Perlen aus dem Archiv – Pendlung im Glas

Foto: Kawita Chitprathak

Zur Ausführung seiner ersten Pendelversuche und Ermittlung bestimmter Schwingungsformen geht man möglichst allein in sein Zimmer. Dadurch verhütet man die Beeinflussung und Störung durch andere und kann sich besser konzentrieren. Dies ist vom Anfänger deshalb zu beachten, weil ihm die nötige Konzentration, unter Ausschaltung aller Nebengedanken, schwerfallen wird. Weniger richtig ist die Annahme, dass eine Beeinflussung durch die Odstrahlen oder den Gedanken der noch anwesenden Personen herrührt. Diese haben keinen so bedeutenden Einfluss gegenüber etwaigen Nebengedanken des Pendlers. 

Zu Personenauspendlungen ist es erfahrungsgemäss am sichersten, wenn man diese direkt abpendelt. Eine Beeinflussung durch anwesende Personen wird nur vom Pendelschüler selbst herbeigeführt, wenn er sich mehr auf die anwesenden Personen als auf sein Experiment konzentrieren würde. Hat er sich aber so weit eingeübt, dass er sich seine bestimmten Schwingungsformen für seine beabsichtigten Experimente festgelegt hat, und kann dann dazu übergehen, Personen auszupendeln, so wird es ihm möglich sein, die nötige Konzentration aufzubringen, um die Anwesenheit anderer Personen nicht in irgendwelcher Art störend zu empfinden. 

Auch ist es für den Anfänger ratsam, alle Metallstücke wie Uhr, Ringe, Münzen und so weiter abzulegen, ebenso die sich in der Nähe befindlichen Metallgegenstände zu entfernen. Auch darf sich keine Schublade mit Messern oder dergleichen in dem Tisch, auf welchem man pendelt, befinden. 

Odstrahlungen

Alles sendet natürliche Odstrahlen aus und diese durchströmen Alles. Durch die geringste Berührung eines mit dem anderen werden diese Odstrahlen aufeinander übertragen. Die Berührung eines mit dem anderen braucht nur einen Bruchteil einer Sekunde zu dauern. Die Spur, die der Polizei- oder der Jagdhund aufnimmt, beruht nur auf Odausstrahlungen. Die Berührung des Erdbodens von dem Gesuchten, sei es Mensch oder Tier hat nicht einmal eine Sekunde gedauert und doch hat es dadurch Odstrahlungen hinterlassen, welche der Spürhund aufnehmen kann.

Die Tiere der Gattung Winterschläfer legen sich im Herbst früher oder später zu ihrem Winterschlaf, je nachdem ein zeitiger oder später Winter eintritt, auch verkriechen sich viele seichter oder tiefer in die Erde, je nachdem der Winter gelinder oder strenger wird. Gerade in dieser Beziehung ist es dem Menschen ganz unmöglich, irgendwelche Wahrnehmungen selbst gefühlsmässig zu machen.

Wir wollen in dieser Beziehung noch ein Beispiel aus der Sympathie-Magie herausgreifen. Nach dieser soll es auch möglich sein, die Lebenskraft eines Menschen durch einen Hund festzustellen. Zu diesem Experiment soll man einem kranken Menschen mit einem Stück Brot über die Fusssohlen streichen und dann das Brot einem Hund vorlegen. Ist die Lebenskraft noch in genügendem Masse vorhanden, dass der Mensch wieder gesund werden wird, so wird der Hund das Brot fressen. 

Der Pendel zeigt die Odausstrahlungen in Schwingungsformen an. Man benötigt deshalb zu jeder Pendlung einen Gegenstand, welcher die nötigen Odausstrahlungen sendet. Dieser Gegenstand ist die sogenannte Unterlage. Man muss zu einer Auspendlung eine Unterlage haben, die mit dem Auszupendelnden irgendwie in Berührung gekommen ist. Am sichersten ist es jedoch, wenn man das Original selbst auspendelt.

Die Pendlung kann nach einer Photographie oder einer Schriftprobe vorgenommen werden. Jedoch nicht die Schrift sendet die zur Pendlung nötigen Odstrahlen, sondern diese werden vom Schreiber durch die Berührung des Papiers übertragen. Das Schreiben ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Es würde ebenso genügen, wenn die Person die Hand auf das Papier legen würde, ohne auch nur einen Buchstaben zu schreiben. Die Pendlung könnte nach diesem anscheinend leeren Papier genauso gut vorgenommen werden, wie nach einer beschriebenen Unterlage. Wird aber nun das Papier von mehreren Personen berührt, so haften auch von diesen Personen die Odausstrahlungen mit an dieser Unterlage und können im Pendelbild zur Geltung kommen.

