Wärmendes Lüftchen im Jenseits
Einen Aspekt von Schönheit in der Vergänglichkeit, beispielsweise in wunderschönen Farbspielen, die ein welkender Blumenstrauss gegenüber einem frischen Blumenstrauss hervorbringt, aufzuspüren, kann nicht nur einen Maler ins Schwärmen geraten lassen. Die Vielschichtigkeit eines Totenschädels im Vergleich zu einem Porträt kann schon einige Verwunderung auslösen. In einem Zeitalter, in dem die Hauptaufmerksamkeit den industriellen Vermarktungsstrategien der Antiaging-Methoden, dem Hinauszögern von Alterungsprozessen gewidmet ist, hat der Reiz des Vergänglichen an Aufmerksamkeit verloren, so könnte man meinen.
Sinnhaftigkeit
Das Sich-ewig-jung-Halten ist zum Leitthema der nachwachsenden Generationen geworden, mit einer Fülle von Internet-Plattformen, die die Vermarktung dieses Themas vorantreiben. Keine Woche ohne neue Wunderpflanzen, die Verjüngung versprechen. Und dennoch, die meisten Bücher in den Listen der Buchhändler befassen sich tatsächlich immer noch mit dem Sterben, dem Tod und dem Leben nach dem Tod.
Der Verlust und die Trauer wird als grosse Wunde verstanden, deren Sickerblutung vielleicht niemals endet, die aber für den Trauernden Transformationen bereithalten kann. Die überraschenden Wendungen, die aus der Auseinandersetzung mit dem Reich der Verstorbenen erwachsen können, betreffen das gesamte Weltbild, die spirituelle Anbindung, die Sicht auf die Sinnhaftigkeit von menschlicher Inkarnation überhaupt. Sinnhaftigkeit, darum geht es ja eben auch im Leben und der Ausspruch Memento mori bezieht sich darauf. Wie soll ich mein Leben sinnhaft gestalten, wenn der Tod es anschliessend auszulöschen und sinnlos werden zu lassen scheint und mir nur noch der Trost der Erinnerung bei den Hinterbliebenen-Seelen bleibt. Wenn ich vielleicht für diesen Fall sogar ein bisschen vorsorgen kann, wenn ich denn wollte: Bücher schreiben, Stiftungen gründen, gute Werke hinterlassen, ein gemeinnütziges Leben führen und vielerlei unsterbliche Erinnerungen-Schaffendes mehr.
Es gibt kein Nichts
Angesichts des bedrückenden Weltunterganggefühls, das einen zur Zeit immer wieder beschleicht und dem Zweifeln am guten Ende, auf das man ja doch immer hoffen will: Man fühlt sich manchmal an die Menschen in Deutschland Ende des zweiten Weltkrieges erinnert, die immer noch an den Endsieg glauben mussten, obwohl alles in ihnen schon die Zeichen der Zeit wahrnehmen konnte und fast schon in der heimlichen Hoffnung lebte, das es wenigstens ein schnelles Ende gäbe, wenn es doch nun schon nicht zu ändern wäre.
Was, wenn es mit der Erdentwicklung am Ende ähnlich ginge? Wäre dann noch von Bedeutung, wie ich lebe und was ich tatsächlich tue? Wäre dann nicht alles egal? Was, wenn ich keinen Bezugspunkt ausser dem irdischen Sein fände? Hätte dann der Materialismus endlich gesiegt, der predigt, dass nach dem Tode das Nichts auf uns warte. Ein Nichts, das sich unser Gehirn seltsamerweise einfach nicht vorstellen kann, obwohl es sich sogar an die Vorstellung der Unendlichkeit mit lemniskaten-artigen (die liegende Acht) Bildern heranwagt. Warum können wir uns das nicht vorstellen, nicht mal mit Meditation? Weil es wahrscheinlich nicht stimmt! Behaupten wir das mal als Arbeitshypothese!
Wenn das Gehirn, dessen enorme Plastizität für Vorstellungen uns in mannigfaltigen Träumen nachts immer wieder quasi vor Augen geführt wird, uns aber nicht vom Nichts träumen lässt. Wenn das also eine Realität wäre, warum ist sie nicht mal im Traum erfahrbar?
