RR 2/2024 Memento mori
Editorial
Liebe werte Leserschaft
Im Ausspruch Memento mori¹ liegt ein Schlüssel zu erfülltem Leben. Es ist das Bewusstsein der begrenzten Anzahl Tage, die uns bleiben. Ohne Memento mori fehlt der Ausgestaltung des Lebens die Begrenzung und damit eine Perspektive auf das Leben.
Das Bewusstsein der Begrenzung führt uns zu Carpe diem² und dazu, den Tag im Hier und Jetzt zu wertschätzen, zu geniessen, zu würdigen und jeden Tag als Wesenheit in seiner Einzigartigkeit zu begrüssen.
Das Hier und Jetzt ist für ein erfolgversprechendes Arbeiten in den feinstofflichen Bereichen besonders wichtig: In der Vereinigung mit dem Moment erreichen wir die Verbindung zum Ganzen.
Die Erkenntnis des Memento mori fordert die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, der eigenen Verletzlichkeit. Damit werden Fragen berührt wie Welche Handlungen sind für mich und meine Entwicklung sinnvoll? Inwiefern möchte ich leben oder gelebt werden? Als Radiästheten sind wir in der glücklichen Lage, die Seele befragen und tiefgreifende Antworten erhalten zu können.
Durch diese vielleicht auch unangenehme Auseinandersetzung kann eine tiefere Verbindung zum Leben entstehen. Indem wir uns mit der Wirklichkeit des Todes beschäftigen und Frieden damit schliessen, können Ängste überwunden und im Leben Prioritäten gesetzt werden. Die tiefere Akzeptanz des Todes hilft uns, bedeutungslose Beschäftigungen wegzulassen, unsere Energie für das Wesentliche einzusetzen und ein Leben in Dankbarkeit, Gelassenheit und Weisheit zu führen.
Was wirklich zählt sind unsere Gedanken, Worte und Handlungen. Sie sind zudem der einzige Beweis für unser Wissen.
Es bedeutet für alle Mitarbeitenden vom Fachmagazin RR eine grosse Ehre, Sie auf dem Weg zu Wissen begleiten zu dürfen.
Anmerkungen
1 Memento mori – Bedenke, dass Du stirbst
2 Carpe diem – Pflücke den Tag
In dieser Ausgabe:
«Wenn es um Sterblichkeit geht, sollten wir mit der höchsten Instanz einverstanden sein.» So die niederländisch-deutsche Heilerin Alice Seidl van Haren: Geistiges Heilen live erleben, Interview.
Dr. Anthea Bischof empfiehlt das Zulassen der Stille und das Erkunden des eigenen Klanges. Das pflegt die Seele und lässt sie in ihren Rhythmus kommen. Umgangsformen mit dem Inneren.
Für den Heiler Patric Pedrazzoli ist es unmöglich, die Seele zu pflegen. «Das ganze Universum ist EINE Energie mit EINER Seele und wir sind alle eins. Niemand möchte in die Einheit eingehen im Sinne von: Ich bin ein Wassertropfen und suche das Meer. Wir haben das Gefühl, wenn ich ins Meer einfliesse, bin ich niemand mehr. Doch dann sind wir alles, verbunden mit allem.» Radikales Leeren, Interview.
Hendrikje Arzt hat sich nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes mit grundlegenden Fragen beschäftigt: Was wäre, wenn die Existenz der Erde für das Menschengeschlecht die Vorbereitung auf eine geistig wirksame Zukunft ist? Wärmendes Lüftchen aus dem Jenseits.
Die resonante Verreibung ist eine Methode des Mutens. Sie lässt uns die Geheimnisse des Geistes erfahren, der in der Materie wohnt. Die Expertin Renate Siefert hat sich über das Wasser der kastalischen Quelle mit der Geschichte verbunden: Die Seherinnen von Delphi.
«Im Grunde geht es darum, ungewöhnliche Empfindungen wahrzunehmen und zu verstärken.» Virineya Würgler ist Expertin für bewusstes Träumen. Luzides Träumen als Werkzeug der Selbsterkenntnis.
Ich wünsche Ihnen im Namen der gesamten Redaktion RR, dass wir mit dieser vierten und letzten Ausgabe im Zeichen der Seelenpflege, Inspirationen in Richtung eines eigenständigen Seelenweges geben konnten.