Es kann eigentlich nur ein Pendler mit sehr guter Pendelkraft Auspendlungen nach einer Photographie mit Erfolg vornehmen. Dabei spielt die Konzentration, die gedankliche Vorstellung der betreffenden Person eine grössere Rolle, als die Ausstrahlungen der Unterlage. Ein guter Pendler kann eine ihm bekannte Person sogar ganz ohne eine Unterlage auspendeln, nur durch Konzentration auf dieselbe.

Auch bei Photographien kommt also die Konzentration auf die betreffende Person mehr in Frage, als die Ausstrahlungen von der Photographie. Nur ist die Konzentration auf eine Person, unter Zuhilfenahme einer Photographie noch leichter möglich, als ohne eine solche.

Ist es nicht möglich, eine Person selbst abpendeln zu können, sollte man zumindest einige Kopfhaare von der Person als Unterlage wählen. Diese kann die Person selbst in ein sauberes, unbeschriebenes Papier einschlagen und dem Pendler übermitteln. Auf diese Art ist es am ehesten möglich, eine Unterlage ohne anhaftende fremde Odstrahlen zu erhalten. 

Nun zum eigentlichen Experiment. Man pendle nur mit ganz sauberen Händen. Diesen dürfen keine Odstrahlen von den vorangegangenen Arbeiten anhaften. Man wasche sich deshalb vor jedem Experiment die Hände in lauwarmem Seifenwasser und spüle sie in klarem, frischem Wasser ab. 

Der Pendel wird cirka 2 cm über den abzupendelnden Gegenstand, der Unterlage oder der Pendeltafel gehalten. Die Augen sind auf den Pendel zu richten. AlIe Nebengedanken sind unbedingt auszuschalten. Man konzentriere sich ganz scharf auf die gestellte Frage.

Das Pendelgestell

Der Pendler sollte seine Ergebnisse wiederholt, immer objektivere Einstellungen übend, nachprüfen und wenn er Gelegenheit hat, diese Nachprüfungen von einem anderen geübteren Pendler vornehmen lassen. 

Eine Beeinflussung des Pendels durch den Pendler wird abgeschwächt, wenn man den Pendel an ein Pendelgestell hängt. 

Das Pendelgestell ist sehr einfach und jeder kann es sich selbst herstellen oder von einem Tischler oder Zimmermann anfertigen lassen. Es gibt verschiedene Formen und Ausführungen. Jedoch spielt die Form keine Rolle. Es genügt ein einfaches Brett von cirka 40 cm Länge und 15–20 cm Breite. An dieses werden vier Beine von cirka 30 cm Länge angebracht, also tisch- oder bankartig. An einer der Breitseiten wird in der Mitte ein dreieckiger oder runder Einschnitt eingesägt, in welchen der Pendelfaden bei dem Experiment gelegt wird. Es empfiehlt sich, die Beine an der Seite, an welcher der Einschnitt sich befindet, nicht direkt an den äusseren Ecken des Brettes anzubringen, sondern 5–6 cm nach innen, damit der Pendel bei seinen Schwingungen nicht an diese anschlägt. 

Bei dem Experiment wird der Pendel in dem Ausschnitt hängend, über die Unterlage gehalten. Das Ende des Pendelfadens wird auf das Brett gelegt und vom Pendler mit einem beziehungsweise zwei Fingern festgehalten. 

Die Pendlung in einem Glas

Diese Art der Pendlung ist schon so alt, wie das Pendeln selbst. Leider wird sie in keinem neueren Lehrwerk genannt, obwohl sie die mindest gleich grosse Beachtung, wie die jetzt allgemein übliche Art der Pendlung verdient. Die Pendlung in einem Glas wird früher hauptsächlich zu Orakelzwecken angewandt worden sein. Zu diesem Zwecke wurden am Rande eines Glases alle Buchstaben des Alphabetes sowie Ziffern geschrieben, beziehungsweise ein Papierstreifen mit diesem um den Rand eines Glases angebracht. Der Pendel wurde dann in das Glas hängend gehalten und sollte bestimmte Buchstaben und Ziffern in entsprechender Reihenfolge angeben. Auf diese Art sollten Namen, Jahre und so weiter ermittelt werden. Wir wollen hiermit jedoch nicht diese Pendlung zu denselben Auskünften empfehlen, denn diese sind spiritistischer Art und wir verweisen auf die Gefahren des spiritistischen Pendelns in dem speziellen Abschnitt in diesem Buche¹. Aber nicht nur für spiritistisches Pendeln ist die Pendlung in einem Glas anzuwenden und einige andere Möglichkeiten sollen im Folgenden genannt werden.

