Perlen aus dem Archiv – Wassersuche Teil 2

Wassersuche
Tiefenbestimmungstafel nach Oscar Kisch. Aus: Pendelmagie – Zur Aufteilung unseres Wesens von Rudolf Vöckler und Frieda Spahrmann.

Man muss sich seiner wertvollen und allgemein nützlichen Tätigkeit als Wassersucher voll bewusst sein und bedenken, dass der Geldbeutel des Auftraggebers sowie der Ruf des Wassersuchers selbst als Fachmann dieses Gebietes aufm Spiele steht. 

Das Hauptgesetz lautet: Man suche immer ohne jede Absicht, ein gewünschtes Resultat zu erzwingen, sonst wird leicht der Wunsch zum Vater der Apparatbewegung und die Fehlsuchung ist fertig. Man suche aber mit der festen vorgefassten Absicht, es möge sich der Apparat nur wirklich dort in Bewegung setzen, wo wirklich Wasser unter der Erde vorhanden ist. Bei richtiger Willenskonzentration tritt das immer ein. Hat man nach Erwägung aller Umstände und ernster Geländeprüfung sich an einer Stelle entschlossen, die Wassersuche zu beginnen, so lässt man durch seine Begleitperson auf je ein bis zwei Schritt Distanz mit dem Spaten etwa 25 cm tiefe, quadratische Erdaushebungen machen. An unreinen Stellen, bei Fabriken, wo es auf Nutzwasser allein ankommt, aber auch 50 cm tiefe Löcher, wenn nötig auch tiefere. So wie bei den Vorübungen erwähnt, nimmt man den Greifer des Kettenendes zwischen Daumen und Zeigefinger, blickt den Apparat kaltblütig mit dem Festwillen an, es möge recht viel Nervenfluid durch die Fingerspitzen zum Apparatkörper hinabströmen, damit genügend Antriebstrom vorhanden sei. Nun heisst es ruhig abwarten. 

Zur Gedankenausschaltung beginne man nicht zu schnell zu zählen: 1, 2, 3, 4, 5, 6 und so weiter. Die Augen immer am oder gleich neben dem Apparat. Die Hand hält den Apparat ohne Zittern und Zagen schwebend über dem frischen Bodenloch und man harrt der eventuellen Schwingung. Hat man bis 20 gezählt und der Apparat bleibt ruhig, hat man keine Stelle mit Wasseremanationen unter sich und geht ruhig zum nächstliegenden Bodenloch, das die Begleitperson ausgehoben hat. 

Diesen Vorgang der Bodenuntersuchung und des geistigen Brodems¹, der etwa dem Bodenloch entströmt, wiederholt man so lange mit Ruhe und Geduld, bis man endlich an einer Stelle die Wasserzeichen-Schwingung für Süsswasser oder mineralstoffhaltiges Wasser wahrnimmt und die anzeigt, dass man eine Wasserstelle unter sich hat. Kisch’s Merkspruch der Praxis: 

Der erfahrene Sucher immer weiss, 
Süsswasser ist dort, wo’s schwinget im Kreis! 
Die gradlinige Schwingung zeigt sicher an, 
Dass es nur mineralisches Wasser sein kann!

Die Gegenprobe mit der Linkshand muss immer gemacht werden. Ohne Gegenprobe darf kein Urteil abgegeben werden. 

Die Eigenschaft des Hydroskops als Anmeldeinstrument für unterirdisches Wasser hat seine ganz einfache und ganz natürliche Erklärung darin: Die ständigen Odausstrahlungen durchtränken den Erdboden über dem unterirdisch verborgenen Wasserlauf derartig – und ebenso die Bodenluft im frisch aufgerissenen Bodenloch – dass das überaus strahlenempfindliche Hydroskop an der betreffenden Emanationsstelle durch seine charakteristischen Bewegungen dem kundigen Wassersucher die richtige Wasseranzeige macht. 

Je mehr Wasser der Apparat unter sich spürt, desto stärker wird die Schwingungszahl per Minute, sodass man aus der Schwingungsanzahl und der Lebhaftigkeit auf die Stärke der zu erhoffenden Wassermenge Schlüsse ziehen kann. Also mit der Uhr arbeiten! Matte, unsichere Schwingungen ignoriere man einfach, da sie nur geringe Wassermengen anzeigen und suche solange weiter, bis man die richtigen Intensivbewegungen bekommt. Merke Dir, lieber Wassersucher, das Wahrwort: Willst erreichen den Gipfel der Leiter, steige immer eine Sprosse weiter! 

Die Erdlöcher werden schachbrettartig ausgehoben. Bei reinem Erdreich genügt 25 cm Tiefe, bei unreinem aber müssen sie etwa doppelt so tief sein oder noch tiefer – dies muss einem Denker bei dieser Suche sein Feingefühl, sein Scharfsinn offenbaren. 

