Stadtrundgang mit Eike Hensch

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Marktstrasse Nienburg/Weser: Die Geschäfte auf der geomantischen Zone laufen besser, der Storch nistet seit 99 Jahren darauf. Foto: Daniel Linder

Beethoven wurde im selben Jahr in Bonn geboren, wie das Haus von Eike Hensch in Nienburg/Weser gebaut wurde, 1770. Über ein dendrochronologisches Gutachten am Holz wurde das herausgefunden. Früher wohnte da der Lokführer. Inzwischen wurde eine Heizung eingebaut. Ansonsten ist die ursprüngliche Substanz des Hauses weitgehend erhalten geblieben. Die Stadt wurde im Krieg verschont. 

Professor Eike Hensch begrüsst mich, angesprochen auf seinen vortrefflichen Briefkasten, mit den Worten: «Ich gebe zu, ein Schlafmittel zu nehmen. Es ist die Tageszeitung, ich lese einen Artikel und schlafe währenddessen ein.» Ich bin erleichtert. Die drei Tage in Nienburg dürften eine vergnügliche Unternehmung werden. 

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Eike G. Hensch vor seinem Haus in Nienburg/Weser: «Radiästhesie benutzen viele, nur wenige sprechen darüber.»
Foto: Daniel Linder

In der Küche gibt es keinen Geschirrspüler, einmal die Woche kommen zwei Freundinnen, reinigen das Haus und kochen. Eike bietet gereinigtes, rechtsdrehendes Wasser an und schlägt einen Gang nach draussen vor: «Eine Postkarte an einen Freund einwerfen.» 

Bei der Weinverkäuferin war ich kurz nach der Ankunft. Ihr Laden steht in einer Bier- und Korngegend. Professor Hensch ist für sie ein Begriff: «Er ist ein Missionar wie ich.» 

Eike Hensch war mit seiner Familie im Krieg aus dem Osten geflüchtet. Es war die schlechte Zeit. Wenn das Korn gemäht war, sind die Kinder abends aufs Feld gerannt und haben die herumliegenden Halme gesammelt. Die Halme haben sie zu Hause ausgeklopft, so hatten sie Mehl. Auf dem abgeernteten Kartoffelfeld haben sie nach liegengebliebenen Kartoffeln gebuddelt. Dabei haben sie viele versteinerte Seeigel gefunden, mit Feuerstein gefüllt, das Gehäuse war nicht mehr da. Seegurken und alle möglichen Seetiere lagen da. Viel früher war alles Meer, nach der Eiszeit sind die Seetiere in der Moränenlandschaft liegen geblieben. 

«Versöhnung ist die stärkste Energie die wir Menschen aufbringen können.»
Eike G. Hensch

Eike wurde mit 9 Jahren ärztlich auf seine Hitlerjugendtauglichkeit untersucht.  Die Untersuchung bestand darin, dass der Arzt den Kindern die Turnhose öffnete und die Geschlechtsteile prüfte: wenn beschnitten, dann Jude. Hensch ist nicht Jude. Die schwarze Zeit des Hitlerreichs war für ihn beschämend: «Hitler brauchte innerhalb Deutschlands einen Feind, um seine Aggressionen zu rechtfertigen. Das ist alles. Heute sind‘s die Juden, morgen sind‘s die Schweizer und übermorgen die Radiästheten.» Lacht. Die deutsche Kriegsschuld ist verjährt. Wir können vergeben. Hensch: «Versöhnung ist die stärkste Energie, die wir Menschen aufbringen können.» Er hat in einer Gruppe Versuche mit einem Versöhnungsritual gemacht. Danach haben sie festgestellt, dass plötzlich ein rechtsdrehendes Gitter entstanden war. «Die Versöhnung schafft eine geomantisch richtig gute Energie. Wenn die Geomanten Erdheilung betreiben, heilen sie damit einen Teil in sich selber.» Für Hensch ist die Radiästhesie das Werkzeug des Geomanten. Den Geomanten Marko Pogacnik kennt er persönlich: «Der Geomant fühlt und freut sich, der Radiästhet möchte wissen, welche Frequenz das Gefühl nun bewirkt.» Eike Hensch hat sein Grundlagenwerk Geomantisch Planen, Bauen und Wohnen so genannt, um zu zeigen, dass die Radiästheten die Handwerker der Geomantie sind. Auf 982 Seiten hat er die Fachbereiche der Radiästhesie dargestellt, mithilfe seines etwas feurigen Charakters und dem geistigen Licht der Weisheit.

