Undefinierbare Macht

Intelligent Design Radiästhesie
Befürworter der Hypothese *Intelligent Design*: Biochemiker Prof. Dr. Michael J. Behe. Foto: discovery.org

Eine australische Spinne webt Riesenfäden von bis zu 25 Metern Länge und die Natur sorgt dafür, dass diese Fäden aus dem härtesten Biomaterial der Welt bestehen. Härter als Kevlar, werden daraus nicht nur Jeans, sondern auch schusssichere Westen gewoben. Hat die Spinne zuerst entdeckt, wie man ans andere Ufer eines Tümpels gelangt und dazu 25 Meter-Fäden benötigt, worauf die Natur prompt die zähesten Spinnfäden der Welt erfand, weil sie bei ihrer Länge sonst zerreissen würden?

Genauso widersinnig ist die Behauptung, der Mensch habe kein Fell, weil er gelernt habe, sich mit anderen Fellen zu bekleiden. Als ob bei unseren Urururahnen die Körperhaare erst ausgefallen wären, als sie begannen, sich anzuziehen. Noch dreister: Mit weniger Körperhaaren würde man weniger schwitzen. Der austretende Schweiss würde durch die Haut direkter verdampft. Weshalb tragen denn Bären ein dickes Fell? Und zwar nicht nur die Eisbären, sondern auch jene in den warmen Zonen Arizonas? Und weshalb verloren die Gorillas ihr Fell nicht? Die leben in feuchtheissen Zonen. Oder die Katzenartigen, die auf der ganzen Erde vorkommen? 

Schöpfung Radiästhesie

Bis zu Darwin galt Gott als Schöpfer der Welt: Illustration von Jehan du Vignay, Frankreich, 15. Jh.

Wir haben keine Ahnung, wann und weshalb unsere Vorfahren ihr Fell verloren haben. Aber wir wissen mit Sicherheit, dass unser Planet mehrere Kälte- und Hitzeperioden durchlaufen hat. Wäre das Klima Schuld am Verlust der Körperhaare, so müsste umgekehrt bei kühleren Temperaturen wieder ein Fell gewachsen sein. Anpassung nennt das die Evolutionslehre. In der Praxis hat sich gar nix angepasst.

Genauso ins Reich des Wunschdenkens gehört die Meinung, Primaten unserer Linie hätten begonnen, Fleisch zu fressen, um sich besser und leichter ernähren zu können. Durch die im Fleisch enthaltenen Proteine (Eiweisse) hätten wir einen Vorsprung erhalten, der zur Intelligenz führte. Wenn Fleischfressen zu schnellerer Intelligenz geführt hätte, müssten Löwen über eine Superintelligenz verfügen. Sowie Krokodile. Und Haie. Und all die andern, die seit Jahrmillionen auf der Jagd nach etwas Fleisch sind. 

Evolution Primaten Radiästhesie von Däniken
Zahn eines Frühmenschen aus einer südafrikanischen Höhle: Härtere Zähne, weil die ersten Homo sapiens Fleisch assen? Foto: pa/pa

Wir können nicht fliegen

Weil der Vormensch durch das Fleischfressen härtere Zähne benötigte, wuchsen sie ihm auch prompt. Wie soll das auf der molekularen Ebene abgelaufen sein? In jeder Zelle liegt die DNS = Desoxyribonukleinsäure. Das ist ein Riesenmolekül, angeordnet wie eine in sich gedrehte Wendeltreppe. Die sogenannte Doppelhelix. Diese wiederum besteht aus Millionen von Atomen, aneinander gekettet in einer bestimmten Reihenfolge. Verfügte das Gehirn unserer Vormenschen über speziell geartete Fähigkeiten, um der DNS in seiner Zelle zu befehlen: Wir brauchen stärkere Zähne? Begann sich die DNS in den Geschlechtszellen zu verändern, damit – simsalabim – künftige Generationen mit Mustergebissen fürs Fleischfressen ausgestattet sind? Weil wir, gemeinsam mit unseren affenartigen Vorfahren, seit rund 30 Millionen Jahren existieren, hätten wir einen Evolutionsvorteil errungen, der schliesslich zwingend zur Intelligenz führen musste. Aber Küchenschaben existieren seit 500 Millionen Jahren, sie sind Jahrmillionen älter als wir und haben sich genauso allen Widrigkeiten angepasst wie Skorpione – nur Intelligenz entwickelte sich daraus nicht. Intelligenz ist weit mehr als nur Anpassung. Intelligenz bedeutet Informationsaustausch, Kultur, Musik, Malerei, Werkzeuge, Technologie.