Alle jene Löcher, die der Begleiter vorarbeitend aushebt, wo keine oder keine richtig ausgiebige Bewegung des Apparates eintritt, bleiben ganz einfach leer. An jenen Stellen, wo ausgiebige Bewegungen – im Kreise bei Süss- und in geraden Linien bei Mineralwasser – eintreten, wirft der Begleiter einen Stein, ein weisses Stückchen Papier oder ein Ziegelstück, damit man diese Löcher nachher nochmals mit dem Apparat überprüfen kann. Wo auffallend grosse, ruhige, kräftige Reaktionen eintreten, ist die beste Wasserstelle. 

Nie überhasten! Nichts forcieren! Nichts erzwingen wollen, sonst ist das Fehlurteil fertig. Nur Geduld bringt Wasser. 

Auf Fehlerquellen sei der Wassersucher immer pedantisch genau bedacht. Man mute seinen Nerven, seiner Nervenenergie nicht zuviel zu. Man raste zeitweilig und vollende sein Tagespensum mit grösster Seelenruhe. Alle Sorgen, Familienunannehmlichkeiten lasse man hübsch zu Hause.

Brust heraus! Kopf klar, Kopf hoch! Gut ausgeschlafen, bei einfachster Kost, Brot, Milch, Käse, Obst, etwas kalten Aufschnitt, Bonbons, im Thermos Kaffee oder Kakao vorbereitet.

Wer sein Gehirn stärken will, kaufe sich in der Apotheke Acidum phosphoricum. Dies ist eine klare, farblose und geruchfreie, mildsäuerliche, angenehme Flüssigkeit. Hiervon tröpfelt man sich in den schönen Wassersuchmonaten Frühling, Sommer und Herbst jeden Tag 10–20 Tropfen in den Morgenkaffee, zu Mittag in ein Gläschen Wasser und abends ebenso vor dem Zubettgehen. Das in einigen Wochen vor der Suchzeit eingenommen, bewirkt für die Suchzeit einfach verblüffende Wunder. Auch Dyspepsie verschwindet davon. Phosphor in dieser harmlosen Form – fragen Sie einen Arzt, einen Apotheker – stärkt, erleuchtet, erfrischt das Gehirn und die Nerven. Dem müden Gehirn gibt es Neubelebung, erleichtert die Denk-, die Urteilskraft, da es die mineralische Basis des Gehirns, der Nerven ist. Phosphor ist ein Gehirn-Heilmittelrecke, ein Lichtträger, eine Schutzwaffe gegen geistige Erschlaffung, ein Beherrscher der Denk- und Seelenfunktionen, ein harmloses Mittel für alle Gehirnarbeiter, es ersetzt diesen den abnormen Phosphorverbrauch. Also: Acidum phosphoricum, von mir seit Jahren persönlich ausprobiert, gehört mit zur Ausrüstung des Wassersuchers. Denn seine Nervenkraft gibt dem toten Apparat erst das nötige Nervenfluidum, die Ausstosskraft zur Bewegung.

Nervenanregungen

Sehr mässiger Genuss von Tee mit sehr wenig Rum, ein guter Bohnenkaffee je nach individueller Empfindlichkeit für solche Reizmittel. Mild-kalte Abwaschungen, ferner Sonnenbäder im Wechsel mit kurzen Freibädern oder Duschen sind bei kleineren Indispositionen statthaft und sogar zweckmässig als erprobte Hebungsmittel der Hydroskopiefähigkeit. Doch hüte man sich vor Übertreibungen, weil man sonst statt Anregung Abstumpfung erzielt. Aufgeregt suche man niemals.

Die Tiefenbestimmung des Wassers

Die Wassertiefe offenbart uns die Tiefenbestimmungstafel, vorausgesetzt, dass sie vorschriftsmässig gehandhabt wird. Merke: «Fest vorgesetzt, ist durchgesetzt! Wer etwas recht macht, trifft’s zuletzt.»

Die Tiefenbestimmung ist mit der Tiefenbestimmungstafel bei richtiger Einübung einfach und sicher. Es ist meine eigene Erfindung. Dort wo der Apparat seine Wasseranzeige und die Begleitperson die Erdaushebung gemacht hat, schlägt man in der Mitte des Spatenloches ein spitzes Eisen oder Holz 0,5 m tief hinein, damit dort der geistige Wasserbrodem konzentrierter herausströmen kann. Nun stellt man mit dem Kompass genau die Südrichtung fest. Den Südpunkt der Tafel stellt man in die Südrichtung und legt sie mit dem Kreisausschnitt genau auf das mit dem spitzen Eisen frisch geschlagene Loch. 