Warum gibt es keine menschliche Kultur, die diesen Aspekt des nachtodlichen Nichts als etwas zu Verehrendes hervorgebracht hat? Nicht eine einzige menschliche Kulturepoche hat dies getan, ausser dem Materialismus, der kaum eigene oder sogar keine Kulturleistungen zum Thema Tod und Sterben hervorgebracht hat und uns das Nichts am Ende des Tunnels offeriert.
Warum gibt es sogar Tiere, die jahresrhythmisch sich wiederholende Besuche an Skeletten ihrer verstorbenen familiären Artgenossen tätigen? Von Elefanten wurde das beschrieben, bei Pferden habe ich es selbst erleben dürfen.
Die unsterbliche Seele
Was uns vom Tier deutlich unterscheidet ist nunmal das Bewusstsein unserer Endlichkeit, aber vielleicht noch mehr unser Bewusstsein für das Potenzial unserer Unendlichkeit. Die unsterbliche Seele ist ja als Begriff durchaus im Bewusstsein vieler Menschen angekommen. Spätestens seit den Veröffentlichungen über Menschen, die im Koma, ohne messbare Grosshirnleistung nach dem Erwachen über ihre Wahrnehmung der Umgebung und über Ereignisse während ihres klinischen Todes berichten konnten, die mit den realen Geschehnissen im Nebenzimmer oder in weitläufiger Umgebung
übereinstimmten und von ihnen unmöglich gewusst sein konnten. Die Seele, das Bindeglied zwischen Körper und Geist und unsichtbarer Welt hat diese ausserkörperlichen Wahrnehmungen ermöglicht. So verlässt die Seele und der Geist laut anthroposophischer Anschauung und anderer Geisteslehren auch im Schlaf den Körper und kehrt beim Aufwachen wieder zurück.
Was Seele und Geist im Schlaf erlebt haben, eröffnet sich uns bei günstiger Erinnerungslage teilweise als Traumerlebnis wieder, wird aber schnell einem automatischen, physiologischen Vergessensmechanismus unterworfen. Also müssen wir schnell aufschreiben, was wir noch greifen können, sonst wird es dem Vergessen unwiederbringlich zugeführt.
Nachtodliche Texte vorlesen
Als mein Vater plötzlich und unerwartet starb, war ich 28 Jahre alt. Meine Schwester suchte nach Literatur über den nachtodlichen Umgang mit Verstorbenen. Sie fand einige Hinweise Rudolf Steiners über Gedichte, die man den Verstorbenen vorlesen könne und die auf jene einen wohltuenden Effekt haben sollen. Nun war mein Vater zwar von Beruf Philosoph, hatte bei Martin Heidegger promoviert und sich besonders Aristoteles und Platon im Urtext gewidmet und hatte sicher keine schlechte Meinung über Rudolf Steiner, aber bekannte Berührungspunkte gab es nicht.
Emsig las meine Schwester nun allabendlich liebevoll und hingebungsvoll allerlei empfohlene Texte für unseren verstorbenen Vater vor und lebte in dem tröstlichen Glauben, das wäre eine schöne Geste und Verbindung. Eines morgens, so schilderte sie mir einigermassen verstört, war sie mit einem Traum erwacht, in dem unser Vater ihr unmissverständlich zugerufen hatte, sie solle damit aufhören. So traurig ihre gutgemeinte Initiative nun ihr Ende fand, so beglückend war die neue Gewissheit, dass die Texte bei ihm angekommen, wenn auch nicht entsprechend geschätzt worden waren. Eine Erkenntnis, für die sie dennoch dankbar war.
Es ist nicht leicht, als interessierter Laie einem Berufsphilosophen angemessene Texte zu präsentieren, die er nachtodlich tatsächlich würdigen oder brauchen könnte. Als mein Mann vor 18 Monaten ebenfalls völlig unerwartet und plötzlich starb, musste ich an die Episode meiner Schwester denken und fragte mich genauso, was er wohl brauchen würde. Ich entschloss mich, es bei liebevollen Gedanken zu belassen. Und wenn ich bei geistigen Schritten Neuland betrat, ihm schlicht davon zu erzählen, so wie ich es zu Lebzeiten getan hatte. Bisher habe ich aus dem Traumland keine negativen Kommentare von ihm erhalten. Im Gegenteil, wenn ich mir abends vor dem Schlafengehen eine Frage vornehme, von der ich mir eine Antwort von ihm wünschen würde, kann es passieren, dass im Traum eine Antwort kommt oder der nächste Tag wie durch Zauberhand eine Antwort bringt. Ich bin als Erbin der philosophischen Skepsis meines Vaters immer auch mal wieder unsicher, ob ich mir da nicht was zusammenreime und versuche keine künstlich verordnete Gewissheit zu etablieren, die mir sicher gut täte.
