Die geomantische Hausuntersuchung
Wer eine Haus- oder Grundstücksuntersuchung bei mir anfragt, folgt meist einer Empfehlung aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Werbung in Zeitschriften mache ich dafür nicht. Auch die Lektüre meiner Homepage ist selten der erste Anlass. Schon eher, dass jemand einen Vortrag oder eine Lesung von mir gehört hat. Eine Hausuntersuchung ist ein intimer Vorgang. Klienten, Untersuchender und die Geistwesen des Ortes können einander dabei sehr nahe kommen.
Die Klienten melden sich, weil Fragen an ihrem Wohnort aufgetaucht sind. Man schläft im eigenen Haus schlechter als anderswo. Ob das an Erdstrahlen, Elektrosmog liegen kann? Lastet aus der Vergangenheit noch Unerlöstes? Bin ich noch am richtigen Ort? Dabei möchten sie das hinter den Dingen Wirkende an ihrem Ort näher kennenlernen. Vielleicht möchten sie umziehen, ein neu gekauftes Grundstück bebauen. Dass jemand überhaupt auf die Idee kommt, mich als Berater hinzuzuziehen, ist nur möglich, weil auf dem persönlichen Weg bereits einige Fragen gestellt wurden, die zu stellen noch lange nicht allgemein üblich ist. Das ist gut so. Da gerät man miteinander in Resonanz.
Nach der ersten Kontaktaufnahme durch die Klienten per Mail oder Telefon melde ich mich mit einem Terminvorschlag für ein vorbereitendes Telefongespräch zurück. Dieses ist unverbindlich und gratis. Ich nehme mir gerne eine Stunde Zeit dafür, meine Arbeitsweise zu erklären. Herzstück jeder geomantischen Arbeit ist bei mir die ein- bis eineinhalbstündige geomantische Meditation. Es können zwischen einer und bis zu sechs davon nötig sein, um die erlösungsbereiten Themen am Ort schrittweise abzuarbeiten. Die Klienten verstehen, warum es meinerseits obligatorisch ist, dass sie an dieser meditativen Arbeit mitwirken, mit durch den Prozess der Untersuchung gehen sollen. Oft sind die auftauchenden Themen für den Alltagsverstand so exotisch, dass die Auftraggebenden sie mir in Form einer einsam erstellten Expertise möglicherweise nicht abnehmen würden. Und doch betreffen sie die Ergebnisse mehr als mich. Denn sie sind es ja, die nach der Untersuchung an dem Ort bleiben. Sie können das gemeinsam Erarbeitete dann weiter bewegen und umsetzen. Meditationserfahrung ist ihrerseits nicht erforderlich. Sie können Personen ihres Vertrauens hinzuziehen. Ich arbeite immer seminaristisch und transparent. Gruppenarbeit wird durch die geistige Welt heute stärker unterstützt als Eigensinn. Meine Aufgabe besteht unter anderem darin, schrittweise einen Raum zu öffnen und zu halten, in dem die Gruppe in ein gemeinsames übersinnliches Wahrnehmen eintreten kann. So wichtig wie diese Wahrnehmungsarbeit ist die anschliessende gemeinsame Auswertung der einzelnen Ergebnisse, aus der sich dann ein Gesamtbild ergibt. Diese Arbeit ist ergebnisoffen. Erwartungen und Selbstdiagnosen der Klienten treten in den Hintergrund.
Ursachen für Blockaden an Orten
Normalerweise gibt es eine Gemengelage von Ursachen an einem Ort, die dazu geführt haben, dass sich Ort und Bewohner nicht als voll in ihrer Kraft stehend erfahren können. Blockaden an Orten entstehen immer aus einem Tun oder Unterlassen von Menschen, das nicht mit den Lebensgesetzen im Einklang steht. Es kann aus der Vergangenheit nachwirken, zum Beispiel aus den Leben von Vorbewohnern, auch in möglichen Vorgängerbauten. Da kann immer noch die Seele der alt gewordenen Kriegerwitwe aus dem Fenster des Mietshauses auf die Strasse schauen und sich nach Besuchern und Kontakten sehnen, die einfach nicht kommen wollen. Auch können ungelöste Themen aus der Umgebung kollektiv einwirken. Das kann ein nahegelegener Kernreaktor sein oder, wie es sich mir einmal in einer Nachkriegssiedlung für vertriebene Schwarzmeerdeutsche zeigte, eine kollektive Mitschuld an Pogromen, die von Landsleuten an der Seite der vorrückenden Wehrmacht verübt worden waren. Das Thema war nach der eigenen Flucht unter den Teppich gekehrt worden und die ursprüngliche Bewohnergeneration war darüber alt geworden und dann ausgestorben. Die neue hatte die Teppiche der alten entfernt, die Dielen abgeschliffen, alles modern eingerichtet, aber da lag es immer noch, das ungelöste Thema! Und dann zeigt sich vielleicht bei der Arbeit ein innerer Zusammenhang damit, dass sich die neuen Besitzer ausgerechnet dieses Haus in dieser Siedlung ausgesucht haben.
Des weiteren können sich ganz persönliche Themen der Klienten melden, die dann nur noch von den Ortsenergien gespiegelt werden. Solche Themen würden sich an jedem beliebigen Ort zeigen, an dem die Klienten gerade wohnen. Zuletzt treffe auch ich nur auf solche Themen und Klienten, die zu den von mir innerlich mit zu bearbeitenden, persönlichen Prozessen in Resonanz stehen. Zusammen mit den Klienten ist es mir erlaubt, diejenigen Themen an ihrem Ort zu erkennen, wandeln oder aufzulösen, die dafür zu diesem Zeitpunkt reif sind. Es kann sehr gut sein, dass ein Kollege zusammen mit den Klienten teilweise oder weitgehend andere Themen aufspüren würde. Das ist in Ordnung so, denn man kann von vielen Seiten aus auf den einen Kern der Sache zugehen.