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Rathaus Nienburg/Weser: Venezianischer Einfluss in Sandstein und Pestkorb aus Metall. Foto: Daniel Linder

Storch als Wahrzeichen und Geomant

Am Rathaus von Nienburg ist der venezianische Einfluss zu sehen. Die Erker sind mit senkrechten Streben aus Sandstein geschmückt, Kistenbandornamentik. Der Sandstein wächst im Weserbergland und ist sehr hart. In Bremen gibt es sogar historische Dachflächen, die mit Sandstein als Dachhaut bedeckt sind.  

Ein Pestkorb aus Metall erinnert an die Pest, die am Anfang des 17. Jahrhunderts wütete. Die brennende Kohle in den Strassen sollte sie eindämmen. 

Aus der Bezeichnung neue Burg bildete sich im Laufe der Zeit der Name Nienburg. Eine Burg kann ich nicht ausmachen, dafür viele Fachwerkhäuser. Wenn der Backstein bei der Herstellung mit den Kapillaren nach oben getrocknet wird, transportiert er später als Sichtmauerwerk die Feuchtigkeit automatisch nach aussen. Eike Hensch kennt jedoch nur wenige Handwerker, die das Wissen haben, die Backsteine richtig einzumauern. 

Entlang der rechten Seite der Marktstrasse verläuft eine geomantische Zone. Die Geschäfte auf dieser Seite laufen besser. Viele Läden der Stadt gehen ein, weil viele Kunden lieber online einkaufen. 

Eine zweite geomantische Zone geht quer dazu ab, durch das Nest vom Storch. Der Horst ist seit 99 Jahren belegt. Der aktuell nistende Storch ist seit einigen Jahren derselbe, er hat drei Küken. Die Wachstumsschwingung ist in der geomantischen Zone stark enthalten. Die Störche müssen die Küken in kurzer Zeit zu grossen flugfähigen Tieren aufziehen; bald fliegen sie nach Afrika. 

«Manche sagen zu der geomantischen Zone Leyline oder Kraftlinie. Die Begriffsbestimmung ist ein grosses Problem in der Radiästhesie.» Hensch versucht eine einheitliche Begriffsbestimmung herbeizuführen, wie es bereits sein Lehrer Reinhard Schneider angestrebt hat: «Es ist schwierig, weil die Strömungen in der Radiästhesie so unglaublich unterschiedlich sind.»

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Redaktor Radiästhesie Radionik Daniel Linder und Prof. Eike G. Hensch vor dem Posthof Nienburg/Weser: Dank Unterschriftensammlung das historische Gebäude erhalten.
Foto: Freundliche Passantin

Verbindung London – Hannover

Im Dachbereich der Häuser wurde der Zwerchgiebel eingerichtet um die Strasse überblicken zu können, Fernsehen gab es noch nicht. Hensch: «Die Leute wollen Leute sehen, damit sie über sie reden können. Das nennt man soziale Kontrolle. Das Spannendste für die Menschen sind die Menschen.» 

«Das Spannendste für die Menschen sind die Menschen.»
Eike G. Hensch

Ein friedliches Gefühl macht sich in mir breit. Niedersachsen ist ein schönes Landschaftsgebiet. 

Wir gehen die Georgstrasse entlang zum Posthof. Hensch: «Wenn eine Postkutsche ankam, wurde anständig ins Horn geblasen. Die Leute mussten aufmerksam gemacht werden und sich bereitmachen für die weitere Reise.» Neustadt am Rübenberge war die nächste Station für die Fahrgäste aus London nach Hannover. Der Posthof wurde immer wieder vergrössert. Zuletzt sollte er abgebrochen werden. Das Grundstück war bereits an eine grosse Warenhauskette verkauft. Hensch hat 1976 mit Kollegen und Ärzten Unterschriften gesammelt, um das Haus zu erhalten. Als Kirchenchorsänger gelang es ihm prompt, viele Unterschriften von bedeutsamen Menschen zu erhalten. Dadurch wurde die Stadt gezwungen, das Grundstück zurückzukaufen. Nun ist in dem Gebäude die Stadtbibliothek untergebracht. 

Ist da oben an der Fassade Opus spicatum zu sehen? Hensch: «Ja, das ist auch für die Stabilität des Fachwerks gut. Die Post hat immer noch die Farbe gelb. Es ist die Merkurenergie und bedeutet Kontakt.» 