Genauso widersinnig sind Behauptungen, durch eine jahrhunderttausend andauernde Evolution würde die Natur von selbst entscheiden, was die betreffende Lebensform benötigt, oder was über Bord geworfen werden kann, weil überflüssig. Wir – die Spitze der Evolution – seien eine Kombination der Besten aller Eigenschaften. Sorry – aber wir können uns nicht so blitzartig bewegen wie eine Fliege. Wir verfügen über kein derart ausgeklügeltes Radarsystem wie die Fledermäuse. Unsere Augen erlauben kein Blickfeld von 342 Grad – wie diejenigen eines Chamäleons. Wir können keinerlei Gifte ausspucken, um uns vor den Angriffen anderer Tiere zu schützen. Wir können nicht mal unsere Farbe wechseln wie die Tintenfische. Und das Traurigste: Wir können nicht fliegen. Dabei sollen wir genetisch mit den Vögeln verwandt sein. Es hätte in einer Natur, die zum Vorteil des Besten führt, nie einen Grund geben sollen, das Fliegen aufzugeben. Doch was macht die Evolution? Sie hat uns ein Gehirnvolumen verschafft, das wir nicht ausschöpfen. Einen Kopf, der leicht zerstörbar ist und Beine als Fortbewegungsmittel, über die sich jede Gazelle kaputtlacht.

Darwins Evolutionstheorie 

Irgendetwas ist unseren blitzgescheiten Evolutionstheoretikern entgangen. Seit wir in der Lage sind, das Innere der Zelle sichtbar zu machen, wachsen die Fragezeichen. Inzwischen kennen wir die Reihenfolge der Molekülketten in der Zelle und wir wissen, dass diese DNS nicht zufällig entstanden sein kann. Also muss eine Ursache dahinterstecken, die genau diese Gensequenzen in der Zelle abändert. Exakt dies bezeichnen namhafte Gelehrte heute als Intelligent Design.

Um dieses Phänomen des Intelligent Design tobt ein Kampf unter den Fachleuten, von dem die Öffentlichkeit jedoch nichts erfährt. Dazu muss man Folgendes wissen: Der Brite Charles Darwin (1809-1882) gilt als Erfinder der Evolutionstheorie. Er selbst nannte in seinem Werk Die Entstehung der Arten¹ gleich mehrere Gelehrte, die wie er auf ein ähnliches Gedankengut gekommen waren. Bis Darwin hatte die Heilige Schrift gegolten und dort war nachzulesen, wie Gott die Menschen geschaffen hat. Doch die Schöpfungsgeschichte war den Intellektuellen zuwider. Zwar besuchte man zu Darwins Zeiten brav die Kirche, betete mit der Familie, hielt sich an die zehn Gebote und respektierte die Geistlichen – doch im Innern nagte der Zweifel. Man war nicht glücklich mit einer Religion, die ständig mit Begriffen wie Sünde und Verderbnis drohte und alles verurteilte, was mit Sexualität zu tun hatte. In diese Geisteshaltung hinein platzte Darwins Evolutionslehre, die zum Credo der Anthropologie geworden ist. 