Auf ein gemeinsames Fest zugehen
Während des Vorgespräches freut man sich am anderen Ende der Leitung meist über meine Ausführungen und ist überrascht, wie interessant und tiefgehend die Methode ist. Ich freue mich darüber auch und sage, dass eine geomantische Hausuntersuchung ein ernster Vorgang ist und zugleich für alle beteiligten Wesen ein Fest sein kann. Ich weise darauf hin, dass ich keinerlei Heilungsversprechen machen darf und der Schweigepflicht unterliege. Dann frage ich, ob man sich grundsätzlich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Wenn das bejaht wird, mache ich einen Kostenvoranschlag. Es stehen ja nicht beliebig viele Ressourcen (Zeit, Geld) zur Verfügung. Ich bitte den Klienten, sich die in Frage kommenden Räumlichkeiten genau vorzustellen und pendele unterdessen die Anzahl der für die Untersuchung nötigen geomantischen Meditationen. Davon hängt dann ab, wie lange die Arbeit insgesamt brauchen wird und was sie kostet. Normalerweise sind das zwischen einem halben und zwei Arbeitstagen. Wenn der Klient dann, nach Nennung meines Tagessatzes, den Auftrag erteilt, wird ein gemeinsamer Termin gemacht.
Nach dem Klingeln wird die Türe geöffnet. Man sieht sich direkt. Es beginnt ein neues Kapitel. Wie anders die Erscheinung als was man sich anhand der Stimme am Telefon vorgestellt hatte. Die Klienten bitten herein. Ich ziehe meine Strassenschuhe aus und ziehe die Hausschuhe an, die ich mitgebracht habe. Fast immer wird ein Getränk angeboten. Dies bitte jetzt auf keinen Fall ablehnen, keinen falschen, gutgemeinten Aktionismus zeigen, etwa, man habe ja schon auf dem Hinweg etwas getrunken und wolle gleich loslegen! Nicht denken, man müsse erstmal beweisen, was man so kann! Es geht darum, dass sich im Spiegel des Wassers nun Seelen begegnen wollen. Man hat Gelegenheit, anfängliches Fremdeln zu überwinden, echte Sympathien füreinander zu entwickeln. Wenn ich meine Klienten nicht lieb gewinne, kann ich ihnen nicht helfen. Wenn das Glas leer ist, bitte ich darum, das Anliegen mir gegenüber noch einmal zu formulieren. Dabei gelangt man häufig eine Schicht tiefer. Nun ist nicht mehr vordringlich von Schlafplätzen oder Baustoffen die Rede. Eigene dringendere, persönlichere Fragen und Anliegen werden formuliert. Wenn es mir passend erscheint, biete ich an dieser Stelle das Du an, was gerne angenommen wird.
Die eigentliche Haus- und Grundstücksuntersuchung beginnt mit einer gemeinsamen Begehung aller Räume. Ich sage: «Und nun zeigt mir bitte Eure Schätze, macht mir eine Hausführung!» Auch hier geht es darum, tiefe Sympathie für den Ort und das Gebäude zu entwickeln, selbst wenn beide sich in einem eher vernachlässigten Zustand befinden sollten. Ich enthalte mich jeglicher Bewertungen, die sich aus dem sinnlichen Eindruck spontan aufdrängen möchten und lasse mich zu diesem Zeitpunkt zu keinerlei Vermutungen hinreissen, welcher Natur denn die zugrundeliegenden Probleme sein könnten. Manche schämen sich, nicht alles aufgeräumt zu haben. Ich betone dann, dass es mir nicht auf den äusseren Anschein ankommt. Ich verstehe mich als Anwalt von Ort und Klient zugleich und möchte immer, dass die Beziehung beider vertieft wird, beide genauer aufeinander hören lernen.
Meist geht es im Keller los. Der letzte Raum, der gezeigt wird, ist in der Regel das Schlafzimmer, das Allerheiligste. Menschen suchen Schutz, Sicherheit, Heimat und Glück in den eigenen vier Wänden. Sie sind in ihnen angreifbar, können sich in ihnen zeigen. Ich muss ihnen unter allen Umständen das Gefühl vermitteln, mit mir zusammen sicher zu sein und das Anschauen, auch von Themen des Schmerzes und der Entwicklung, wagen zu können.
Methodik der Hausuntersuchung – eine geistige Arbeitsgruppe bilden und leiten
Während der Begehung präge ich mir den Baukörper möglichst so ein, dass ich ihn durch die Etagen in alle Richtungen durchdeklinieren kann. Welche Räume liegen übereinander? Von wo fällt im Tagesverlauf das Licht ein? Welche Bäume schauen herein? Sind Funkmasten in der Nähe sichtbar? Ich tue dies nicht nur für mich, sondern auch, um die mich wiederum begleitenden Geistwesen in die irdischen Verhältnisse am Ort einzuführen. Denn die physische Welt ist zwar das Produkt der Geistigen Welt, doch alle Geistwesen ausser Mensch und Tier haben keinen sinnlichen Zugang zu ihr.