Pflegemöglichkeiten für die Seele
Ich habe immer wieder das Gefühl, jeglichen Kontakt in die jenseitige Welt durch den Schock seines Todes verloren zu haben. Um so überraschter bin ich, wenn es Phänomene gibt, die eine unverbrüchliche Verbindung zu ihm über den Tod hinaus bezeugen. Nur entzieht sich das Ganze einer irgendwie gearteten Kontrolle und das lässt meine Skepsis schrumpfen. Denn wenn ich alle, mir zugänglichen Schilderungen verschiedenster Geistesschulen über den nachtodlichen Weg der Seele studiere (Das Tibetische Totenbuch der Buddhisten, Rudolf Steiners Wie erlangt man… und Die Geheimwissenschaft im Umriss), gibt es für die Seele nachtodlich einige Seinszustände, die einen Kontakt mit der diesseitigen Welt schwer machen können. Und so bin ich beruhigt, dass sich da wenig planbare Kontinuität erreichen lässt, in diesem fragilen Suchen nach Erfahrungen mit der geistigen Präsenz meines verstorbenen Mannes. Es bleibt ein Tasten in bestimmten Zuständen, die wahrlich schwer in Worte zu fassen sind. Die Unsterblichkeit der Seele ist aber inzwischen eine Tatsache, die mir sicher geworden ist.
Wie wir die Seelen der Toten pflegen können, ist eine Frage von grosser Relevanz, denn an vielen Orten, wo geomantisch gearbeitet oder radiästhetisch wahrgenommen wird, treffen wir auf verstorbene Seelen, deren Pflegezustand verwahrlost bis völlig vergessen genannt werden kann. Oft wissen sie selbst nicht einmal, dass sie gestorben sind. Dann müssen wir sie liebevoll davon in Kenntnis setzen und ihnen den Weg weisen. Die Aufmerksamkeit, die die Menschen früher der Grabpflege gewidmet haben, war eigentlich ein Ritual für ihre Seelenpflege, für das liebevolle Denken, Hegen und Pflegen der Erinnerungen und des weiterhin gespürten Kontaktes zu den Verstorbenen. Heute haben wir ein grosses Repertoire an Pflegemöglichkeiten durch Erinnerungsveranstaltungen, einer Nachruf-Kultur, musikalische Widmungen, individuell gewidmete Gottesdienste, eine Bezugnahme, Dankesworte und vieles mehr, die uns mit den Verstorbenen in gutem Kontakt sein lassen und so und auf viele andere Weisen für ein wärmendes Lüftchen im Jenseits sorgen können. Leider beschränken die Gedenkmassnahmen und Pflegeideen sich oft nur auf die ersten Wochen nach dem Tod und gehen dann im Alltag unter.
Verschenken was einem nicht gehört?
Völlig entgegengesetzt erlebt man nicht selten den skrupellosen Missbrauch der Verstorbenen in der bisweilen übersinnlich aufgeklärten Gesellschaft, die sogar frisch Verstorbene zu allerlei Aktionismus, Unterstützung oder Begleitung heranzieht. Ungeachtet dessen, dass ein frisch Verstorbener möglicherweise erstmal mit der Verarbeitung seines Wirkens und Misswirkens auf der Erde beschäftigt ist und die Seele vielleicht auch ein Recht auf Totenruhe hat. Da kann man sich bisweilen fragen, wie es da mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte ausschaut und ob irgendjemand diese im Bewusstsein trägt. Es mutet an, als wäre da drüben eine Art Discounter, wo man günstig kostenlose Hilfe anfordern und instrumentalisieren kann, je nachdem, was man gerade für wichtig und unterstützenswert erachtet und wem man gerade Heilenergien schicken möchte. In früheren Zeiten wusste man, dass nichts umsonst passiert und das Gesetz des Ausgleichs auch dort gilt. Gerne verschenken einige Menschen, was ihnen gar nicht gehört. Frei nach der alten Weisheit, die schon Paracelsus kannte, alles ist ebenso unten wie oben. Fraglich ist, ob die Geistige Welt, das auch als Dauerschenkungsoption sieht.