Herzlich, Ihr Daniel Linder, Redaktor
Neuestes in Kürze
Totalverbot der Homöopathie, anthroposophische Medizin auch betroffen
Der Deutsche Ärztetag als Versammlung aller Ärzte hat am 10. Mai 2024 einen weitreichenden Antrag gegen die Homöopathie beschlossen. Ärzten soll künftig die Ausübung der Homöopathie und die Abrechnung über die gesetzliche und private Krankenversicherung verboten werden. Die Einstufung der Homöopathika als Arzneimittel, die Apothekenpflicht und die Binnen-Konsens-Regelung im Arzneimittelgesetz sollen abgeschafft werden.
Die Ärztetag-Delegierten haben einem Antrag für ein Totalverbot der Homöopathie in Deutschland zugestimmt. Unmittelbar betroffen wären rund 6.000 Ärzte für Homöopathie durch ein Berufsverbot und Millionen von Anwendern, die keine ärztlich-homöopathische Leistungen mehr in Anspruch nehmen könnten. Viele Apotheken und Homöopathie-Hersteller im In- und Ausland wären durch ein Produktions- und Vertriebsverbot im Inland sowie einem Importverbot für homöopathische Arzneimittel aus dem Ausland tangiert. Über die Revision des Binnen-Konsenses hätte der Beschluss auch auf anthroposophische Arzneimittel sowie Phytotherapeutika direkte Auswirkungen.
Eine unmittelbare rechtliche Bindung hat der Beschluss nicht. Der Ärztetag fordert den Gesetzgeber auf, das Verbot der Homöopathie umzusetzen. Die direkte Wirkung des Ärztetagbeschlusses ist es, dass er auf die aktuelle Politik einwirken und von Homöopathie-Gegnern wie dem Gesundheitsminister Karl Lauterbach benutzt werden dürfte.
Betroffene reagieren mit Empörung und Entschlossenheit auf die anmassende Entscheidung der Ärztekammer: «Ich sehe die grosse Chance, dass sich das Kollektiv der Menschen, denen echte Gesundheit am Herzen liegt, aus der Opferrolle begibt und sich keiner Struktur mehr beugt, die ein betriebswirtschaftliches Interesse an Krankheit hat.»
Quelle: homoeopathiewatchblog.de
Gottesteilchen-Entdecker Higgs gestorben
Peter Higgs schlug 1964 jenes Teilchen vor, das der Materie die Masse verleiht, das als Gottesteilchen beschriebene Higgs-Boson. 2012 wurde die Existenz des Teilchens am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bestätigt. Higgs erhielt den Nobelpreis. Nun ist der theoretische Physiker im Alter von 94 Jahren verstorben.
Zitate
Inschriften auf Grabsteinen
«Abiit, non obiit.» Er ist weggegangen, nicht untergegangen.
«Quod sumus, hoc eritis. Fuimos quandoque, quod estis.» Was wir sind, werdet ihr sein. Was ihr seid, waren wir einst.
«Beata morte nil beatius.» Kein grösseres Glück als ein seliger Tod.
«De mortuis nil nisi bene.» Über Tote nichts sagen, es sei denn Gutes.
«Hic locus est ubi mors gaudet succurrere vitae.» Hier ist der Ort, an dem der Tod sich freut, dem Leben zu helfen.
«Morti natus es.» Um zu sterben, bist du geboren.
«Poenam no sentio mortis. Poena fuit vita, requies mihi morte parata est.» Ich spüre nicht die Strafe des Todes. Die Strafe war das Leben, der Tod hat mir Erlösung gebracht.
«Abiit ad plures.» Er ging weg zu den Vielen.
«Nusquam melius morimur homines, quam ubi libenter viximus.» Dort stirbt der Mensch am besten, wo er gerne hat gelebt.
«Requiescat in pace.» R.I.P. Ruhe in Frieden.
Leserbriefe
Von Gudrun Olessak zu Tod und Frieden in RR 3/2023, zu Wenn die Seele gehen will und dem Leserbrief von W. Bornholdt in RR 4/2023
Der Bericht Wenn die Seele gehen will von Renate Siefert hat mich tief berührt, wie auch schon der Text Tod und Frieden von Rosi Schwarzl. Beide Texte finden in meiner Wahrnehmung in eigenem Erleben ihren Wiederhall.
Ich war zu jung (20) und unerfahren, um das Sterben meiner Mutter zu begleiten. Aber am Ende des Trauerjahres kam sie im Traum zu mir und wir lösten in diesem Traum, was noch geklärt werden musste. Ich durfte sie bis an den Eingang des Tunnel zum Licht begleiten, sah und spürte dieses kraftvolle Licht und unendliche Trauer, dass mir der Zugang noch verwehrt blieb.