Nach der Begehung betrachte ich kartenradiästhetisch die Verhältnisse über dem Grundriss des Hauses, beziehungsweise dem Lageplan des Grundstückes. Dabei norde ich die Pläne ein, nehme mit Blickrichtung nach Norden vor ihnen Platz und bitte alle Mitglieder der Arbeitsgruppe, neben mir mit Blick auf den Plan und meine Hände, Platz zu nehmen. Die wichtigste Frage zu Beginn ist: kann ich den zu untersuchenden Ort als eine Einheit wahrnehmen? Hat er einen in sich geschlossenen Energiekörper, der über die gesamte physische Ausdehnung des Grundstückes hinausragt, wie ja auch unser Ätherleib hinausragt über den physischen Leib? Oft ist das erst mal gar nicht der Fall. Es kann sein, dass einzelne Ecken des Hauses oder Grundstückes ausserhalb des Energiekörpers liegen, der also dann als
geschwächt erscheint. Gar nicht selten ist, dass ein eigener Energiekörper überhaupt nicht ausgebildet ist. So untersuchte ich einmal ein Einfamilienhaus, dessen Grundstück durch Parzellierung neben anderen in einem ehemaligen Gutshauspark entstanden war. Das Gutshaus war längst abgerissen worden und doch rumorte auf dem Grundstück meines Klienten noch ein ungelöstes Thema aus der Zeit, als sich die Bewohner des Gutshauses in ihrem Park ergingen. Zufälligerweise lag im Garten der zu untersuchenden Parzelle das alte Herzchakra des Ensembles Gutshaus – Park. Erst als wir das ihm anhaftende Thema aus alter Zeit erkannt und gelöst hatten, konnte sich um die Parzelle ein eigenständiger Energiekörper ausbilden.
Unter den Augen und dem Mitfühlen der Arbeitsgruppe lasse ich meine Hände, auf meine Fragen an die geistige Welt hin, über den Plan führen. Dabei entsteht eine Atmosphäre von sehr dichtem gemeinsamem Spüren. Oft erleben die Mitbetrachtenden um mich diese sogar intensiver als ich und haben bereits erste inhaltliche Wahrnehmungen. Nach Klärung der ersten Frage, ob die Ordnung des Ortes überhaupt einigermassen vorhanden ist, die Ortsindividualität eine Hülle hat oder nicht, gehe ich zur Ermittlung der Lage der durchzumeditierenden Baustellen über. Diesen methodischen Schritt habe ich aus dem weiterentwickelt, was ich von Reinhard Schneider bei einem Hausuntersuchungskurs gelernt habe. Er sagte damals: «Das erste, was ihr radiästhetisch macht, ist, dass Ihr Euch einen Platz sucht, auf dem Ihr Euch regenerieren könnt. Auf diesem haltet Ihr Euch mindestens die halbe Zeit der Untersuchung auf, wenn Ihr Euren Beruf lange gesund ausüben wollt. Danach stellt Ihr Euch in eine Ecke des Hauses, pendelt die Anzahl der Störzonen, ermittelt ihre Lage, eine nach der anderen durch Kreuzpeilung mit der Lecherantenne und tragt die zu untersuchenden Zonen in den Grundriss ein. Dann arbeitet ihr sie in der Reihenfolge, in der ihr sie ermittelt habt, eine nach der anderen ab.»
So habe ich es in der Anfangszeit gemacht. Denkbar war auch damals schon, auf seelische Themen und Wesen hinter den Dingen zu treffen, nur war aus dem Mangel an Übung direkter übersinnlicher Wahrnehmung in der physikalischen Radiästhesie die Methodik und Begrifflichkeit hier noch anfänglicher; auch wurde nicht unbedingt in diese Richtung gefragt.
Eine meiner ersten eigenständigen Untersuchungen machte ich vor über zwanzig Jahren bei einer älteren Dame, die nach einer Trennung alleine in einer grösseren, sehr gepflegten Eigentumswohnung im Parterre lebte. Eine der nach Reinhard Schneiders Methode ermittelten Baustellen lag punktuell mitten im Wohnzimmer. Kein Gegenstand war in der Nähe, der hier hätte strahlen können. Die Erdstrahlen waren unverdächtig an dieser Stelle, auch schien es keine weiteren Fernwirkungen zu geben. Ich wollte schon aufgeben, da kam mir die Intuition zu fragen, ob es zu dieser Wohnung nicht doch einen Keller gäbe. Die Dame führte mich daraufhin schamvoll unter das Wohnzimmer in ihren riesigen Kellerraum, der bis fast unter die Decke mit Gegenständen aus allen möglichen Zeiten gefüllt war, nur schmale Durchgänge dazwischen. Direkt unter dem im Wohnzimmer ermittelten Punkt war ein gefüllter Bücherschrank. Ich ermittelte per Lecherantenne ein Buch und nahm es heraus. Es war Homers Odyssee. Per Pendel-Zählverfahren ermittelte ich die in Frage kommende Seite, schlug sie auf und zeigte sie der Dame. Diese brach sogleich in Tränen aus. Abgebildet auf der Seite war die zeichnerische Illustration jener Szene, in der Odysseus nach Hause kommt, nach all den Jahren, aber von niemandem wiedererkannt wird ausser von seinem alten treuen Hund. Ja, sie vermisse ihren verstorbenen Hund so sehr, sagte mir die Dame. Wir hatten die von ihr selbst verdrängte Ursache ihres grössten Seelenleides am Ort gefunden.
Seitdem vertraue ich meiner geistigen Führung noch stärker und habe mir angewöhnt, alle Baustellen, zu denen ich radiästhetisch geführt werde, durchzumeditieren. Das gilt auch für technische Strahlungen, denn dahinter geht es immer um leidende Kreaturen – meist sind es Elementarwesen, die unfreiwillig zu Mitwirkenden in der Technik geworden sind, damit sie dem Menschen auf seinen verschlungenen Entwicklungspfaden zur Freiheit in Liebe hin nach geistigem Gesetz dienen können. Das Thema der Suche nach verlorenen Gefährten und nach Heimat und sich selbst, wie es in der Odyssee so schön formuliert ist, gilt dabei für alle Wesensklassen im Universum.
