Perlen aus dem Archiv
Radiästhesie und Homöopathie
Für den radiästhetisch begabten Arzt oder Heilpraktiker bietet sich die Radiästhesie als Hilfsmethode zur homöopathischen Arzneimittelfindung an. Wobei hier dem Pendel oder der Wünschelrute die Funktion eines Hilfsmittels zukommt. Es gibt Sensitive, die mit der fühlenden Hand, ohne instrumentelles Hilfsmittel, unter mehreren Arzneimitteln das Passende erfühlen. Dies setzt ein Arbeiten im Schwingungsfeld der Arzneien voraus. Die Wahrnehmung kann durch Wärme- und Kälteempfindungen in der Hand oder durch das Gefühl des Angezogenwerdens zu einer bestimmten Arznei erfolgen. Bei dieser Wahrnehmung handelt es sich um Hellfühligkeit oder Naturfühligkeit, um ein Erfühlen der dynamischen Kräfte. In den meisten Fällen werden Pendel, Wünschelrute oder andere radiästhetische Geräte als Wahrnehmungsinstrument verwendet.
Wer erfolgreich radiästhetisch arbeiten will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Als Grundlage muss zuerst die nötige Sensitivität und Pendelfähigkeit vorhanden sein. Über die geistigen Grunderfordernisse der Radiästhesie informiert Pater Mohlberg alias Candi in hervorragender Weise in seinen Briefen an Tschü. Es sei hier vor allem auf das Kapitel Vom Primat des Geistes verwiesen. (Siehe RR 3/2021, Anm. d. Red.)
Als Grundvoraussetzung kann sicherlich eine gute Konzentrationsfähigkeit angeführt werden. Es sei hier nur ganz kurz auf die Notwendigkeit der geistigen Grundeinstellung, der präzisen Fragestellung und der inneren Leere hingewiesen. Nicht ohne Grund wird dem Praktiker der Radiästhesie geraten, sich mit Meditationsübungen zu beschäftigen. Nach dem Gesetz der Affinität soll sich hier jeder seinen ihm gemässen Zugang schaffen und die ihm entsprechende Verwirklichungsmöglichkeit wählen.
Jeder Radiästhet kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass vorgefasste Meinungen und mangelnde innere Leere oft für Pendelfehlergebnisse verantwortlich sind. Die radiästhetische Wahrnehmung wird hier durch die eigenen Vorurteile, Ängste und Erwartungen verzerrt. Aus diesem Grunde lehnen manche Radiästheten auch Mutungen für sich persönlich oder für ihnen nahestehende Personen ab. Diese Hindernisse können durch die notwendige geistige Schulung und Disziplinierung bewältigt werden.
Eigenen Weg finden
Oft lassen sich Radiästheten zu Beginn ihrer Tätigkeit durch Angaben in der radiästhetischen Literatur verwirren. Es werden dort die unterschiedlichsten Bedingungen und Voraussetzungen für radiästhetisches Arbeiten angeführt. Es seien einige Beispiele genannt: Die Füsse müssen bei der Testung auf einer Glasplatte stehen, man muss mit dem Gesicht in eine bestimmte Himmelsrichtung blicken, der Arbeitstisch darf keine Metallteile aufweisen, zum Pendeln darf nur ein echter Seidenfaden verwendet werden. Es könnten hier noch unzählige Beispiele angeführt werden, die vielleicht teilweise in der Odlehre und im Arbeitsmodell des Radiästheten ihre Begründung finden. Für das passive physikalische radiästhetische Arbeiten mögen manche der aufgestellten Forderungen ihre Berechtigung haben. Oft bekommt man aber auch den Eindruck vermittelt, dass selbstkonstruierte radiästhetische Weltbilder eben vor allem in der Praxis von jenen ihre Bestätigung finden, die das jeweilige Weltbild oder System zu ihrem eigenen gemacht haben.