Gewiss mag man alle anderen auf diese Art der Pendlung möglichen Feststellungen auch auf die allgemein übliche Art des Pendelns unter Zuhilfenahme der Pendeltafel erzielen können. Doch möchte man auch manchmal den Pendel ausser dem Hause anwenden und würde dabei die Pendeltafel benötigen. Um letztere nicht dauernd bei sich führen zu müssen, leistet einem die Pendlung in einem Glase recht gute Dienste und deshalb sollte diese auch von jedem Pendler mit geübt werden.

Bei der Pendlung in einem Glas antwortet der Pendel nicht mit Schwingungsformen, sondern durch Anschlagen an das Glas. Hat man kein Glas zur Hand, kann man eine Tasse oder ein sonstiges Gefäss benützen. Der Vorgang für die Ermittlungen ist folgender: Man halte den Pendel in ein Glas und frage zunächst «Wie pendelt Ja?» Darauf wird der Pendel zwei, drei oder mehrere Male an das Glas anschlagen. Dann frage man «Wie pendelt Nein?» Bei diesem wird der Pendel ein- oder zweimal anschlagen. Der Pendel schlägt bei Ja im allgemeinen öfters an, als bei Nein. Die bei dieser ersten Ermittlung erzielte Anzahl der Anschläge, bleibt dauernd dieselbe. 

Der Pendler kann sich die Anzahl der Anschläge auch selbst bestimmen. Der Pendler kann bestimmen, dass der Pendel für die Beantwortung Nein zum Beispiel durch einmaliges und für die Beantwortung Ja durch dreimaliges Anschlagen an das Glas anzuzeigen hat. Der Pendler muss sich bei jeder solchen Anwendungsart des Pendels auf seine diesbezügliche Bestimmung einstellen und wird sicher stets mit seinen Erfolgen zufrieden sein können. 

Auch männliche und weibliche Veranlagungen lassen sich auf diese Art der Pendlung bestimmen und zwar wird bei fast jedem Pendler männliche Veranlagung ebenso wie Ja, und weibliche Veranlagung so wie Nein anzeigen.

Ganz besonders eignet sich die Pendlung in einem Glas zur Ermittlung von Ziffern, Geburtstagen und so weiter. Dabei schlägt der Pendel so oft an das Glas an, so viele Tage, Monate beziehungsweise Zahlen in Frage kommen. Zum Beispiel bei Geburtstagsauspendlungen. Man sucht da zuerst den Monat aus. Dabei schlägt der Pendel bei Januar einmal, Februar zweimal, März dreimal und so weiter an. Auf die gleiche Art findet man auch die Monatstage. Sogar die Wochentage lassen sich auf diese Art ermitteln und zwar, indem man bei Sonntag mit einmaligem Anschlagen beginnt. Es folgt dann Montag mit zweimaligem, Dienstag mit dreimaligem Anschlagen und so weiter. 

Wir wollen es dem Lernenden überlassen, sich weitere Möglichkeiten, den Pendel in ein Glas haltend, zu bestimmen und vorzunehmen.

Die Auspendlung einer Person

Am meisten wird der Pendel zur Auspendlung von Personen angewendet. Zu jeder Auspendlung ist eine Unterlage nötig, das heisst ein Gegenstand, der die Strahlungen sendet, welche der Pendel in Schwingungen anzeigt. Das ist bei Personen am besten die Person selbst, ebenso bei allen anderen Dingen sollte das Original selbst ausgependelt werden. Bei diesem sind die Odausstrahlungen am stärksten vorhanden und deshalb die Resultate am zuverlässigsten. Kann man bei einer Personenauspendlung diese nicht selbst abpendeln, sollte man zumindest einige Kopfhaare von derselben als Unterlage benützen. Wohl kann man nach einer Photographie, einer Schriftprobe, einem Kleidungsstück oder dergleichen pendeln. Im Notfalle würde bei einer dem Pendler bekannten Person die alleinige Konzentration auf die betreffende Person genügen. Dazu ist allerdings eine starke Konzentrationsfähigkeit sowie besondere Beherrschung der Gedanken nötig, um nicht die Schwingungsformen der Nebengedanken im Pendelbilde mit zu erhalten. Auf diese Art kann man das Experiment ganz ohne eine Unterlage oder auf einem weissen Stück Papier als Unterlage vornehmen. 