Da ich schon bei der telefonischen Beratung die Anzahl der durchzumeditierenden Baustellen ermittelt habe, geht es jetzt also nur noch darum, ihre Lage festzustellen und sie dann eine nach der anderen abzuarbeiten, indem die mit ihnen verbundenen Themen erkannt und gelöst oder verwandelt werden. Dabei hat es sich gezeigt, dass die Einhaltung der Reihenfolge unumgänglich ist, denn es entsteht ein Übeweg. Was ich an der ersten Baustelle erfahre, hilft mir, das an der zweiten Anstehende zu entschlüsseln, und alle Schritte zusammen ergeben dann den Blick auf ein übergeordnetes Thema.
Vor Beginn der ersten geomantischen Meditation am Ort führe ich mit der Arbeitsgruppe ein Ritual durch. Ich lade die mit dem Ort verbundenen Wesen zur Mitarbeit ein, bitte sie um Hilfe, Schutz und Segen. Ganz explizit bitte ich um den Segen für meine Klienten, ihre Nachbarschaft, alle Helferinnen und Helfer, für unsere Gruppe. Dann werden die anstehenden Baustellen eine nach der anderen durchgearbeitet. Zuletzt ermittele ich mit der Rute Erdstrahlenzonen, die für beabsichtigte Nutzungen wie Schlaf- oder Arbeitsplätze problematisch sein könnten: Wasseraderschwerpunktzonen, Kreuzungspunkte von Gitternetzen. Ich hätte das auch zu Beginn machen können, doch zeigt mir die Erfahrung, dass sie vor Durchführung der meditativen Heilungs- und Erkenntnisarbeiten breiter, intensiver und auch deformierter erscheinen. Wenn man daran üben möchte und Rückmeldungen auf die höheren Arbeiten sucht, bietet sich die Kartierung der Erdstrahlen vorher und eine Kontrolle nachher an. So habe ich es einige Jahre lang gemacht und dabei viel gelernt. Ich vertraue mittlerweile dem Prozess, kartiere sie nur noch hinterher und zeige ihre Lage meinen Auftraggebern. Auch erhalten sie am Schluss eine von mir kartenradiästhetisch ermittelte Skizze der Lage und Architektur des Energiekörpers ihres Hauses, mit Empfehlungen: was zu tun und wo besonders durch die Ortsenergien unterstützt wird. Nach Abschluss aller Arbeiten wird ein Ritual durchgeführt, um den gemeinsamen Arbeitsraum von Klienten, Helferinnen und Helfern und Geistwesen wieder zu schliessen, allen Beteiligten innigsten Dank für Hilfe, Schutz und Segen auszusprechen und um den weiteren Segen für den Ort zu bitten. Ein solcher Abschluss ist auch aus hygienischen Gründen nötig, um den Wahrnehmungsfokus wieder zu schliessen, damit nun nicht weitere Informationen ungefragt vagbundierend hinterherkommen, wenn man am Abend vielleicht schon im Bett liegt und einschlafen möchte. Die 50%-Regel meines Lehrers Reinhard Schneider wende ich in der Form nicht mehr an, habe aber erkannt, dass sie im Prinzip richtig ist und, durch einen insgesamt achtsamen Umgang mit allen Beteiligten und sich selbst, auch erfüllt werden kann. Als persönliche Reinigung nach der Arbeit liebe ich ein Bad in einem möglichst kalten Gewässer am Weg bei der Heimreise oder einige Tage später. Auch stellt körperliche Arbeit bei mir zuhause in unserem Landprojekt auf dem Undinenhof einen guten Ausgleich dar.
Geomantische Hausuntersuchung in Stichworten
- Kontaktnahme Klient: Termin für vorbereitendes Telefongespräch vereinbaren
- Telefongespräch: erklären der Vorgehensweise, keinerlei Heilungsversprechen, Schweigepflicht, muten der Anzahl notwendiger geomantischer Meditationen, Kostenvoranschlag, Termin vereinbaren
- Die Wohnung in Hausschuhen betreten, ein Glas Wasser annehmen, das Anliegen nochmal formulieren lassen, wenn passend, das Du anbieten
- Durch alle Räume führen lassen, ohne Vermutung oder Bewertung. Einprägen des Baukörpers, Lichteinfall und Umgebung
- Kartenradiästhetische Betrachtung des Grundrisses mit den Bewohnern. Reicht der geschlossene Energiekörper des Hauses über das Grundstück hinaus? Ermittlung der Lage der durchzumeditierenden Baustellen, beachten der Reihenfolge
- Vor Beginn der ersten Meditation mit der Arbeitsgruppe ein Ritual durchführen. Eine Baustelle nach der anderen durcharbeiten
- Ermitteln von Erdstrahlenzonen, die problematisch sein könnten, Wasseraderschwerpunkte, Gitternetz- Kreuzungen kartieren und den Auftraggebern zeigen
- Kartenradiästhetisch ermittelte Skizze mit Lage und Architektur des Energiekörpers des Hauses übergeben
- Gemeinsamen Arbeitsraum mit einem gemeinsamen Ritual schliessen, bedanken. Schutz und Segen aussprechen, um den weiteren Segen für den Ort bitten
- Persönliche Reinigung
Begegnung unter Brudervölkern – Deutschland und Russland
Zum Abschluss meines Beitrages möchte ich von einer Hausuntersuchung in Potsdam berichten, die ich im Spätwinter 2020 durchgeführt habe. Es war eine Begegnung der besonderen Art. Sie hat mich sehr beeindruckt und zeigt das nach oben hin offene Potenzial unserer Tätigkeit als geomantische Berater bei einer Hausuntersuchung. Eine Besonderheit dieser Arbeit ist auch, dass der Auftrag von einer Grundstücksverwaltungsgesellschaft kam. Das Haus wurde in der Nachwendezeit neu errichtet und wird nun renoviert. Ich untersuche diesmal alleine in leerstehenden Räumen.