Sanitätsrat Clasen hielt beispielsweise Isolierungsmassnahmen bei der Radiästhesie für überflüssig. Für ihn kam es vor allem auf die richtige Einstellung des Pendlers an. Als Analogiebeispiel seien hier Pendelergebnisse von Radiästheten erwähnt, die mit Hilfe ihrer Methode Aussagen über spirituelle Bereiche und eventuelle frühere Inkarnationen machen. Solche Ergebnisse können oft einfach eine Bestätigung des eigenen Weltbildes, des eigenen Rahmens darstellen. Sie lassen sich aber meist schwer kontrollieren und überprüfen. Sie erfolgen oft unter dem Motto Radiästhetische Wahrnehmung im Rahmen metaphysischer Vorurteile. Wer erfolgreich radiästhetisch arbeiten möchte, sollte sich überhaupt nicht allzu sehr von den Methoden und Vorstellungen anderer abhängig machen, sondern er sollte bestrebt sein, seine eigene individuelle Methode radiästhetischer Arbeit zu verwirklichen, die eben auch zu guten Resultaten führt, weil sie individualspezifisch praktiziert wird und aus diesem Grunde persönliche Gültigkeit besitzt.
Der Radiästhet sollte nicht in Trance oder tranceähnlichen Zuständen arbeiten, sondern bei vollem Bewusstsein. Man muss die richtigen Fragen stellen und eine klare Zeichenverabredung bezüglich Pendel- oder Rutenausschlag festlegen. Um die richtigen Fragen zu stellen, braucht es auch die entsprechenden Kenntnisse und Erfahrungen auf dem zu erforschenden Gebiet. Der Radiästhet kann nicht auf die Intelligenz verzichten. Aubrey T. Westlake formulierte diese Bedingung folgendermassen: «Das Vorhandensein der radiästhetischen Begabung ist keine Entschuldigung für mangelnde Tatsachenkenntnisse oder intellektuelle Bequemlichkeit.»¹ Für den homöopathisch arbeitenden Radiästheten bedeutet das, dass er eben auch über grundlegende Kenntnisse der Homöopathie und der homöopathischen Arzneimittellehre verfügen muss, sofern er verantwortungsbewusst arbeiten will.
Nach Dr. Emil Rehm braucht der gute Radiästhet «Empfänglichkeit, Sensitivität, grosses Wissen, Phantasie, Vernunft und Verstand, gesunden Menschenverstand als Ehe der Vernunft und des Verstandes, grosses Unterscheidungsvermögen und Ehrfurcht vor dem Göttlichen.»²
Die Pendelkraft für das geistige Pendeln steht in Verbindung mit einem inneren Entwicklungsweg.
Pioniere
Pioniere der medizinischen Radiästhesie sind Dr. Clasen und Dr. Karl Erhardt Weiss. Weiss war Augenarzt und Homöopath und lebte in Stuttgart. Er fand zwischen homöopathischen Mitteln und bestimmten Farben Verwandtschaftsbeziehungen. Er hatte durch die Vermittlung des Hahnemannforschers Richard Haehl Gelegenheit, die Hausapotheke Hahnemanns radiästhetisch zu untersuchen. Dabei fand er mit der Ausnahme von Brom alle Mittel als wirksam.
Dr. Ernst Schmeer berichtet über eine eigene Erfahrung zur radiästhetischen Bestimmung der Arzneiwirksamkeit: «Ich selbst erwarb in den sechziger Jahren aus dem Nachlass von Professor Rabe einen Satz Hochpotenzen, die von dem Apotheker Cotta manuell angefertigt waren. Meine ersten Versuche mit diesen Mitteln verliefen negativ. Ich liess deshalb die verwendeten Potentzen von meinem radiästhetischen Lehrer untersuchen: der konstatierte Arzneikraft = O. Ich verzichtete daraufhin auf die Weiterführung meiner Versuche.»³
Dr. Emil Rehm schrieb unter dem Pseudonym Georg Jakob ein massgebliches Werk über die medizinische Radiästhesie: Das medizinische Pendelbuch.
Dr. Mannlicher aus Salzburg und Dr. Willmann aus Planegg bei München verwendeten die Radiästhesie zur homöopathischen Arzneimittelwahl und zur Potenzbestimmung.
Unter den homöopathischen Ärzten, die sich mit Radiästhesie beschäftigten, ist noch Gustav Wilhelm Gross (1794–1847) zu erwähnen. Er beschäftigte sich zwar nicht mit medizinischer Radiästhesie, publizierte aber im Archiv für den thierischen Magnetismus, Band X, einen Artikel über Pendelschwingungen. G. W. Gross war Mitherausgeber der Allgemeinen Homöopathischen Zeitschrift⁴ und Mitbegründer des Zentralvereins.
Die radiästhetische Testung
Zu Beginn einer radiästhetischen Testung sollten nach Rudolf Mlaker folgende zwei Fragen stehen: Kann ich helfen? Darf ich helfen?