Intelligent Design

So veröffentlichte im Jahre 2006 der Evolutionsbiologe Professor Clinton Richard Dawkins das Buch Der Gotteswahn². Darin verurteilte er Darwin-Gegner als «unwissend, dumm oder verrückt». Die Antwort kam von seinem Fachkollegen, dem Biochemiker Prof. Dr. Michael Behe in seinem 600-seitigen Buch Darwins Black Box³. Behe kannte die chemische Zusammensetzung in den Zellen aus eigener Forschung. Er wusste, wie die DNS in der Zelle angeordnet ist und wie mühsam irgendwelche chemischen Veränderungen in ebendieser DNS abliefen. Den Darwinisten schrieb er ins Stammbuch: «All jene Schritte und Strukturen, die nach Darwins Ansicht so einfach waren, haben mit erstaunlich komplizierten biochemischen Prozessen zu tun, die nicht mit Rhetorik übertüncht werden kann. Zufall gehört zur Kategorie metaphysischer Spekulationen – wissenschaftliche Erklärungen jedoch berufen sich auf Ursachen.»

Zum selben Resultat kamen viele führende Genetiker und Biochemiker. Bezeichnenderweise aber nur diejenigen, welche auch tatsächlich intensive Forschungen im Labor und unter den Augen des Rasterelektronenmikroskops durchgeführt hatten. Ihnen war klar: Im molekularen Bereich funktioniert Darwins Theorie nicht mehr. Es musste irgendetwas anderes geben, das in die Evolution eingriff. Dieses Irgendetwas bezeichnet man als Intelligent Design. Dazu Prof. Dr. Behe: «Niemand an der Harward University, niemand am National Institut of Health, kein Mitglied der National Academy of Sciences, kein Nobelpreisträger – überhaupt niemand kann eine detaillierte Darstellung darüber geben, wie sich beispielsweise die Blutgerinnung oder irgendein anderer, komplexer biochemischer Prozess im Sinne des Darwinismus entwickelt haben könnte… Die darwinische Theorie ist ausserstande, die molekulare Basis des Lebens zu erklären.»

Nach der Darwin’schen Lehre ist Leben Chemie. Chemie ist Materie. Leben also eine durch und durch materialistische Angelegenheit. Ins Ideologische übertragen, ist diese Ansicht das Spiegelbild des dialektischen Materialismus. Das Kommunistische Manifest von Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895), das 1883 erschien, berief sich ebenfalls auf Darwins Evolutionslehre. Darwin hatte doch bewiesen, dass eine Schöpfung überflüssig war. Gott ist tot. Der berühmte Biochemiker Professor Dr. Wilder-Smith, Autor unzähliger wissenschaftlicher Publikationen meinte dazu⁴: «Eine solch materialistische Theorie hat keinen Platz für einen Begriff wie Schöpfung, kann Übernatürliches nicht dulden und hat selbstverständlich keinen Raum für eine undefinierbare Macht. Darwinismus ist die Basis ihrer Naturwissenschaft und auch die Basis ihrer ganzen Weltanschauung, sei sie ökonomisch oder politisch.»

Ganz offensichtlich will unsere Gesellschaft nicht zur Kenntnis nehmen, dass ausserhalb unserer Sinneswelt etwas existiert, das wir noch nicht entdeckt haben. Man nennt das Intelligent Design. Die Öffentlichkeit erfährt nichts darüber, denn die Evolution ist der heiligste Pfeiler des Materialismus. Hinter Intelligent Design hingegen müsste sich etwas verbergen, das tiefgründiger ist als wir Menschen. Ein spirituelles Wesen? Gott? Ein ausserirdischer Einfluss? Wir wissen es nicht, aber langsam begreifen wir, dass die Evolutionslehre Lücken aufweist, die mit den bisherigen Erklärungen nicht geschlossen werden können. Irgendetwas wie ein fremder Evolutionsmotor ist uns bislang entgangen. 

Anmerkungen

1 Darwin, Charles Die Entstehung der Arten, Stuttgart 1974
2 Dawkins, Richard Der Gotteswahn, Zürich 2008
3 Behe, Michael J. Darwins Black Box, Gräfeling 2007
4 Wilder-Smith, Arthur Ernest Die Erschaffung des Lebens, Stuttgart 1972

Autor

Erich von Däniken
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daniken@daniken.com
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Leiter A.A.S. Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI, Autor. 

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