Das Haus befindet sich am Rande der kompakten Innenstadtbebauung. Es grenzen freistehende Villen der Nauener Vorstadt im klassizistischen Stil an. Manche sind prunkvoll als Firmensitze renoviert, andere befinden sich in einem Zustand auffälliger Verwahrlosung, so auch eines der Nachbarhäuser.
Bei der kartenradiästhetischen Untersuchung des Grundstückes stelle ich fest, dass der Energiekörper derzeit zu gross ist. Das verwahrloste Nachbarhaus mit seinem Grundstück bildet zusammen mit dem zu untersuchenden Grundstück einen gemeinsamen Energiekörper. Dieser erstreckt sich auf die gegenüberliegende Strassenseite, schliesst grössere Teile des dort gelegenen Hauses sowie ein Nachbarhaus mit ein. Insgesamt ist der Energiekörper in seiner vergrösserten Fläche nach Norden hin schwerpunktmässig verschoben. Das zu untersuchende Haus befindet sich peripher im Süden. Dieser Befund lässt darauf schliessen, dass der Energiekörper des Hauses an ein übergeordnetes Thema aus der Umgebung gebunden ist. Der Einfluss dieses noch unerkannten und unaufgelösten Themas muss so stark sein, dass er seine eigene Selbständigkeit nicht halten kann. Bislang vermute ich, dass sich dieses übergeordnete Thema vielleicht aus einer gemeinsamen Geschichte der betroffenen Häuser und Grundstücke ergeben kann, habe aber meine Zweifel, worin diese bestehen könnte, ausser dass die Flächen einmal einem gemeinsamen Eigentümer gehört haben mögen. Aus dieser Zeit könnte noch ein unerlöstes Thema auf sein Recht warten, gesehen und anerkannt zu werden: als eine Form des Unrechtes, unter dem einst in irgendeiner Form gelitten wurde. Da ich bei der ersten Begehung der weiter anschliessenden Umgebung keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, hole ich das nach. Ich gelange dabei auch über die stark befahrene Alleestrasse hinweg auf das Gelände der Alexandrowka. Das ist eine Siedlung mit im russischen Stil gebauter Kirche und Blockhäusern aus dem frühen 19. Jahrhundert. Zu jedem Haus gehört ein grosser Garten und eine Streuobstwiese. Die Siedlung ist von der Wegführung her in Form eines Andreaskreuzes angelegt, das wiederum auf die Verehrung dieses Heiligen in der russisch-orthodoxen Kirche verweist. Die Alexandrowka gehört zu den als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuften städtischen Sehenswürdigkeiten.
Nach der erweiterten Begehung der Umgebung kehre ich in das zu untersuchende Haus zurück und bitte meine geistige Führung, mir auf der Flurkarte die Bereiche kartenradiästhetisch zu zeigen, an denen meditiert werden muss. Es sind insgesamt drei Bereiche. Der erste befindet sich in einem Baum, der neben dem gegenüberliegenden Haus steht. Ich erhalte als verdichtetes Ergebnis der gut einstündigen geomantischen Meditation folgenden Text:
«Der war lange
In ein altes russisches Bärenfell
Melodisch schwer eingenäht gewesen,
Man könnte auch sagen:
Vor die Wand gefahren worden.
Nun räkelt er seine Flügel
Reibt sich die Augen
Freut sich daran, wie jung er ist
Wie unermesslich zart und stark
Seine Glieder und Sinne sind
Und fragt sich,
Was wohl seine Aufgabe ist.
Ob sie vielleicht darin bestehen mag,
Uns die Hand zu reichen
Und aus dem eigenen
Rollen-Schlaf
Herauszuhelfen?»
Was ist das? Ich denke spontan an die Geschichte der Alexandrowka. Der Zar hat dem Preussischen König nach den Befreiungskriegen einen Chor geschenkt. Tolle Sache, oder? Als ich vor Jahren zum ersten Mal davon hörte, stolperte ich nur ganz wenig darüber: jemandem einen Chor schenken? Klingt doch gut, es geht um Kunst, ist doch viel besser als Krieg. Aber: das sind doch Menschen, die da verschenkt werden.
Wer ist das in dem Bärenfell? Es ist ein Gruppenengel, der Engel dieses Chores. Er hat hier in einem grossen Baum neben der Villa Zuflucht gefunden. Immer wieder heisst es bei Rudolf Steiner, dass sich der Schwerpunkt der kulturellen und geistigen Entwicklung der Menschheit in den nächsten paar hundert Jahren von Mittel- und Westeuropa über den Ostseeraum in den russisch-iranischen Raum verlagern wird. Der Engel im Bärenpelz, der hier freikommt und erwacht, hat etwas vom starken Wanja, der so lange geschlafen hat, bis seine Zeit gekommen ist. Er war hier in Potsdam zwar nur für eine kleine Gruppe russischer Menschen zuständig, den Chor, aber seine Entwicklung ist repräsentativ für die Zukunft Russlands, denke ich. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Die zweite durchzumeditierende Zone ist nun das von mir zu untersuchende Wohnhaus als Ganzes. Ich stehe im Wohnzimmer einer der leerstehenden Wohnungen. Ich bin sehr bewegt, weil ich auf der Ebene der inspirativen übersinnlichen Wahrnehmung beginne, die betroffenen Chormenschen innerlich zu fühlen und zu hören. Eine traurige, auch leicht schräg intonierte Melodie, von tiefen und hohen Männerstimmen oktaviert gesungen. Ich fühle ihren Seelenatem wie durch ein geistiges, nachtodliches Sprech- und Gesangsorgan strömen. Das geht eine ganze Weile so, es kommen nach und nach Frauenstimmen dazu, sogar glashelle Kinderstimmen. Ein halliger sakraler Klang wie in einer Kirche oder unter einem anderen Gewölbe. Ich fühle ihre Auren nun in meiner unmittelbaren Nähe. Sie sind zu mir herangekommen, um sich von mir segnen zu lassen. Mit meiner Handfläche fühle ich die kribbelnden Energiefelder ihrer ehemaligen Stirnen und Häupter, viele waren noch klein, noch Kinder. Frauen sind dabei, manche Männer haben meine Körpergrösse, einzelne überragen mich. Es ist, nachtodlich, der Russische Chor mit Familien; die Kolonisten der Alexandrowka. Sie sagen:
«Objekt zu sein
Und sei es, dass sie Dich verschenken
Als Stimme eines Chores:
Die Seele ist ein zu zarter Hauch!