Die Beantwortung der beiden Fragen dient der Feststellung der persönlichen und der karmischen Grenze.
Es gibt mehrere Methoden zur Feststellung der passenden Arznei. Viele Radiästheten brauchen zur Testung die direkte Schwingung des Arzneimittels. Sie testen im direkten Kraftfeld. Anderen genügt der Name der jeweiligen Arznei zur radiästhetischen Testung – die sogenannte Worttestmethode. Viele Homöopathen kombinieren die Repertorisation mit der radiästhetischen Testung über dem Repertorium. Andere verwenden Pendeltafeln, die am besten selbst angefertigt werden, zur Mitteltestung. Die direkte Testung, wie sie zum Beispiel Rehm darstellt, erfordert ein entsprechendes Mass an radiästhetischem Können. Aus der Vielzahl homöopathischer Arzneimittel wird durch eine gezielte Fragetechnik und ein genau ausgearbeitetes System das passende Mittel gesucht. Jeder möge die seinem Können und seinen Fähigkeiten entsprechende Methode wählen. Mit Hilfe der Radiästhesie kann das passende Arzneimittel, die richtige Potenz und der Zeitpunkt, die Häufigkeit und die Dauer des Einnehmens festgestellt werden.
Theo Schlegel verwendete eine Pendeltafel zur Feststellung der Ansprechbarkeit auf homöopathische Behandlung. Auf die Frage «Inwieweit eignet sich Name der Person für die homöopathische Behandlung?» gibt es in diesem System folgende Antwortmöglichkeiten: spricht nicht an, nur geringer Erfolg, guter Erfolg, sehr guter Erfolg und voller Erfolg. Dieselbe Testung könnte man analog dazu mit dem 100-Prozent-Kreis oder mit der 360 Gradskala durchführen. Den Prozenten oder Graden müssten dann mental bestimmte Bedeutungsinhalte zugeordnet werden.
Auf die Frage «Was ist mit meiner Behandlung bei Name der Person erreichbar?» sind bei Theo Schlegel folgende Antwortmöglichkeiten zu finden: Vorsicht, Zustand verschlechtern, Zustand bessern und Heilung erwirken.
In den medialen Mitteilungen des Urius ist folgendes über die radiästhetische Potenztestung zu lesen: «Wer eine wahre Durchlässigkeit beim Pendeln erreicht hat, kann auch dadurch die Potenz eines zur Anwendung kommenden Mittels bestimmen. Man sollte sich jedoch eine höhere Feinfühligkeit erwerben, um den Täuschungen des ätherischen und astralen Bereichs zu entgehen. Die eigene mangelhaft gefestigte Grundschwingung des Pendlers kann zu Fehlergebnissen führen. Das ist immer zu bedenken. Die erforderliche Potenz kann sich im Laufe des Gesundungsprozesses verändern, was unbedingt mit in Betracht gezogen werden muss.»⁵
Kontrollmöglichkeit
Herbert Fritsche zählt die Radiästhesie zu den okkulten Hilfsmethoden der Medizin. Hierzu äussert er sich folgendermassen: «Die Gefahren okkulter Hilfsmethoden der Therapie sind fast uferlos und unüberblickbar, aber – so paradox das scheinen mag – dennoch ziemlich mühelos auszuschalten. Was immer ein Behandelnder auch an okkulten Hilfsmethoden heranziehen mag, nichts, absolut gar nichts davon sollte ihn veranlassen, allein auf das Okkulte hin seine Verordnung zu treffen. Wenn die Kontrolle der Verordnung zusätzlich – und unabdingbar –, bevor man sie trifft, durch jene Methoden erfolgt, die in den mehr oder minder rationalen Bereich des Sich-Rechenschaft-Gebens gehören mit Hilfe dessen, was man anständig, sauber und kritisch erlernt hat, dann, nur dann kann kein Unglück auf Kosten des Kranken geschehen. Denn jede okkulte Hilfsmethode ist an die – im okkulten Sinne – optimale Verfassung dessen gebunden, der sie ausübt.