Also: Gesicht, Tabelle, Finger und Körperstellung genau laut Kompass nach Süden einstellen und die Tafel auf das Spatenloch legen! Nun lässt man den Apparat über dem Kreisausschnitt der Tafel hängend schweben, Augen am Apparat ohne irgend ein Resultat zu erwünschen, fragt man sich in Gedanken: Wie tief liegt hier das erste Wasser? Also der Wasserhorizont.

Durch die scharfe Gedankenkonzentration empfindet man die Wassertiefe in der Psyche, was sich aus dem Unterbewusstsein heraus durch Schwingungen auf eine Zahl überträgt. Die Tiefe ist bestimmt. Nun ruhig abwarten, ob und wie die unterirdische Wasseremanation den Apparat lenken wird. Der Apparat sucht sich seinen richtigen Weg ganz von selbst und zwar bei der Tiefenbestimmung immer in geraden Linien. Endlich schwingt er!

Seine Schwingungen werden immer energischer und zeigen auf eine Zahl, nehmen wir an auf die 8, woraus wir folgern, dass das erste Wasser bei der Grabung auf 8 Meter Tiefe zu Tage treten wird. Nach dem Sichtbarwerden des ersten Wassers muss man später bei der Bohrung noch weit, bis man mit der Wassermenge zufrieden ist.

Bestimmung Wassermenge

Wenn man bei der Bohrung direkt auf eine Wasserader trifft, strömt sofort ein reiner, dicker Wasserstrahl ins Bohrloch. Nun macht man eine Bohrpause und misst die Wasseransammlung und konstatiert· das Wasserquantum. Diese Berechnung geschieht so: Angenommen, wir haben einen Bohrlochradius von 31 cm. Das Wasser steigt in der ersten Stunde sagen wir auf 40 cm. Wir multiplizieren die 31 cm x 31 = 961 X 3,14 = 3017.54 cm X 40 cm = 120’701,60 cm3. Zentimeter durch 1000 ergibt 120 Liter in der Stunde.

Selbstverständlich wird noch einige Male nachgeprobt, ob die Schwingungen des Apparates auch ständig und energisch immer auf dieselbe Zahl der Tafel erfolgen.

Ist dies wirklich der Fall, so kann man ruhig sein Urteil abgeben. 

Diese Art der Tiefenbestimmung geschieht also teils auf psychometrisch-telepathische, teils auf strahlenphysikalische Weise. Die Praxis beweist, dass die Tiefe der Anzeige durch den Apparat auf den Meter richtig ist, vorausgesetzt, dass richtig gearbeitet wurde.

Diese meine erprobte Tiefenbestimmungsmethode, so einfach und doch so sicher, ist für den ernsten Wassersucher von Goldeswert. 

Wir sehen, dass wir in dem Apparat und der Tafel zur Tiefenbestimmung ein zwar einfaches, aber dennoch wertvolles naturwissenschaftliches Werkzeug von hoher Bedeutung zur Wassersuche haben, dem eine gute Zukunft und ein beachtenswerter Platz in der Reihe der Kulturfortschritte bevorsteht. 

Man untersuche mit ihm nur gewissenhaft nach Vorschrift, ohne Voreingenommenheit, denn jede andere Haltung ist unwissenschaftlich. Der Blick des Wassersuchers muss deshalb immer dem Apparat folgen, weil mit dem Blick etwas vorgeht, was eine Wirkung ausübt und zur Schwingung beiträgt. 

Gerade den Augen entquellen nämlich die stärksten Od-Strahlen. Leute in bester Gesundheit, mit regem Kopf und lebhaftem Temperament erhalten ein rascheres Tempo und oft auch weitere Schwingungen des Apparates. 

Bei Ermüdung oder Unwohlsein erzwinge man keine Arbeiten mit dem Apparat! Selbst dann, wenn man den Apparat künstlich durch Anschwingung zu einer Richtung zwingt, so ändert er allmählich die künstliche Bahn so lange, bis er doch zu seinen richtigen Schwingungen übergeht, die man daran erkennt, dass sie eine bestimmte langanhaltende, gleichbleibende Schwingungsrichtung haben. 
Nur diese sind massgebend zur Urteilsabgabe. 

Der Apparat überträgt beim Wasseranzeichen die Reflexwirkungen der Wasseremanation den Gehirnnervenbahnen des Wassersuchers und dieser ist beim Suchen als Psychometer tätig. 

Dieses psychometrische Talent ist bei verschiedenen Menschen etwa so verschieden wie das musikalische Talent. 

Die Offenbarungen der modernen Strahlenforschung sind in den letzten Jahren zum wahren Jungbrunnen der Wissenschaft geworden. Sie zeigen neue und oft überraschende Erkenntniswege der verborgensten Zusammenhänge vieler Natur- und Lebenserscheinungen.

Bemerkung

1 Brodem – Gasförmige Stoffe, Rauch, Dunst

Perlen aus dem Archiv – Wassersuche Teil 1

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