Wenn sie schon leben mag im Leib,
Dann möchte strömen sie dort auch,
Wie leichter Wind in luftigem Gezweig.
Und wenn Du glaubst,
Du kannst sie sperren ein,
Vereint zu eigenem Gebrauch,
Dann bleibst, Du Trauriger, zurück als Tor,
Um den die Seele weint.»
Ja, es sieht so aus, dass die ganze Geschichte mit der Alexandrowka noch einmal anders angeschaut werden muss. Wir sind aus gutem Grund so bedürftig nach guten Beispielen deutsch-russischer Beziehungen, dass wir die Alexandrowka uns einfach rosarot anmalen möchten. Aber wieder ist es die Geschichte der Herrschenden. Der Zar schenkt dem königlichen Freund einen Chor. Das sind Menschen! Die kann und darf man auch schon 1815 nicht mehr besitzen und verschenken. Deswegen hatte es ja gekracht vorher, weil die Franzosen sich das nicht mehr hatten bieten lassen wollen von ihrem alten Regime, als Untertan der Herrschaft zu gehören. Dagegen hatten sie revoltiert. Wie so oft zuvor und danach, sind Revoltierende dann wieder von ihren eigenen unausgegorenen Machtimpulsen eingeholt worden. Nun hatte man diese in Person Napoleons endlich besiegt, da wurden nicht die erhofften bürgerlichen Freiheiten etabliert, sondern im Wiener Kongress der Versuch unternommen, die alte meist menschenverachtende Ordnung in Europa wieder herzustellen, allen voran durch Russland, Preussen und Österreich.
So weit, so gut verstanden. Aber warum ist denn nun gerade dieses ausserhalb der Alexandrowka in der Nachbarschaft liegende Haus mit seinen Nachbarhäusern betroffen? Warum retten sich noch ortsgebundene Seelenanteile der Kolonisten mit ihrem Gruppenengel hier hin? Ich betrachte auf dem Potsdamer Stadtplan die Alexandrowka und frage nach ihrem Energiekörper. Sie hat einen eigenen Energiekörper, dessen Grenzen über das Gelände hinausragt, auffällig weit bis in die Nauener Vorstadt hinein. Haus und Grundstück mit Nachbarschaft liegen deutlich innerhalb des Energiekörpers der Alexandrowka! Jetzt überrascht es mich nicht mehr, dass sich hier solche Themen bei der Hausuntersuchung finden. Da sie ungelöst sind, ist es sogar wahrscheinlicher, dass sie an die Peripherie des zugehörigen Bereiches gedrängt worden sind. Hier, in den umliegenden Häusern und Gärten, finden die Seelen Zuflucht. Das kann so sein, weil es etwa in den lokalen Themen der einzelnen Häuser und Grundstücke Resonanzen gibt durch ähnliche Themen wie Unterdrückung und freundliches nachhaltiges Verkanntwerden, kann aber auch deswegen sein, weil es unter den heutigen Bewohnern vielleicht einzelne gibt, die den armen Seelen einen Hoffnungsschimmer auf Erkanntwerden und einen Ausweg aus der verfahrenen Lage geben.
Mittlerweile singt der gemischte Chor etwas froher und nun sehr gut intoniert. Was ergibt sich noch?
Die dritte und letzte zu bearbeitende Baustelle befindet sich im nordwestlichen Bereich des derzeitigen, zu grossen Energiekörpers des Hauses. Sie ist länglich und weist von einem weiteren betroffenen Nachbarhaus Richtung Alexandrowka.
Ich erinnere mich zu Beginn der Meditation an den Traum der vorhergegangenen Nacht. Ich komme, wie in der Tageswirklichkeit auch, alle paar Jahre zum Klassentreffen und möchte jedesmal neu herausfinden, ob sich mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand, das gemeinsame Schicksal leichter anfühlt. Sind meine seelischen Wunden, die mir andere zugefügt haben, heute würde man es Mobbing nennen, verheilter? Begegnen mir die damaligen Täter milder und mit Selbsterkenntnis, die durch eigenes Leiden gereift ist? Kann ich meine arrogant wirkende Schutzhaltung von damals weiter überwinden und mich allen vorurteilslos öffnen? Erkenne und bereue ich immer mehr, wen ich meinerseits zu Unrecht übersehen habe, wen auch ich diskriminiert und verletzt habe? Wird es von Jahr zu Jahr immer mehr ein Fest der Menschlichkeit?
Ich begreife, dass auch die Seelen der Kolonisten nicht komplett hier angebunden gewesen sind, sondern dass Anteile sich durchaus nachtodlich haben weiterentwickeln und lösen können, dass sie aber als ganze miteinander verbundene Gruppe, wie ich zu den Klassentreffen, immer mal wieder vorbeischauen, um ihr erlittenes Unrecht zu zeigen und eine Lösung auf den Weg zu bringen.