Wer zum Beispiel aus dem ungeheuren Schatz der homöopathieüblichen Mittel das passende Simile oder Simillimum für seine Kranken mit Hilfe des Pendels ermittelt, der muss hernach, wenn er ein verantwortlicher Verordner sein und bleiben will, anhand der Arzneimittellehre oder des Repertoriums oder beider prüfen, ob die Indikation des Pendels verlässlich war. Denn: die Radiästhesie kann – wie jede sensitive Begabung – versagen, wenn der radiästhetisch arbeitende Verordner indisponiert ist. Aber die Rechenschaft, die man sich von Arzneimittellehre und Repertorium her über die Berechtigung einer Verordnung geben kann, versagt nie – es sei denn, man habe zu lernen unterlassen, wie man mit beiden umgeht. Nach Analogie dieses einen Beispiels ist es nicht schwer, auch auf anderen okkulten Gebieten der Heilkunst die nicht okkulte Kontrollmöglichkeit zu finden, ohne deren Einbeziehung man selber in der Gefahr ist, Scharlatan zu werden, mehr aber noch seine Patienten in die Gefahr bringt, einem Scharlatan in die Hände gefallen zu sein.»⁶ Diese Ausführungen von Herbert Fritsche können für den Radiästheten Anlass dazu sein, sein Wirken mit diesem Massstab zu beurteilen.
Ein bis drei Mittel
Dr. Emil Rehm fand in vielen Fällen nicht nur ein homöopathisches Mittel, sondern mehrere Mittel. Hier müsste sicherlich auch zwischen dem Simillimum und mehreren Mitteln mit einer Similebeziehung zum Patienten unterschieden werden. In der Klassischen Homöopathie versucht man mit dem einen passenden Mittel auszukommen. Zur Verwendung mehrerer Mittel möchte ich nun Dr. Rehm zitieren: «Für die Verfechter der Nur-ein-Mittel-Homöopathie ist das Pendeln eine bittere Angelegenheit, denn fast immer findet man ein zweites wichtiges Mittel, in seltenen Fällen sogar ein drittes. Wenn ich annehme, und ich muss das annehmen, dass mein Pendel mir die reine Wahrheit sagt – denn in hunderten von Fällen hat er mir nachweislich die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt –, dann hilft kein Einwand, auch der nicht, Hahnemann habe nur stets mit einem einzigen homöopathischen Mittel und mit Erfolg schnell und sicher geheilt. Man wird hier vor eine Entscheidung gestellt, die jeder ohne Autoritätsglauben entscheiden muss. Er kann sich mit einem Mittel zufriedengeben oder er kann über seinen bzw. Hahnemanns Schatten springen und zwei oder gar drei Mittel verordnen. Dann stellen die zwei oder drei Mittel zusammen das Simile bzw. das Simillimum dar. Für mich ist die Entscheidung in dieser Frage schon längst gefallen. Ich habe den Rat des Pendels befolgt, der der Rat meiner Seele ist und ich bin mit dieser Entscheidung gut gefahren.» Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, hätten Komplexe auch eine gewisse Berechtigung.
Mittel finden ohne Prüfungsbild
Der homöopathische Arzt und Psychoanalytiker Dr. Edward C. Whitmont berichtet über eine Mittelfindung durch Radiästhesie. Als er in einem Fall nicht mehr weiterwusste, unternahm er folgenden Versuch: «Nach sechs Wochen dieses Hin und Hers setzte ich mich dahinter und versuchte eine ganz aussergewöhnliche Methode, wiederum mit der Radiästhesie. Und kam heraus mit Latrodectus mactans (Südliche Schwarze Witwe, Anm. d. Red.): innerhalb von 24 Stunden Heilung. Latrodectus mactans hat überhaupt kein Prüfungsbild. Da wissen wir nur die toxikologischen Symptome. Das einzige, was ich zur Verfügung hatte, war ein alter, uralter Homöopath im Mittelwesten. Der hatte mit der Radiästhesie ein System aufgestellt, wo er jedem Medikament einen Nummerncode gegeben hat. Man konnte das mit seiner Methode ermitteln.⁷
Dieses Beispiel zeigt uns, wie man radiästhetisch ein Mittel wählt, das ohne diese Methode wegen des Fehlens eines Prüfungsbildes nicht gegeben worden wäre. Auch in diesem Bereich hat die Radiästhesie sicherlich ihre Berechtigung.
Reibemethode
In Kombination mit der Radionik ergeben sich für den homöopathisch arbeitenden Radiästheten viele Möglichkeiten. So lassen sich zum Beispiel auch die mit Hilfe des Orgonstrahlers in Kombination mit der Orgonhülse durchgeführten Mittelübertragungen radiästhetisch kontrollieren. Auch das Schwingungsfeld radionisch erzeugter Arzneien kann radiästhetisch kontrolliert werden.