Ist das Schöpferische sterblich?
Die schöpferischen Möglichkeiten, die uns Menschen erlauben im Leben an jeder Stelle schöpferisch tätig zu werden, wenn wir es denn nur tun, unterscheidet uns massgeblich vom Tier. Ob wir ein Bild malen, einen Garten anlegen, ein Haus bauen, ein Kleidungsstück kreieren, einen Roman schreiben. Geht das Schöpferische tatsächlich mit dem Untergang des Geschaffenen unter? Ist das Schöpferische sterblich?
Wenn das Bild untergegangen ist oder das Haus bombadiert wurde, ist es dann tatsächlich für immer verloren, vergangen? Hat das Schöpferische einen Abdruck in der Welt hinterlassen, den wir geistig aufspüren können? Ist es nicht immer wieder gelungen, untergegangene Welten auch energetisch und geistig aufzuspüren? Geht es vielleicht sogar soweit, dass es Geistiges gibt, das bisweilen uns aufspürt? Spüren Sie dieser Frage mal ganz ernsthaft nach!
Das Danach und Dahinter
Wieviele Ideen kommen einfach angeflogen und wir fragen uns nicht woher? Wie vieles wird im morphogenetischen Feld gespürt und weitergegeben, wenn es auch nicht hinreichend erklärt werden kann.
Gibt es Abdrücke unseres Seins, die nichtstofflicher Natur sind? Geistige Abdrücke, welche auch über sich erinnernde, lebende Menschen hinaus erfahrbar sind?
Gerade Rutengänger können viele Phänomene beobachten, die in der Natur unsichtbar, aber abrufbar sind und deren Wahrnehmung eher von der tiefergehenden Fragestellung, als von der vermuteten Fähigkeit des Rutengängers abhängen. Denken Sie zum Beispiel an das Aufspüren eines alten Kultplatzes. Was hat sich da eingeschrieben in die Landschaft, in die Geistigkeit, in die Wesenheiten der Landschaft durch menschliches, schöpferisches, kultisches Handeln?
Was wäre, wenn es am Ende gar nicht um die von uns so umfassend in den Fokus genommenen, sinnlichen Teile der Welt ginge? Nicht um die vergänglichen Monumente, Paläste, Bilder, Musikwerke, sinnlichen Erscheinungen, Naturphänomene…?
Was, wenn es in dem ganzen weltlichen Szenario, vielmehr als gedacht, um ein Danach und Dahinter ginge?
Was wäre, wenn die Existenz der Erde für das Menschengeschlecht eine Art Vorbereitung auf eine geistig wirksame Zukunft als Menschenwesen wäre? Was wäre, wenn der Mensch am Ende im Tode geistig lebendiger werden kann, als es im Leben möglich war, vorausgesetzt er hat das Leben als Vorbereitung entsprechend genutzt?
Was wäre, wenn es letztlich mit der menschlichen Verkörperung auf der Erde um eine Entwicklungsmöglichkeit ginge, die wir nutzen können, aber nicht müssen, im Hinblick auf eine viel entscheidendere nachfolgende Veranstaltung?
Was wäre, wenn es auf der Erde um ein Entwickeln menschlicher Geistesfähigkeiten gehen würde, die eine Voraussetzung für ein sich geistig weiterentwickelndes körperloses Menschengeschlecht wäre? Vielleicht wären wir irgendwann gar nicht mehr an eine körperliche Hülle gebunden.
Vielleicht ginge es auch letztlich nicht darum. Die ganzen Bemühungen, die sterblichen Hüllen zu erhalten oder durch geschicktes Einfrieren im Jahre X wieder zu beleben, wären ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Letztlich wäre es viel interessanter ohne Körperlichkeit ein Bewusstsein zu haben und sich auf der anderen Seite im geistigen Kosmos zum Beispiel durch entsprechende meditative oder geistige Vorbereitung orientieren zu können.