Ich erhalte folgenden Text:
«Der Chor verabschiedet sich. Das damalige Übergangenwordensein war Motor, stets an den Ort zurückzukehren und nach Menschen zu suchen, die den Schmerz darüber mitfühlen würden.
Nun hat es begonnen. Nun müssen sie nicht mehr aus Trauer, Schmerz und Wut kommen. Jetzt dürfen sie zu dem ursprünglich intendierten Projekt der Alexandrowka einen tatsächlich stimmigen, ganz aus innerem Entschluss stammenden, freiwilligen Beitrag leisten. Das Projekt, wie es uns alle weiterhin bewegt, war ja: Friede und Freundschaft zwischen zwei Brudervölkern. Und dann: Friede, Freundschaft, Zusammenarbeit mit der Natur, wie es uns auch gerade jetzt weiter bewegt und in der Idee auch angelegt war, den Kolonisten jeweils einen eigenen grossen Streuobstgarten und allen zusammen eine gepflegte Anlage zukommen zu lassen. Die Segenskräfte aus dem höheren Selbst der Kolonisten können sich nun hierein erstmals finden und mit den höheren kosmisch einstrahlenden Planetenkräften der Obstbäume verbinden.
Wir können uns vorstellen, dass sie sich nun aus den noch erdgebundenen Aspekten ihrer Tätigkeit als Chor verabschieden und wieder, endlich in ihre eigentliche Heimat zurückkehren dürfen.»
Ich höre den Takt eines nur in der tiefen Lage schwerfällig wirkenden bäuerlichen Tanzes, mit Brummbass, doch oben klingen glücklich befreit wirkende hohe Männerstimmen wie aus kosmischer Höhe. Zusammen mit den kosmischen Gruppenwesen der Obstbaumgehölze in den Gärten der Alexandrowka schreiben sich diese nur durch die Kunst und Musik ermöglichten Kräfte rhythmisch dem Ortsäther der Alexandrowka und Umgebung ein. Der frühere Gruppenengel des Chores verbindet sich mit dem Ortsengel.
Diesen musikalisch-ätherischen Vorgang der Heilung beobachten zu dürfen, ist für mich heilig. So heilig und vollständig, dass es fast keiner poetischen Fassung bedarf?
Meine Geistige Führung sagt: «Ja, das stimmt, es ist ausreichend so. Aber, möchtest Du denn von Dir aus einen Text dazu gestalten?» «Ja,» sage ich, «wenn Du mir dabei hilfst? Denn ich kann nicht alleine, ohne Dich dichten.» Ist es dann ein überflüssiger Text, oder, aus der Freiheit heraus, ein besonderer? Mal sehen…
«Wie purpurgoldne Schäfchenwolk‘
Im ersten Sonnenstrahl des Tages
Sehe ich das Lamm des Gottes
Auf der Menschenwiese grasen.
Es wandelt unser wütend Rasen,
Das noch tobt in uns, in Klarheit,
Dass wir einst, als ganze Menschheit
Werden finden uns in Wahrheit.»
Resümée
Bei der Untersuchung des Hauses mit zugehörigem Grundstück stellt sich heraus, dass der gesamte Energiekörper von einem bisher ungelösten Thema aus einem nachbarschaftlichen Zusammenhang in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wir befinden uns hier am Rande und noch innerhalb des Energiekörpers der Alexandrowka. Wichtige Teile des Energiekörpers dieser Siedlung haben sich sogar in den Bereich des zu untersuchenden Hauses mit Grundstück und in die angrenzenden Grundstücke verlagert. Es geht um die bisher nicht erfolgte öffentliche Anerkennung der Tatsache, dass die Menschen, für die diese Siedlung gebaut worden ist und mit ihren Nachkommen dort gelebt haben, nicht freiwillig dort hingekommen und geblieben sind und sich wohl immer nach ihrer verlorenen Heimat gesehnt haben.
Sie sind damals und werden bis heute als Anhängsel scheinbar übergeordneter politischer Erwägungen in ihrem seelischen Leiden nicht gesehen. Die Alexandrowka wird bis heute als ein rares Beispiel und Vorbild guter deutsch-russsischer Beziehungen gesehen. Das Schicksal der Menschen aber, die dafür wie verraten und verkauft worden sind, wird geflissentlich übersehen. Die Alexandrowka war, von den seelischen Auswirkungen her, doch eher ein Gefangenenlager. Die Anerkennung dieser Tatsache und der daraus erfolgte Trost für die nachwirkenden Leiden der an dieses Unrecht gebundenen Seelen nehmen den Druck auch von dem eigentlich zu untersuchenden Grundstück.
Ich stelle mir vor, dass der Chor wohl aus volkstümlich geerdeter Kehle recht eindrucksvoll gesungen hat und dadurch eine authentische Ausstrahlung hatte und sehe auf dieser Ebene auch einen substanziellen Beitrag zur Völkerverständigung. Aber der gewollte Exotismus-Effekt seiner Auftritte kann nicht zur Individuation seiner Mitglieder beigetragen haben, sondern wird sie in einem – auch künstlerischen – Klischee gebunden haben. Der bis heute – auch in den offiziellen touristischen Verlautbarungen – aufrecht erhaltene Eindruck, hier hätte ein Profi-Ensemble in wichtiger Mission der Völkerverständigung ein fast paradiesisches lebenslanges Engagement gehabt, darf in den Bereich der Legendenbildung verwiesen werden. Mein Eindruck aus der übersinnlichen Begegnung mit den verstorbenen Bewohnern ist, dass es sich bei der Alexandrowka eher um eine Mischung aus Elfenbeinturm und letztlich doch Gefangenenlager gehandelt hat. Das von mir untersuchte Haus lag und liegt daher eben auch in der Nachbarschaft eines ehemaligen Gefangenenlagers, das als solches nicht so zu bezeichnen in der Öffentlichkeit als ausgemacht gilt. Dieser Befund ist für Potsdam nicht untypisch. So schön die Stadt auch sein mag: man kann hier in die Gefahr kommen, unter einer faszinierenden, museal gepflegten, ästhetisierenden Oberfläche der Schlösser und Gärten zu erstarren, die weniger schönen Realitäten darunter nicht zu bearbeiten und echte Schätze zu übersehen.