Whitmont verwendet zur radiästhetischen Testung eine sogenannte Reibemethode. Er schildert seine Methode folgendermassen: «Ich habe eine kleine gebogene Metallplatte, die wird am Tisch festgeschraubt. Darüber tue ich drei Schichten Schellack und das reibe ich nun. Das spiele ich wie eine Violine, bis so ein rechter Kratzton kommt: Das ist sehr labil, sehr schwer zu bekommen, das muss man üben, da muss man die genügende Hauttrockenheit haben, das ist so ein richtiges Federphänomen, und ich habe meine differentialdiagnostischen Medikamente hier, also in gleichen Fläschchen, die Aufschrift kann ich nicht lesen, und es ist immer ein Fläschchen Placebo dabei. Und wenn ich dann so reibe, gehe ich einfach darüber und wo immer der Reibeton abgeworfen wird, weil der so labil ist, registriere ich es. Und wenn zwei-, dreimal blind immer dasselbe herauskommt, dann ist anzunehmen: Das ist es. Wenn einmal dieses, einmal jenes, zweimal das und einmal das andere kommt, dann sind sie alle falsch. Worauf es ankommt ist, dass meine Muskelspannung ein ganz kleines bisschen gestört wird. Bei diesem empfindlichen, schwer zu produzierenden Ton genügt das, um eine Reaktion zu kriegen.»⁸
Whitmont verwendet als Test bei der Reibemethode Spucke des Patienten. Er erwähnt aber auch, dass wenn die Spucke fehlt, der Name des Patienten als Test genügt.
Weiter erwähnt Whitmont noch eine Testmethode des Radiästheten Stearns aus New York. Der Radiästhet nimmt ein leichtes Gewicht in die Hand und bindet sich die Spucke oder einen anderen Test des Patienten auf die Stirn. Mit dem Finger geht er jetzt über ein Medikament nach dem anderen, jedes Mal hebt er das Gewicht. Wird die passende Arznei berührt, so wird das Gewicht scheinbar etwas schwerer. Natürlich wird es nicht wirklich schwerer, sondern es handelt sich um einen Muskelreflex. Diese Muskelreflexe spielen bei radiästhetischen Testmethoden eine wichtige Rolle.
Die Radiästhesie kann aber auch zur Untersuchung von Heilpflanzen und zur Erforschung ihrer Wirkungsbereiche verwendet werden. So liess sich Willmar Schwabe auf der Suche nach neuen Heilpflanzen in Peru von dem Münchner Radiästheten Wolfgang Schmitz-Petri beraten. Diese Untersuchungen wurden zusammen mit Theo Ott (Regisseur von Dokumentarfilmen) und dem Homöopathen Dr. Artur Braun durchgeführt.
Theo Ott berichtet in seinem Buch Der magische Pfeil über diese Reise. Schmitz-Petri konnte vor dieser Reise seine Fähigkeiten unter Laborbedingungen beweisen. Es ging hier um die Unterscheidung Heilpflanze oder nicht und um die Bestimmung der Organotropie (auf bestimmte Organe einwirkend, Anm. d. Red.). Für die Pflanzenuntersuchung hatte sich Schmitz-Petri ein Fragenschema zurechtgelegt: «Handelt es sich um eine Arzneipflanze? Wenn ja, soll man sie stärker in der Allopathie oder in der Homöopathie einsetzen? Auf welche Körperteile, Organe, beziehungsweise Organsysteme kann sie wirken?»⁹
Aus RR 3/95 Radiästhesie – Homöopathie – Bachblüten.
Ein Beitrag von Olaf Räderer
Literatur
1 Westlake, Medizinische Neuorientierung, S. 246
2 Jakob, Das medizinische Pendelbuch, S. 20
3 Schmeer, Homöopathie – Psychosomatik – Paramedizin, S. 98
4 Die Allgemeine Homöopathische Zeitung ist die Mitgliederzeitschrift des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Sie wurde bereits 1832 gegründet und ist die älteste noch erscheinende medizinische Fachzeitschrift.
5 Baertz, Öffnung nach lnnen, Die Urius-Botschaften S. 56 f
6 Fritsche, Okkulte Hilfsmethode, BOL, Nr. 69, S. 5 f
7 Whitmont, Konflikt – Krankheit, S. 94
8 ebd. S. 45
9 Ott, Der magische Pfeil, S. 179 f
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