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Kratzstein an der Martinskirche in Nienburg/Weser: Alle Enden sind rechtsdrehend. Foto: Daniel Linder

Kratzsteine

An der Fassade der Martinskirche gibt es Kratzsteine aus hartem Sandstein. Hensch: «Die Einen sagen, daran haben die Soldaten die Schwerter geschärft, andere sagen, da haben die Soldaten die Schwerter stumpf gemacht.» Er hat in Colmar mit eigenen Augen gesehen, wie zur Dämmerung ein altes Mütterchen zu dem Kratzstein ging, um sich schauend, ob jemand guckt und Sandkrümel in ein Tellerchen schabte. Man hat die heiligen Sandkrümel früher ins Essen gemischt und brauchte nicht mehr zu beten. 

Die Kratzsteine wurden ausgesucht. Sie sind an allen Enden rechtsdrehend, gut abstrahlend und haben meistens heilende Wirkung. Auf der Lecher- oder H3-Antenne fällt auf, dass sie viele verschiedene Frequenzen aufweisen. 

Energie aus der Nachbarschaft

Eike Hensch verwendet zum Muten eine Rute, weil er Seminare gibt, so können die Teilnehmer*innen die Abläufe besser nachvollziehen. Er hält die Hand über den Boden und sagt: «Hier, pass auf, da wirst Du das Zentrum einer geomantischen Zone finden. Sie läuft auf das Symbol an der Kirchenmauer zu. Der Einstellwert 4,1 ist darin enthalten, er hat mit geistiger Anregung zu tun. Die Bienen brauchen sie auch.» Die ganze Zone ist 12 Meter breit mit mehreren Streifen. In der Mitte ist der Streifen mit der höchsten Intensität: ich mute 12.000 Boviseinheiten.

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Marktstrasse Nienburg/Weser: Statt Fernsehen im Zwerchgiebel die Strasse überblicken. Foto: Daniel Linder

Hensch sammelt unterwegs eine Malve und möchte die Samen im Garten setzen. 

Mit der Nachbarschaft verbinden ihn langjährige Beziehungen. Ein netter Arzt, daneben ein ehemaliger Student, der ein berühmter Computerfachmann geworden ist, der Bücher schreibt und durch die Welt fährt. Dabei arbeitet er gern in der Eisenbahn, weil ihn die Stimmung in den Abteilen anregt. Öfter fährt er von der Nordsee nach Süddeutschland zu seiner Freundin. «Ein wunderbarer Mensch.» Er hat ein Auto, das er nicht benutzt, also machen sie Carsharing. Eike: «Das ist cool. Morgen werden wir damit fahren.» 

Viele Leute sind im Besitz eines Schlüssels zu Eikes Haus. Er selber vergisst ihn manchmal irgendwo. 

Sein Sohn Jörg hat in der Strasse, zwischen zwei Häusern, einen Bücher- und CD-Schrank eingebaut: «Man kann die Bücher ausleihen und wieder hineinstellen oder auch wegschmeissen.» Eike greift sich Heinrich Heine und Gottfried Kellers Der Schmid seines Glücks. Er liest gern und viel, bloss kein Wischiwaschi. Nach eigenen Angaben verfügt er über eine ausgeprägte rechte Hirnhemisphäre. 

Kompostierung

Eike Hensch ist 84-jährig. Ein riesiger immaterieller Wert hat sich in seinem Haus angesammelt. Er besitzt historische Goethe-Ausgaben, viele Forschungsberichte, Seminarunterlagen, Manuskripte aus seiner langjährigen Karriere. Was passiert damit, wenn Du stirbst? «Dann kommt ein Container und bringt alles auf den Müll. Die Radiästhesiebücher will eine Nichte haben, sie arbeitet auch radiästhetisch. Mein Sohn Jörg hat den Schwarzen Peter gezogen, sein Sohn wird ihn später auch ziehen. Ich schätze, Jörg weiss zu würdigen, was wichtig ist.» Er hat zu Eike gesagt: «Mach Dir keine Sorgen um den Lebensabend, geniesse es.» Ein Geschenk des Sohnes. 

Wir trinken schön bitteren Tausendgüldentee. Er ist weniger bitter als Wermuttee. Eike erzählt die Geschichte dazu: «Man hat einen Hirsch geschossen. Beim Sezieren fand man im Magen ein Stück Stacheldraht. Das Tier hatte davon ein Magengeschwür. Der Rest des Mageninhaltes bestand aus der seltenen Pflanze Tausendgüldenkraut. Der Hirsch hat im Wald die Pflanze gefunden, die er brauchte, hat sie durch kauen homöopathisch aufbereitet und konnte so überleben. Ein Hirsch ist ein geweihter, weil er ein Geweih hat, er ist Radiästhet. Die Natur hat immer recht, und was der Volksmund erzählt, hat immer Wert.» 