Kartenradiästhetische Kontrolle
Ein eigener Energiekörper des untersuchten Hauses ist nun vorhanden. Er ist in sich gefestigt, ausreichend ausgedehnt und kräftig, aber eben nicht mehr zu gross. Als in sich geschlossener, eigenständiger Raum liegt er zwar immer noch innerhalb des grösseren Energiekörpers der Alexandrowka, wie viele untergeordnete Energiekörper der Nachbarhäuser in der Nauener Vorstadt auch, doch nun in freierem, fruchtbarerem Wechselverhältnis. Die Verstrickungen mit der Umgebung sind gelöst.
Geschichte der Alexandrowka
Ich las das Buch nach Abschluss der Arbeiten: Die russischen Sänger des Königs und die Kolonie Alexandrowka in Potsdam von Bettina B. Altendorf, Bässler Verlag Berlin 2004. Interessante Details, die zu den Ergebnissen meiner Geistesforschung passen.
Der Chor war von Anfang an ein Gefangenenchor, wurde erstmals gebildet aus Russischen Kriegsgefangenen vom Russland-Feldzug 1812, an dem Preussen zunächst noch als Zwangsverbündeter von Napoleon teilnehmen musste. Nach der Niederlage Napoleons wechselte Preussen die Seiten und verbündete sich mit Russland. Gemeinsam, und im Bündnis mit den Österreichern, wurde Napoleon dann endgültig 1815 geschlagen. Als Erinnerung an den gemeinsamen Sieg wurde der Chor ehemaliger Gefangener dann von Zar Alexander dem preussischen König Friedrich Wilhelm III. geschenkt; also letztlich militärisch abkommandiert. Es wurden sieben neue russische Sänger ergänzt, um zwischenzeitlich entstandene kriegsbedingte Ausfälle auszugleichen. Der Chor verblieb in Potsdam, nun als Teil einer preussischen Militäreinheit, und erfreute durch gelegentliche Auftritte bei Hofe.
Die Alexandrowka wurde nach dem Tod Alexanders auf Befehl Friedrich Wilhelms 1825-1827 erbaut. Jeder der Sänger bekam eines der Holzhäuser mit Garten zur lebenslänglichen entgeltfreien Nutzung überlassen, das Nutzungsrecht war für männliche Nachkommen vererbbar. Durch diese Privilegien wurde es den allesamt aus einfachen Verhältnissen stammenden Sängern schwer gemacht, nach Ableistung der zwanzigjährigen Militärzeit wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Ja durch das Erbrecht waren dann auch nachfolgende Generationen mit gebunden. Aus den detaillierten Angaben der Autorin über die Sängerfamilien geht hervor, dass die meisten Sänger bald deutsche Frauen heirateten. Viele der Sänger verstarben jedoch nur wenige Jahre nach dem Einzug, sodass der Chor 1830 zum letzten Mal auftreten konnte. Die Nachkommen einiger Familien blieben bis weit ins 20. Jahrhundert unter den wechselnden politischen Verhältnissen dort. Im Schatten der sich verschlechternden deutsch-russischen Beziehungen wurden die zugesicherten Privilegien bald nur noch widerwillig gewährt und es gab immer wieder Streit darum. Mein Eindruck aus den Schilderungen der Autorin ist, dass das Leben auf der Alexandrowka insgesamt auffällig wenig glücklich verlaufen ist, auch wenn man die überall auftretenden Missklänge des menschlichen Miteinanders in Rechnung stellt. Es finden sich Hinweise, dass der Chor alles andere als professionell ausgebildet war.
Autor
Dr. Gregor Arzt
D–14715 Märkisch Luch,
gregorarzt@hotmail.de
undinenhof.de
Geomant, Radiästhet, Geistesforscher,
Autor von Die Erdchakren – Spiegel der Menschen,
Verlag Urachhaus 2019
Dr. Gregor Arzt ist seit 2002 hauptberuflich Geomant.
Gelernt hat er bei Reinhard Schneider, Eike Hensch, Marko Pogacnik und Wolfgang Schneider. Von Anfang an hat er Methoden der Radiästhesie und der übersinnlichen Wahrnehmung miteinander kombiniert und sich an deren Weiterentwicklung beteiligt. Die geomantische Haus- und Grundstücksuntersuchung für Familien, Firmen und Institutionen ist neben der Ausbildung von Geomanten und dem Veranstalten geomantischer Gruppenreisen sein Hauptgeschäft. Wo auch immer er unter welchen Umständen geomantisch arbeitet, werden neue Erfahrungen gesammelt. Üben, Forschen und Heilen finden immer gleichzeitig statt. Die Themen und Fragen der menschlichen Existenz nach Sinn, Begegnung, Liebe und Freiheit, Selbstverwirklichung und Mitgefühl zeigen sich allerorts. Die Karten werden an jedem Ort, zu jedem Zeitpunkt und Zusammenkommen von Menschen und Wesen neu gemischt. Das Prinzip der Individualisierung in der Gemeinschaft gilt für Menschen und Orte gleichermassen.
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