Und was, wenn wir genau das im Bewusstsein haben dürfen, dass während wir uns unseres eigenen Sterbens eingedenk sind, wir vor die Entscheidung gestellt werden, ob wir nach dem Tode geistig auferstehen wollen oder eben nicht? Ob uns das schnurz piepe ist oder ob wir beispielsweise angesichts eines Angebotes spiritueller Provenienz, das uns neue Perspektiven eröffnet, das Leben frei gewählt als eine Vorbereitung unseres Charakters auf ein erweitertes Menschsein als geistig wirksames, universelles Menschenwesen ansteuern wollen.
Memento mori und Jenseitsvorstellungen
Auf dem Hintergrund einer aktuellen Entwicklung, die in vielfältiger Weise quantitativ den Sieg des Materialismus über jegliche spirituell gefärbte Weltanschauung ins Bild setzt, wirkt der Ruf nach dem Bewusstsein für unsere Sterblichkeit vielleicht zunächst eher als eine Aufforderung, dem irdischen Leben noch mehr Bedeutung und dem Glücksstreben noch mehr Raum zu geben. Da tönt das Carpe diem, das Nutze den Tag wie ein ewiger Mahner, die kurze Zeit mit Nutzbringendem zu füllen, was für ein Nutzen auch immer darunter zu verstehen sein mag.
Ich denke, dass es genau umgekehrt gemeint ist. Wenn wir uns unseren sicheren Tod öfter bewusst machen würden, würden wir uns vielleicht mehr mit unseren Jenseitsvorstellungen beschäftigen.
Dies hätte dann möglicherweise eine neue Hierarchisierung unserer Prioritäten im Hier und Jetzt zur Folge. Jedoch nicht aus Angst vor einer höllenähnlichen Jenseitsfalle wie sie uns die Kirchenväter über Jahrtausende vermittelt haben, sondern aus Interesse an einem Fortbestand menschlicher Kulturfrüchte und Geistesgaben, die wir hervorgebracht haben.
Denn diese menschlichen Früchte, wenn sie durch die irdische Läuterung gegangen sind, könnten tatsächlich ein Geschenk auch für geistige Welten sein. Selbst wenn sie irdisch-physisch vergänglich sind.
Im sogenannten Buch des Lebens geht keine Erfahrung verloren. So wird es in vielen unterschiedlichen Kulturen beschrieben, alles was passiert, wird unwiderruflich eingeschrieben. Auch das, was wir lieber vergessen wollen oder jenes was im faustischen Sinne stets das Böse wollte und doch das Gute schaffte und umgekehrt. Letztlich entzieht sich doch all unser Streben in seinen Auswirkungen unserer Kontrolle. Gerade im Moment wird uns das täglich schmerzlicher bewusst, angesichts der Versuche die globalen Umweltprobleme unter Kontrolle zu bekommen.
Es mag unsere Alltagsvorstellung überstrapazieren, ständig nach der Welt hinter den sichtbaren Dingen zu fragen und zum Beispiel den Gedanken, dass «Sterne einst zu Menschen sprachen» wie es Rudolf Steiner einmal ausdrückte, als völlig abwegig zu verwerfen. Nur ist eine solche Vorstellung wesentlich spannender als das Nichts. Denn das Nichts ist so langweilig und Langeweile gab es seit der Schöpfung nicht mehr. Selbst wir kennen Langeweile nur, wenn wir unsere schöpferische Seite lahmgelegt haben.
Praxis-Tipp von Hendrikje Arzt
Schlagen Sie irgendein Lexikon mit Fotos von Ihnen unbekannten Menschen auf. Wählen Sie spontan ein Bild aus. Lesen Sie nichts über den abgebildeten Menschen.
Nehmen Sie sich 20 Minuten Zeit und versuchen Sie zwei, drei Eigenschaften dieses Menschen zu erspüren.
Lesen Sie anschliessend über diesen Menschen und vergleichen Sie Ihre Wahrnehmung damit. Sie könnten überrascht sein darüber, was sich über den Menschen ohne Worte mitteilen lässt, nur durch entsprechende Resonanz und Fokussierung.
Hendrikje Arzt
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Heilpraktikerin, Homöopathikerin,
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