Kind muss sich auf etwas Neues einlassen. Das war bei einem dreijährigen Mädchen der Fall, welches im letzten Leben in einem Indianerstamm in Nordamerika lebte. Meine Tochter hat die Seele darauf angesprochen, ab da begann das Kind ganz normal zu sprechen. 

Die Informationen zu diesem Kind und dem Umstand, warum es nicht spricht, bekam ich bei einer schamanischen Reise.

Seelenhäuser in Sibirien

Ein lieber Freund reiste zur Erkundung von Kraftorten, Steinsetzungen und allerlei rituellen Orten nach Sibirien. Die Verbindung zu diesem Freund ist als eine Art Seelenverwandtschaft zu bezeichnen. 

Nach seiner Rückkehr erzählte er von Steinhäusern in der Abgeschiedenheit der Dörfer. Ein langer Fussmarsch sei nötig, um diese mysteriösen Bauten zu erreichen. Die viereckigen Häuser hätten keine Türen aber runde Öffnungen, durch die Menschen nicht durchpassen würden. An der Seite der Häuser lägen runde Steine, die in die Öffnungen passten, um diese zu verschliessen. Er bekam vor Ort keine Erklärung, worum es sich handle. Die Einheimischen besuchen diese Häuschen regelmässig, bringen Lebensmittel und Geschenke. 

Nun wollten wir bei einer schamanischen Reise gemeinsam mit meinem Freund und anderen Personen zu diesen Häuschen reisen, um den Zweck und die Verwendung zu erkunden. Mein Freund war über dieses Ansinnen nicht wirklich erfreut, denn er hielt das alles für einen ganz schlimmen Hokuspokus und für gar nicht möglich. Aber schliesslich konnte er überzeugt werden, mit uns zu reisen und sich ganz vertrauensvoll in die Obhut der Reiseenergien zu begeben. Er bestand zudem auf das Versprechen, ihn wieder heil zurückzubringen. Dieser Plan entstand bei einem Kongress in Oberösterreich. 

Meine Wahrnehmung der Reise kann ich gut wiedergeben und wurde nach der Rückkehr von den Mitreisenden ähnlich erzählt: Umgehend begaben wir uns gemeinsam auf die Reise zu den Häuschen. Es war eine sehr naturbelassene Umgebung, eine friedliche und einladende Stimmung. Mir wurde Zutritt zum Platz und in das Innere der Häuschen gewährt. Der Geist des Ortes war sehr präsent wahrzunehmen. Es fühlte sich wie ein Besuch bei Freunden an. In den Häuschen befanden sich viele runde Knäuel. Sie lagen im Raum oder bewegten sich durch den Raum. Sie fühlten sich von ganz stachelig wie ein Igel, kratzig wie ein Putzschwamm bis kuschelig weich wie ein Kätzchen an. Alle ganz individuell anders.

Der Geist des Ortes erklärte, es handle sich um Seelenhäuschen, in die die Seelen der Verstorbenen kommen könnten, um sich auf die nächste Inkarnation vorzubereiten. All die Seelen seien in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und würden sich laufend verändern. Was er damit genau meinte, hat sich mir in der Kürze nicht erschlossen. Sie fühlten sich unterschiedlich an, von unangenehm aggressiv, traurig zurückgezogen, unternehmungslustig freudig bis kuschelig harmonisch. Von den Besuchern aus den Dörfern werden sie mit allem Nötigen, mit grob- und feinstofflichen Geschenken versorgt. 

Vor der Abreise bedankte ich mich beim Geist des Ortes für die Erlaubnis und für die neugewonnenen Erkenntnisse. Es war für mich ein sehr schönes und interessantes Erlebnis, einzigartig in der Art. 

Alle Reisenden kehrten wohlbehalten zurück. Nur mein Freund war etwas mitgenommen und sehr überrascht darüber, was es alles gibt. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte und meinte, das sei nicht ganz seine Welt, er fände es aber faszinierend so zu reisen. 

Einige Tage danach rief ein Mitreisender an. Er bat mich nachzusehen, was sich in dem besuchten Häuschen verändert habe. Er sei gereist und habe festgestellt, dass sich eine ganz kuschelige Seele inkarniert habe. Die Botschaft hiess, dass der Geburtsort des kleinen Mädchens unweit der Seelenhäuser sei. Meine schamanische Reise kam auch zu diesem Ergebnis. 

Die Menschen in den Dörfern rund um diese Seelenhäuschen scheinen in gutem Kontakt zur Anderswelt, denn sie halten den Glauben daran aufrecht und handeln im Sinne der Schöpfungsenergie.

Demütig erfreue ich mich über derartige Blicke über den Tellerrand und bin unendlich dankbar dafür. Alles in allem ist es ein wunderbares Geschenk und trotzdem etwas gespenstisch.

Nach jeder Begegnung mit der Anderswelt – was auch immer das sei – soll man sich bedanken und eine Kleinigkeit räuchern, etwas zum Hausaltar, in die Natur oder vors Haus stellen. Symbolisch werfe ich mich immer dreimal nach Osten, warum weiss ich eigentlich nicht. Hat sich im Laufe vieler Jahre so ergeben. Man kann diesen Zugang nicht genug wertschätzen und bitte ausgiebig zum Ausdruck bringen.

Praxis-Tipp von Rosa Schwarzl 

Bei eigenartigen Gefühlen, beim Gefühl nicht alleine zu sein oder wenn etwas in der Aura zu spüren ist, bitte einfach laut oder im Geiste fragen, ob jemand da sei. Am besten ein Zeichen als Antwort vorschlagen. Dann kann man um weitere Informationen bitten. Die Antwort lässt manchmal auf sich warten. Auf jeden Fall ein Geschenk bereitstellen und etwas räuchern. Eine gute Kinderstube kommt auch dort gut an.

Rosa Schwarzl
A-2112 Würnitz
rosi.schwarzl@chello.at
radiaesthesieverband.at
Präsidentin
Österreichischer Verband für Radiästhesie und
Geobiologie ÖVRG.

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