Die Auspendlung nach einer Photographie beruht mehr auf Vorstellung der Person und Konzentration auf dieselbe, als auf die Ausstrahlungen des Bildes. Eine Photographie sendet Ausstrahlungen von fremden Personen (Hersteller des Papiers, des Photographen und so weiter), wie von der abgebildeten Person. 

Die Odstrahlen haften nur von den Berührungen der Personen an Gegenständen. So zum Beispiel senden bei einer Schriftprobe nicht die Schriftzüge die nötigen Odstrahlen, sondern diese haften durch Berührung des Schreibers am Papier. Es würde demnach genauso genügen, wenn die Person nur ihre Hand auf ein leeres Stück Papier legen würde, ohne auch nur einen Buchstaben zu schreiben. Das Papier könnte danach ebensogut abgependelt werden, als nach einer Schriftprobe.

Nun noch kurz einiges über die Auspendlung selbst. Bei einer ganz allgemeinen Auspendlung, das heisst ohne die Einstellung, etwas Bestimmtes von der Person feststellen zu wollen, gibt der Pendel zuerst das Geschlecht an, da wohl die diesbezüglichen Ausstrahlungen am stärksten sein mögen. Hierauf folgen ohne eintretende Pendelruhe die Charakterschwingungsformen und schliesslich die Lebenskraft oder Leben oder Tod. Bei manchen Pendlern können sich zwischen dem Charakterbild und der Lebenskraft noch Krankheitsschwingungsformen zeigen, jedoch sind diese Fälle selten und fast nur, wenn besondere, schwere oder chronische Krankheiten vorhanden sind. 

Pendelt man das Original, zum Beispiel eine Person direkt ab, so hält man den Pendel möglichst über den zu untersuchenden Körperteil. Ist für etwas Festzustellendes kein besonderer Körperteil vorhanden, wie zum Beispiel bei der Charakterpendlung, so hält man den Pendel über die Hand der betreffenden Person. Selbstverständlich könnte dazu der Pendel über jeden anderen Körperteil gehalten werden. 

Ausscheiden und Schutz vor Ausstrahlungen durch Konzentration

Benützt man zur Auspendlung einer Person die Pendeltafel, so berührt der Pendler mit der linken Hand den zu untersuchenden Körperteil oder eine Hand der abzupendelnden Person. In diesem Falle werden die Ausstrahlungen zuerst vom Pendel aufgenommen und können in den Körper des Pendlers übergehen. Berührt aber der Pendler das Abzupendelnde, so nehmen die Ausstrahlungen gewissermassen die entgegengesetzte Richtung ein. Sie gehen zuerst durch den Körper des Pendlers, bevor sie den Pendel erreichen und diesen in Schwingung versetzen. Der Pendler sollte sich bei Berührung des Abzupendelnden darauf einstellen, dass alle von ihm aufgenommenen Ausstrahlungen wieder restlos durch den Pendel ausgeschieden werden. 

Pendler können sich durch starke Konzentration, dass keine schlechten Ausstrahlungen von dem abzupendelnden Gegenstand in den Körper aufgenommen werden, schützen. Die Aufnahmemöglichkeit solcher Ausstrahlungen in den Körper des Pendlers ist ein rein psychischer Vorgang und kann deshalb am ehesten durch die psychische Waffe Konzentration unterdrückt werden. 

Empfindliche Personen nehmen solche Ausstrahlungen eher auf, als psychisch gröbere. Sind solche Ausstrahlungen von Erkrankungen des Abzupendelnden herrührend, so kann es physische Nachteile für den Pendler nach sich ziehen. 

Ganz ähnlich verhält es sich beim Magnetismus. Der Magnetiseur muss nach einigen magnetischen Strichen seine Hände abschütteln, um die dem kranken Körper entnommenen kranken Ausstrahlungen von sich zu entfernen und nicht in seinen Körper aufzunehmen.

Anmerkung

1 Siehe RR 2/2024 Spiritistisches Pendeln

Aus Pendelmagie – Zur Aufteilung unseres Wesens von Rudolf Vöckler und Frieda Spahrmann, Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda, 1929

Siehe auch:

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