Das Sterben meines Vaters, vor gut einem Jahrzehnt, war seinerseits ein sanftes hinübergleiten ins All-Eins-Sein. Dafür bekam ich wenige Jahre später wieder Kontakt zu ihm, als er als Junge in eine glückliche, liebevolle Familie reinkarnierte und sich am Glück einer wohlbehüteten, unbeschwerten Kindheit erfreute und glücklich war. Leider riss dieses Band am Ende der Coronajahre. Das als Beispiele, wie anders ähnliches Erleben und Erfahren sein kann.
Auf dem spirituellen Weg ist jede Erfahrung, jede Erkenntnis individuell, entsprechend der Kraft und dem Vermögen dessen, der erfährt. Massgebend für diese Erfahrungen, dieses Erleben, diese Begegnungen ist nicht das Wollen, auch nicht das Erlernen bestimmter Techniken, um zu …
Erfahrungen mit Seelen, die gehen oder bleiben wollen, macht derjenige, dessen Lebensaufgabe – oder ein Teil davon – es ist, diese Seelen ins Licht zu begleiten.
Das kann man also nicht wollen oder erlernen oder üben, dies geschieht einfach. Diese Aufgabe offenbart sich dem, der das Wissen und Vermögen erlangt hat, um zu begleiten. Solche Aufgaben, mit wachsender Intensität, manchmal auch nur über einen bestimmten Zeitraum, eröffnen sich dem, der es kann, denn auch dieses Geschehen, dieses Aufgaben-Übernehmen folgt dem Resonanzbegriff.
Die Aufgabe, für die ich gemacht bin, die in mir angelegt ist und die in meiner persönlichen Energie mitschwingt, wird angezogen. Wenn das geschieht, darf und kann ich mich dieser Aufgabe stellen, achtsam und sorgsam fragend, wie Werner es beschrieben hat.
Ich habe diese Aufgabe nicht. Ich bin Heiler und Lehrer. Ich kann Worte finden, die erklären, was ich wahrnehme und erfahre. Ich kann Türen zu spirituellen Räumen öffnen, für die eigenen, persönlichen Erfahrungen anderer. Durch diese Türen gehen, diese Erfahrungen machen, das muss jeder für sich.
Aber eines weiss ich: Für jede Aufgabe, die sich Dir stellt, hast Du auch die Kraft und das Vermögen. Auch wenn Deine Aufgabe allein das Suchen zu sein scheint… vielleicht findet Dich Deine Aufgabe, während Du suchst und lernst…
Gudrun Olessak, München, Seminarleiterin, Autorin, Zoom-Vorträge, Kraftortreisen nach Chartres harmonie-vitality.de
Milan und Maulwurf
Unweit unseres Küchenfensters stehen am Waldrand etliche schöne grosse Bäume. Mir ist aufgefallen, dass die herumkreisenden Milane immer im gleichen Baum oben mehr oder weniger auf dem gleichen Ast sitzen. Sie bleiben dort längere Zeit, sonnen ihre Bäuchlein und fliegen dann munter weiter ihre schönen Runden.
Ebenso ist mir aufgefallen, dass nahe zu diesem Milan-Baum Maulwürfe ihr Winterrevier eingerichtet haben. Es hat dort auffallende, aufgestossene Erdhaufen.
Als Rutengängerin/Pendlerin interessieren mich solche Phänomene und ich gehe dann vor Ort schauen, was ich radiästhethisch vorfinde. Siehe da: der grosse Baum steht auf einer Leylinien-Kreuzung, das heisst dass dort viel Energie im Boden steckt. Leylinien kann man sich vorstellen wie Meridiane im menschlichen Körper, es sind liegende Phänomene im Erdäthermantel, Energie-Transportwege der Mutter Erde. Eine Leylinie hat immer hohe Energien, wenn sich zwei Leylinien kreuzen, sind die Energien noch erhöht. Im Mittelalter haben die Kirchenbauer das gewusst und Kirchen und Kapellen exakt auf solchen Stellen errichtet.
Die Milane und Maulwürfe spüren solche Energien und nutzen sie als Orte zum Auftanken, bzw. als Orte, um im Winterrevier mit guter Energie versorgt zu sein. Spannend, nicht wahr?
Barbara Roos, 14. Februar 2024
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