«Die Natur hat immer recht, und was der Volksmund erzählt, hat immer Wert.»
Eike G. Hensch

Jeder Baum geht zu Grunde, wenn er keine Lebensbedingungen mehr hat. Dann kommen die Viren, die Käfer, die Bösewichte, die gar keine sind. Es ist reine Biologie. Viele negative Erscheinungen im Körper sind ein Kompostierungsvorgang. Eike Hensch setzt auf solides Handwerk: «Die besten Apotheker sind die alten. Sie haben damals noch Biologie studiert.», sagte ihm ein guter Freund aus dem Radiästhesieverein Deutschland.

Architekt mit breitgefächertem Denken

Hensch war mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen und dessen Frau Mary Bauermeister in Kontakt. Während des Architekturstudiums hat er an der Musikhochschule Akustik und Harmonielehre belegt und sich mit den Sinfonien von Gustav Mahler beschäftigt. Auf dem Gebiet wurde er auch geprüft. Darmstadt war der Ort für Neue Musik. Hensch hielt sich während dem Studium gern und oft in der inspirierenden Atmosphäre der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik auf und hat eine Studie für einen Kugelsaal durchgeführt und dazu Projektpläne angefertigt. Auf der Innenfläche der Kugel sind überall Lautsprecher angebracht. Der Klang kann über die Klangregelung rundum auf Reise geschickt werden. Die Hörer*innen sitzen auf einer Hängeplattform in der Mitte der Kugel. Stockhausen fand den Entwurf interessant.

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Entwurf für einen Kugelsaal von Eike Hensch: Wandelnder Raumklang über zahlreiche Lautsprecher in der Innenfläche der Kugel. Skizze: Eike Hensch

Mit seinem breitgefächertem Denken fand Hensch als Architekt grosse Anerkennung: «Natürlich ist Architektur materialisierte Musik.» Er hat zuletzt einen Vortrag zum Thema gehalten. 

Mit einem Freund wurden zwei Cembalobausätze aus Amerika zusammengebaut. Im Dachgeschoss seines Hauses haben sie mit dem Ensemble für alte Musik auf historischen Instrumenten geprobt. Seine Frau Susanne war Berufsmusikerin. Seit ihrem Tod musiziert das Ensemble unter der Leitung von Eike, aktuell mit Blockflöte, Renaissance-Posaune, Dulciane und Gambe. Eike spielt die Gambe, früher hat er Dulcian und Fagott gespielt. Sie haben in der Gegend öffentliche Konzerte gegeben. Parallel dazu tanzte eine Tanzgruppe mit historischen Kostümen historische Tänze. 

Alles eine Frage der Schwingung

Zum Beispiel der Augentrost, Euphrasia, hat dieselbe Schwingung  wie eine Beschädigung am Auge. Wenn man einen Zweig ins Auge erhält und einen Tropfen Euphrasia ins Auge träufelt, ist der Schmerz sofort weg.

Oder wenn die Augen tränen beim Zwiebelschneiden, reicht ein Tropfen Allium Cepa und die Tränen sind weg. Hensch: «Wenn man die richtige Schwingung hat, ergibt sich immer der grosse homöopathische Erfolg. Das ist spannend, man versteht plötzlich die Homöopathie. Der Vizepräsident der SPD Deutschland und ein Teil der Grünen wollen die Homöopathie auflösen, dabei haben sie nicht verstanden, was Homöopathie ist und was sie kann. Es gibt letztlich eine unheimlich starke pharmazeutische Industrie.» 

Die Radiästheten haben nachgewiesen, dass Glyphosat krebserregend ist. Ein Strohhalm vom Acker, der mit Glyphosat behandelt wurde, enthält die Krebsschwingung.

Lesen Sie in den kommenden Ausgaben von Radiästhesie Radionik einen exklusiven Beitrag zur Energieübertragung durch Resonanz und das grosse Interview: Eike Hensch zu seinen ersten Jahren, warum Versöhnung heilsam ist, zur Resonanz der Hörer*innen bei seinen Vorträgen, zu Gerald Hüther, warum er die Musik seines Sohnes hört und über das Herz des Hauses. 

Eike G. Hensch
D-31582 Nienburg
eike.hensch@gmx.de
Professor für Architektur, Radiästhesie- und Zeichenseminare, Autor der Grundlagenwerke Geomantisch Planen, Bauen und Wohnen I + II, Gambenlehrer

Redaktor Daniel Linder

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